- Enorme Probleme bei Silvergate werden durch ein neues Schreiben an die SEC offenkundig. Die Krypto-Bank rechnet künftig mit starken Einbrüchen.
- Silvergate dient der Kryptobranche als Zahlungsdienstleister und bildet dort eine Pforte zwischen Fiat und Krypto. Krypto-Börsen wenden sich zunehmend ab.
- Die Silvergate-Aktie fällt seit gestern um mehr als 30 Prozent.
Silvergate schiebt SEC-Jahresbericht auf
Silvergate konnte den Termin für den SEC-Jahresbericht, einen sogenannten 10-K Report nicht einhalten und schiebt die Abgabe um weitere zwei Wochen auf, wie aus einem Dokument hervorgeht, welches die Bank an die US-Börsenaufsicht sendete.
Ein 10-K Report wird durch die SEC von allen öffentlich gehandelten Firmen verlangt. Der Jahresbericht soll möglichen Investoren eine Übersicht erlauben, sodass diese ihre Entscheidung auf Basis der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens treffen können.
Üblicherweise steht den betroffenen Firmen dafür ein Zeitraum von 60 Tagen nach Ende des Wirtschaftsjahres zur Verfügung. Silvergate sah sich bisher jedoch nicht dazu in der Lage, einen Finanzbericht für das Jahr 2022 fertigzustellen.
Laut eigener Aussage sind daran jüngste Entwicklungen schuld. So habe Silvergate Anlagepapiere und Schuldverschreibungen im Januar und Februar verkaufen müssen. Da sich weitere Veränderungen abzeichnen, sei bisher kein Moment zur Abgabe des Berichts geeignet gewesen. Bis zum 16. März soll die Abgabe des Berichts erfolgen.
Ist das Schreiben an die SEC ein Grund zur Sorge?
Silvergate erklärt in seinem Schreiben an die SEC, dass im vierten Quartal 2022 hohe Verluste verzeichnet wurden. Auch in Zukunft geht das Unternehmen davon aus, weitere Verluste hinnehmen zu müssen.
"Das Unternehmen verkaufte im Januar und Februar 2023 weitere Schuldverschreibungen und erwartet weitere Verluste im Zusammenhang mit der nicht nur vorübergehenden Wertminderung des Wertpapierportfolios."
Heißt es. Außerdem fügt Silvergate an:
“Diese zusätzlichen Verluste werden sich negativ auf die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalquoten des Unternehmens auswirken.”
Probleme entstanden für das Unternehmen wohl einerseits durch den anhaltenden Bärenmarkt, aber auch durch den FTX-Crash. Silvergate arbeitete als Zahlungsdienstleister mit der FTX Group zusammen und lieh der Krypto-Börse über eine Milliarde US-Dollar.
Krypto-Enthusiast Adam Cochran erwartet, dass Silvergate eine Todesspirale erlebt, welche den Kryptomarkt erneut schwächt. Er macht darauf aufmerksam, wie viele Handelsplätze der Branche mit der US-Bank bislang zusammen arbeiten.
Silvergate's death spiral is going to be rough for crypto.
— Adam Cochran (adamscochran.eth) (@adamscochran) March 1, 2023
I don't think retail investors realize how much market maker money moved around quickly via SEN, and how many crypto exchanges were/are banking with them.
Stock almost down to its ATL after hours.
“Ich glaube nicht, dass Kleinanleger wissen, wie viel Market-Maker-Geld über Silvergate verschoben wurde und wie viele Krypto-Börsen mit ihnen kooperieren.”
Zu den Partnern der Bank gehören bekannte Plattformen wie Binance oder Crypto.com. Twitter-Nutzer Brad Michelson fügt an:
“Alle großen Krypto-Börsen arbeiten seit Monaten an Übergangsplänen für die Ablösung von Silvergate. Bald wird es dazu Pressemitteilungen geben.”
Eine solche Handelsplattform ist auch die FTX-Tochtergesellschaft LedgerX, auf der Nutzer mit Krypto-Derivaten handeln können. Wie Bloomberg jüngst verkündet, arbeitet LedgerX nicht mehr mit Silvergate zusammen, sondern setzt fortan auf die in New York ansässige Signature Bank.
Silvergate-Aktie fällt in einem Tag um 30 Prozent
Viele Investoren scheinen fest davon überzeugt zu sein, dass nun höchster Grund zur Sorge über die Zukunft von Silvergate besteht. Die Silvergate-Aktie fällt in nur einem Tag um über 30 Prozent.

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Quellen: @adamscochran, Bloomberg.com