Grayscale Proof of Reserves: Zusammenfassung

  • Krypto-Vermögensverwalter Grayscale lehnt einen Proof of Reserves bewusst ab und sorgt so für neues Misstrauen in die Digital Currency Group.
  • Anleger fordern den Beweis, dass die versprochenen Anlagen wirklich existieren, nachdem Krypto-Börse FTX zerfällt.
  • Grayscale hält eine Offenlegung für ein Sicherheitsrisiko.

Grayscale lehnt Proof of Reserves ab

Grayscale lehnt einen Proof of Reserves aktiv ab. Das geht aus Mitteilungen auf Twitter hervor. Darin erklärt man, dass eine Offenlegung der Anlagen und Wallets ein eventuelles Sicherheitsrisiko sein könnten.

Aufgrund des FTX-Crashes fordern Anleger mehr Transparenz von verschiedensten Branchenvertretern. Offenbar äußert sich diese Haltung auch gegenüber Grayscale. Die eigene Webseite erweitert man dafür um einen Abschnitt bezüglich der Sicherheit.

Aufgrund der jüngsten Ereignisse fragen die Anleger verständlicherweise genauer nach ihren Krypto-Investitionen. – Grayscale

Dort finden sich bekannte Floskeln, die nahelegen, dass sämtliche Gelder sicher seien. Gleichzeitig erklärt man aber auch, dass unabhängige Prüfer die Existenz der Reserven belegen.

“Die Gesetze, Vorschriften und Dokumente, welche die Produkte von Grayscale für digitale Vermögenswerte definieren, verbieten es, die den Produkten zugrunde liegenden digitalen Vermögenswerte zu verleihen oder anderweitig zu belasten.”

Schreibt Grayscale. Gesetzliche Vorgaben versichern demnach, dass die abgebildeten Anlagen existieren und vom Vermögensverwalter gehalten werden. Entsprechend könne man diese Gelder also nicht in weitere Projekte investieren.

Der Verwahrer dieser Anlagen ist die Coinbase Custody Trust Company, ein Arm der Krypto-Börse Coinbase.

⚠️
Coinbase führt häufig On-Chain-Validierungen durch. Aufgrund von Sicherheitsbedenken machen wir Wallet-Informationen nicht öffentlich zugänglich.”

Erklärt man. Sämtliche Kryptowährungen seien zu jeder Zeit in der Hand von Grayscale. Binance-Gründer CZ gab den Anstoß zum Proof of Reserves. Viele Krypto-Börsen folgen der Forderung freiwillig, um das Vertrauen ihrer Nutzer zu wahren.

Die meisten Krypto-Börsen lieferten ihren Proof of Reserves bisher allerdings nicht. Binance selbst zeigt nur einen sehr kleinen Ausschnitt aller gehaltenen Kryptos.

Grayscales Reaktion erweckt starke Zweifel

Grayscale ist für seine Krypto-Derivate bekannt. Kunden ermöglicht man ein indirektes Investment in Kryptowährungen, indem man Abbildungen am klassischen Finanzmarkt zur Verfügung stellt. Besonders bekannt ist der Grayscale Bitcoin Trust, der 10,5 Milliarden US-Dollar verwaltet.

Das Unternehmen ist eine Tochter der Risikokapitalgesellschaft Digital Currency Group, kurz DCG. Die DCG geriet über die letzten Tage bereits zunehmend in die Kritik.

Tochterunternehmen Genesis stellte Auszahlungen an Kunden ein, nachdem das Vertrauen der Szene in zentrale Verwahrer zusammenbrach. Die DCG stellte dem Krypto-Lender daraufhin 140 Millionen US-Dollar als Finanzspritze zur Verfügung.

Dieses Ereignis warf Fragen auf. Genesis verlor 175 Millionen US-Dollar, die sich während des FTX-Kollaps in einem Trading-Konto auf der Börse befanden. Warum gleicht die DCG also nicht den vollständigen Verlust aus? Gerüchte um eine Illiquidität der DCG machen die Runde.

Kritiker erwarten künftig Parallelen zum kollabierten Krypto-Hedgefonds 3AC. Die DCG machte über die letzten Tage deutlich: Das Unternehmen befindet sich in bester Verfassung. Grund zur Sorge ist nicht nötig.

Dass Grayscale den Proof of Reserves bewusst ablehnt, wertet die Krypto-Szene tendenziell negativ. Die Vermutung wächst, die DCG habe etwas zu vertuschen.

Bild: Grayscale-Gründer Barry Silbert, Geschäftsführer der Digital Currency Group | Quelle: Fortune Live Media

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