• In der letzten Woche hat die amerikanische Securities and Exchange Comission (SEC) den Kryptomarkt ordentlich erschüttert.
  • Binance und Coinbase wurden mit Anklagen konfrontiert und einige der bekanntesten Kryptowährungen wie Solana, Cardano und Polygon wurden von der SEC als Securities (Wertpapiere) gelabelt.
  • Ist das der Anfang vom Ende für den Kryptomarkt? Auch wenn der Markt kurzfristig negativ auf die Ereignisse reagiert, offenbart ein Blick über die Grenzen der USA hinaus ein ganz anders Bild.

Diese Events sind seit der SEC-Anklage alle passiert!

Die SEC hat in der letzten Woche mit ihren Anklagen gegen Binance und Coinbase für ordentlich Wirbel gesorgt und den Kryptomarkt auf eine kurzfristige Talfahrt geschickt. Während der Rechtsstreit der SEC mit Ripple - über die Frage, ob XRP ein Wertpapier ist - weiter anhält, schießt die amerikanische Regulierungsbehörde nun gegen zahlreiche weitere Blockchain-Projekte.

So wurden in der Anklage gegen Binance namentlich Solana, Cardano, Polygon, Filecoin, Cosmos, Sandbox, Decentraland, Algorand, Axie Infinity und COTI als unregistrierte Wertpapiere auf der Binance-Plattform genannt. Heißt das jetzt, diese Kryptowährungen sind dem Untergang geweiht?

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Zunächst einmal obliegt es nicht der SEC, die Entscheidung darüber zu treffen, ob und welche Kryptowährungen Wertpapiere sind. Sie interpretiert lediglich das bestehende Gesetz und versucht es auf Blockchain-Projekte anzuwenden. Eine Entscheidung wird jedoch erst vor Gericht getroffen.

Schon lange zeigt sich, dass die Gesetzgebung in Amerika sehr schwammig ist und sich nicht auf die neue Anlageklasse der digitalen Krypto-Assets übertragen lässt.

Darüber hinaus sind Kryptowährungen im besten Fall dezentral, sodass die Entwicklungsaktivitäten auf der Blockchain nicht auf eine einzelne Entität zurückzuführen sind.

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Kryptowährungen sind international und selbst wenn die amerikanische Regierung gegen den Kryptomarkt vorgeht, wird die Entwicklung des Marktes voranschreiten, nur dann vielleicht in geringerem Maße innerhalb der USA und mehr außerhalb.

Genau dieses Bild zeichnet sich bereits ab. Während die amerikanische SEC sich weiter quer stellt, nehmen sich immer mehr Länder der vernünftigen Krypto-Regulierung an und etablieren Richtlinien, welche Innovationskraft und Anlegerschutz fördern.

Amerikas Status als Innovations- und Technologie-Hub bröckelt

Mit dem Boom des Internets hat die USA massiv profitieren können. Das Silicon Valley und andere Regionen haben Talente aus aller Welt angezogen und Internetunternehmen der Superlative wie Google (Alphabet), Amazon, Facebook (Meta) und viele weitere hervorgebracht.

Mit den derzeitigen Handlungen ist die amerikanische Regierung und an vorderster Front die SEC jedoch dabei, die nächste große Evolutionsstufe des Internets - Web 3.0 - zu verschlafen und etwaige Vorteile im Krypto-Space an andere Länder zu verlieren.

Zunehmende Kryptoadaption außerhalb der USA

Erst Anfang des Monats hat Hongkong den Handel mit Kryptowährungen für Kleinanleger mit einer neuen Reform legalisiert. Damit bekundet einer der wichtigsten Financial-Hubs im asiatischen Raum sein Interesse am Kryptomarkt und bietet darüber hinaus auch chinesischen Investoren vereinfachten Zugang zu digitalen Assets.

Unterdessen wurde in Europa für das neue MiCA-Framework abgestimmt. MiCA beantwortet nach wie vor nicht alle Krypto-Fragen, schafft aber dennoch einen guten Grundrahmen zum Umgang mit Kryptowährungen und bietet Krypto-Firmen ein rechtssicheres Umfeld, indem sie Innovationen in diesem Sektor vorantreiben können.

Die vereinigten arabischen Emirate sowie auch Großbritannien machen sich ebenfalls für den Kryptomarkt stark und schreiben sich auf die Fahne "Crypto-Hubs" zu werden. Damit wollen sie Talenten aus aller Welt ein attraktives Umfeld bieten, um Forschung und Entwicklung im Blockchain-Space zu betreiben und selbst wichtige Akteure in diesem zukunftsträchtigen Technologiesektor werden.

Auch in Russland scheint das Thema auf verstärktes Interesse zu treffen. So bietet mittlerweile auch die Sberbank den Handel mit Kryptowährungen an. Die Sberbank befindet sich mehrheitlich in Regierungshand und stellt das größte Finanzinstitut Russlands dar.

Krypto-Firmen fliehen aus Amerika

Das weiterhin unklare Umfeld macht vielen Krypto-Unternehmen in Amerika das Leben schwer. Wie Coinbase mit eigenen Aussagen deutlich macht, sei man stets bemüht, mit den Regulatoren zusammenzuarbeiten und jeden Schritt mit der SEC abzusprechen.

Das sei jedoch schlichtweg nicht möglich, da die SEC Anfragen nicht nachkommt oder sogar im Nachhinein Aussagen revidiert bzw. Gesetzte nochmal anders auslegt.

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Unterm Strich wird deutlich, dass die SEC vielmehr einer politischen Agenda folgt, als ihrer Aufgabe des Anlegerschutzes nachzukommen. Im Gegenteil schaden die Handlungen der SEC Anlegern und schränken zudem massiv das Entwicklungspotenzial des Krypto-Marktes in den USA ein.

Die Unternehmen ziehen ihre Schlüsse und verlagern ihre Hauptsitze ins Ausland. So haben sowohl Coinbase, als auch Gemini internationale Plattformen gelauncht, um die Abhängigkeit vom amerikanischen Markt, sowie der willkürlichen Regulierung der SEC zu reduzieren.

A16z folgt diesem Beispiel und eröffnet neben dem Hauptsitz im kalifornischen Menlo Park ein weiteres Büro in London.

Damit zeigt sich, dass die SEC nicht nur Anlegern, sondern auch der amerikanischen Wirtschaft schadet. Talente und Arbeitsplätze wandern ins Ausland ab und wenn die amerikanische Regierung nicht bald die Kurve in Sachen Krypto bekommt, verliert sie ihre Vorherrschaft in diesem wichtigen Zukunfts-Sektor.

Kritik an der SEC wird lauter

Die Entwicklungen, welche durch das Handeln der SEC hervorgerufen werden, ziehen auch an der amerikanischen Politik nicht ungesehen vorbei. Immer mehr Kongressabgeordnete und weitere einflussreiche Personen äußern zunehmend Kritik.

Erst gestern reichten die Republikaner Warren Davidson und Tom Emmer mit dem SEC Stabilisation Act einen neuen Gesetzesvorschlag ein, der eine Restrukturierung der SEC sowie die Entlassung Gary Genslers fordert. Davidson verkündete dazu auf Twitter:

Die US-Kapitalmärkte müssen vor einem tyrannischen Vorsitzenden geschützt werden, auch vor dem derzeitigen. Es ist Zeit für eine echte Reform und für die Entlassung von Gary Gensler als Vorsitzenden der SEC.

Auch mit Blick auf die anstehende Präsidentschaftswahl der USA im kommenden Jahr dürfte Krypto ein spannendes Thema werden und bleiben. Bereits jetzt machen sich verschiedene Kandidaten wie Kennedy und DeSantis Kryptowährungen im Wahlkampf zu einem wichtigen Thema und die stärker werdende Kritik an der SEC dürfte den beiden gut in die Karten spielen.

Fazit zu der Flucht von Krypto-Unternehmen ins Ausland

Auch wenn die USA in Form der SEC weiter ihre Ablehnung gegenüber des Kryptomarktes deutlich macht und sogar nochmal verstärkt hat, schreitet die weltweite Adaption weiter voran.

Kurzfristig mag die SEC den Kryptomarkt mit ihren Handlungen erschüttern und die Kurse fallen lassen. Langfristig ändert sich dadurch jedoch nichts am Potenzial der Blockchain-Technologie. Weiter noch könnte das anhaltende Fehlverhalten der SEC die "vernünftige" Regulierung von digitalen Assets in den USA sogar beschleunigen.

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An dieser Stelle sei auch noch einmal betont, dass die USA keine Regularien für den gesamten Kryptomarkt schaffen können. Kryptowährungen sind international, dezentral und maximal inklusiv. Selbst wenn Amerika weiter gegen den Markt vorgeht, wird das die Entwicklungen nicht bremsen, sondern lediglich außerhalb der USA vorantreiben.

Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass andere Länder riesiges Interesse daran haben, die Technologie weiterzuerforschen, Potenziale zu heben und sich stark zu positionieren. Experten und Talente aus Amerika werden mit Kusshand aufgenommen, sodass sich die amerikanische Regierung mit ihrer SEC lediglich ins eigene Fleisch schneidet.

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