💡 Dezentrale Börsen (DEX): Das Wichtigste in Kürze

  • Was ist eine DEX? Dezentrale Börsen (DEX) ermöglichen den direkten Handel von Kryptowährungen zwischen Nutzern ohne zentrale Vermittlungsinstanz.
  • Wie funktioniert eine dezentrale Börse? DEX nutzen Smart Contracts auf Blockchain-Plattformen, um Trades automatisch abzuwickeln, basierend auf vordefinierten Bedingungen.
  • Welche Vorteile haben Dezentrale Börsen? Höhere Sicherheit und Privatsphäre, da keine persönlichen Daten an eine zentrale Instanz übermittelt werden müssen; Zugang zu einem breiten Spektrum an Tokens; reduzierte Risiken von zentralen Angriffspunkten.
  • Welche Nachteile haben Dezentrale Börsen?: Oft geringere Liquidität im Vergleich zu zentralisierten Börsen; für Einsteiger komplexere Nutzung; potenzielle Probleme mit der Benutzerfreundlichkeit.
  • Bekannte dezentrale Börsen: Bekannte DEX-Beispiele sind Uniswap, SushiSwap, und PancakeSwap, die unterschiedliche Netzwerke und Konsensmechanismen nutzen, um dezentralen Handel zu ermöglichen.

Mehr Informationen, Tipps sowie einen ausführlichen Vergleich findest Du in unserem Beitrag zu den besten dezentralen Börsen.

👉🏼 Anleitung für eine dezentrale Börse: So funktioniert es

  1. Wallet erstellen:
    Lade eine Krypto-Wallet wie MetaMask herunter. Erstelle eine neue Wallet oder importiere eine bestehende. Sichere die Seed-Phrase sicher.
  2. Wallet mit der dezentralen Börse verbinden:
    Öffne die Webseite der dezentralen Börse, beispielsweise Uniswap oder SushiSwap. Klicke auf »Verbinden« oder »Connect Wallet«. Wähle deine Wallet aus und folge den Anweisungen.
  3. Token auswählen und hinzufügen:
    Suche den gewünschten Token und überprüfe, ob dieser unterstützt wird. Füge den Token manuell hinzu, indem du die Vertragsadresse eingibst.
  4. Tausch durchführen:
    Wähle den Token, den du verkaufen möchtest, und gib den gewünschten Betrag ein. Wähle anschließend den Ziel-Token aus. Überprüfe die angezeigten Details wie Slippage und Gebühren. Klicke auf »Tauschen« oder »Swap« und bestätige die Transaktion in deiner Wallet.
  5. Transaktion überwachen:
    Überwache den Transaktionsstatus in deiner Wallet oder auf der Börsenseite. Warte, bis die Transaktion bestätigt wurde.
  6. Token im Wallet überprüfen:
    Nach erfolgreichem Tausch sollten die neuen Token in deiner Wallet sichtbar sein. Aktualisiere gegebenenfalls die Token-Liste in deiner Wallet.

💡 Detaillierte Informationen sowie Tipps und Tricks finden Du in unseren Beiträgen zur Metamask Wallet sowie der Uniswap-Anleitung.

Dezentrale Börsen: Einfache Erklärung

Dezentrale Börsen (häufig als “DEXs” bezeichnet) sind autonome dezentrale Anwendungen (dApps), die es Käufern oder Verkäufern von Kryptowährungen ermöglichen, mit Kryptowährungen zu handeln, ohne dabei die Kontrolle über ihre Vermögenswerte an einen Vermittler abgeben zu müssen.

Diese Art von Infrastruktur unterscheidet sich völlig von den traditionellen zentralisierten Börsen, bei denen Nutzer ihre Vermögenswerte an die Krypto-Börse übergeben, die als Verwahrer fungiert und im Wesentlichen Schuldscheine ausstellt, mit denen die Nutzer auf der Plattform handeln können.

DEXs wurden ursprünglich konzipiert, um die Notwendigkeit einer Behörde zu beseitigen, die den Handel innerhalb einer bestimmten Börse überwacht und genehmigt. Mithilfe von intelligenten Verträgen (auch Smart Contracts genannt) betreiben DEXs automatisierte Auftragsbücher und Handelsgeschäfte. Dies macht sie zu echten Peer-to-Peer-Plattformen, bei denen keinerlei Drittanbieter vorhanden sind.

Wie funktionieren dezentrale Börsen?

Bei einer typischen zentralisierten Börse wird der jeweilige Vermögenswert direkt eingezahlt - entweder in Fiat (per Banküberweisung oder Kredit-/Debitkarte) oder in der Kryptowährung. Werden Kryptowährungen eingezahlt, so verlieren die Nutzer die Kontrolle über diese - zwar nicht vom Standpunkt der Nutzungsmöglichkeiten aus, denn natürlich lassen sich die Kryptowährungen immer noch abheben und handeln. Allerdings geht die Kontrolle vom technischen Standpunkt aus verloren: Die jeweilige Kryptowährung kann nicht mehr auf der Blockchain ausgeben werden.

Das bringt natürlich Sicherheitsrisiken mit sich: Das Team hinter der Krypto-Börse könnte mit den vielen Krypto-Vermögenswerten verschwinden. Auch ein Hack könnte dafür sorgen, dass die Vermögenswerte verschwinden. Für viele Nutzer ist dies allerdings ein akzeptables Risiko, denn sie halten sich einfach an seriöse, bekannte Börsen mit einer soliden Erfolgsbilanz und Vorkehrungen zur Vermeidung von Datenschutzverletzungen.

Dezentrale Börsen sind ihren zentralisierten Pendants teilweise recht ähnlich, unterscheiden sich aber in anderen Punkten stark. Es ist wichtig zu wissen, dass es einige verschiedene Arten von dezentralen Börsen gibt. Allen gemeinsam ist, dass die Aufträge auf einer Blockchain (mit Smart Contracts) ausgeführt werden und dass die Nutzer zu keinem Zeitpunkt auf die Verwahrung ihrer Gelder verzichten müssen.

Es gibt einige Varianten zu Blockchain-übergreifenden DEXs, aber die populärsten Varianten drehen sich um Vermögenswerte auf einer einzigen Blockchain (wie Ethereum oder Binance Chain).

Dezentrale Off-Chain Börsen

Off-Chain DEXs sind in gewisser Hinsicht immer noch dezentralisiert, aber sie sind zugegebenermaßen zentralisierter die On-Chain Varianten. Anstatt dass jeder Auftrag auf der Blockchain veröffentlicht wird, wird er nämlich an einem fixen Ort gehostet.

Wo genau dieser Ort ist hängt von verschiedenen Faktoren ab: Die Off-Chain Börsen können eine zentralisierte Einheit haben, die das Auftragsbuch vollständig verwaltet. Wenn diese Einrichtung böswillig ist, könnte sie die Märkte bis zu einem gewissen Grad manipulieren (zum Beispiel durch das sogenannte Front Running oder falsche Darstellung von Aufträgen). Die Nutzer würden jedoch immer noch von einer nicht-verwahrenden Speicherung profitieren.

Das 0x-Protokoll für ERC-20 und andere Token, die auf der Ethereum-Blockchain eingesetzt werden, ist ein gutes Beispiel dafür. Es fungiert nicht als singuläre dezentrale Börse, sondern bietet einen Rahmen für Parteien, die als "Relayers" bekannt sind um Off-Chain-Orderbücher zu verwalten.

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Durch den Einsatz der 0x Smart Contracts und verschiedenen anderen digitalen Werkzeugen können Hosts auf einen kombinierten Liquiditätspool zugreifen und Aufträge zwischen den einzelnen Nutzern weiterleiten. Der Handel wird erst dann auf der Blockchain ausgeführt, wenn die Parteien zusammengeführt werden.

Diese Ansätze sind gerade mit Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit wesentlich besser als solche, die sich auf “On-Chain-Orderbücher” stützen. Sie unterliegen nicht denselben Einschränkungen in Bezug auf die Geschwindigkeit, da sie die Blockchain nicht so stark nutzen. Dennoch muss der Handel über die Blockchain abgewickelt werden, so dass das Off-Chain-Orderbuch-Modell den zentralen Börsen in Bezug auf die Geschwindigkeit immer noch unterlegen ist.

Dezentrale On-Chain Börsen

Bei einigen der dezentralen Börsen werden sämtliche Aufträge direkt über die Blockchain durchgeführt. So wird jeder Auftrag genauso wie Stornierungen und Änderungen direkt in die Blockchain geschrieben. Dies ist der transparenteste Ansatz, da sich die Nutzer nicht darauf verlassen müssen, dass eine dritte Partei die Aufträge auch tatsächlich weiterleitet. Zudem gibt es keine Möglichkeit die Aufträge zu verschleiern. Leider ist es aber auch die unpraktischste Variante.

Da nämlich jeder Knoten im Netzwerk aufgefordert wird, einen bestimmten Auftrag für immer aufzuzeichnen, müssen Nutzer eine Gebühr zahlen. Außerdem müssen Nutzer warten, bis ein Miner die jeweilige Nachricht in die Blockchain einträgt, was ebenfalls mühsam sein kann und Zeit benötigt.

Einige sehen in dem Front-Running eine mitunter große Schwachstelle: Front-Running tritt auf Märkten auf, wenn ein Insider von einer anstehenden Transaktion weiß und diese Information nutzt, um einen Handel zu platzieren, bevor die Transaktion verarbeitet wird. Der "Front-Runner" profitiert somit von Wissen, das der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Das ist zwar illegal, jedoch nicht immer leicht nachzuweisen.

Wenn alles in einem globalen Hauptbuch veröffentlicht wird, gibt es natürlich keine Möglichkeit für einen Frontrun im herkömmlichen Sinne. Es kann jedoch eine andere Art von Angriff durchgeführt werden: Ein Miner sieht zum Beispiel den Auftrag bevor er bestätigt wird und sorgt dafür, dass sein eigener Auftrag zuerst zur Blockchain hinzugefügt wird.

Dezentrale Börsen und Automated Market Makers (AMM)

Automatisierte Market Maker erfreuen sich seit dem Jahr 2020 besonders großer Beliebtheit und trugen wesentlich zum DeFi-Boom bei. Sie werden von vielen beliebten DEX-Plattformen eingesetzt, denn AMMs benötigen keine klassischen Orderbücher. Stattdessen nutzen sie die Smart Contracts um Liquiditätspools zu bilden, die auf der Grundlage bestimmter Parameter automatisch Trades ausführen.

Die heutzutage verfügbaren AMM-basierten DEXs sind in der Regel relativ benutzerfreundlich und lassen sich mit den meisten beliebten Wallets wie MetaMask integrieren. Wie bei anderen Formen von DEXs muss jedoch eine On-Chain-Transaktion durchgeführt werden um den Handel abzurechnen.

Die Vorteile einer DEX

Gerade im Vergleich zu zentralisierten Krypto-Börsen kann sich eine DEX mit einigen praktischen Vorteilen hervorheben. Dazu zählen vor allem besonders starke Sicherheitsvorkehrungen, eine höhere Anonymität sowie einen besseren Zugriff auf die eigenen Vermögenswerte.

Infografik von Bitcoin2Go zu den Vor- und Nachteilen dezentraler Börsen
Die Vor- und Nachteile dezentraler Börsen im Überblick

Starke Sicherheitsvorkehrungen

Das größte Risiko zentralisierter Börsen ist ein Angriff von Hacker-Gruppen. Sicherheitsverletzungen bei Börsen wie AscendEX oder Coinbase haben die Krypto-Industrie erschüttert und das Vertrauen der Öffentlichkeit ernsthaft untergraben.

Der Verwahrungscharakter zentralisierter Börsen wird oft als Hauptgrund dafür angeführt, dass sie häufige Ziele für Hacker sind. Sie halten ihre Liquidität aufrecht, indem sie die Gelder ihrer Nutzer auf der Plattform verwahren, was sie im Gegenzug anfällig für Diebstähle im großen Stil macht.

Sicherheit im Netz
Die Sicherheitsvorkehrungen sind bei dezentralen Börsen besonders gut.

Außerdem können schwarze Schafe so einen "Exit-Betrug" durchführen, bei dem die Krypto-Börse behauptet, dass sie aufgrund eines Ereignisses die Kontrolle über die privaten Schlüssel und die damit verbundenen Vermögenswerte verloren haben. Das bekannteste Beispiel ist QuadrigaCX.

DEXs sind weniger anfällig für diese Art von Risiko, da die Nutzer auf diesen Plattformen frei von sogenannten “Cold” oder “Hot” Wallets aus handeln können ohne ihre privaten Schlüssel oder Recovery Seeds verwenden zu müssen. Im Grunde genommen sind die Nutzer hier also selbst für die Sicherheit ihrer Konten verantwortlich.

Darüber hinaus wäre es für Hacker in der Regel nicht lukrativ, Gelder von einzelnen Nutzern zu stehlen, da dies zu kostspielig und schwierig wäre.

Datenschutz und Privatsphäre

Jede zentralisierte Krypto-Börse muss den “Know Your Customer” (KYC) Anforderungen der jeweiligen zuständigen Behörde nachkommen - es ist also nicht nur das Erstellen eines Kontos mit Klarnamen, Adresse und Geburtsdatum notwendig. Häufig müssen auch Lichtbildausweise oder ähnliche Dokumente zur Verifizierung bereitgehalten werden.

Dabei unterscheiden sich die Anforderungen nicht nur weltweit von einander, sondern selbst innerhalb der Europäischen Union gibt es mitunter starke Unterschiede: Neben der General Data Protection Regulation (GDPR) wird durch die mittlerweile fünfte Iteration des Geldwäschegesetz (GwG) eine klare Regulierung durch die EU vorgenommen.

Privacy Policy im Netz
Wirkliche Anonymität bieten lediglich dezentralisierte Börsen.

Allerdings können Länder diese Regularien noch strikter umsetzen, wie dies zum Beispiel von der deutschen Gesetzgebung gemacht wird. So gibt es innerhalb der EU-Länder klare Unterschiede, die jedoch immer einen Account der Krypto-Börse direkt mit einer realen Person verbinden.

Die meisten DEXs implementieren dies jedoch nicht. Da sie nicht von einer zentralen Behörde verwaltet werden, besteht zumindest derzeit keine Notwendigkeit, KYC-Regulierungen zu verwenden. Dies bietet den Nutzern beim Handel auf dezentralisierten Börsen eine besonders hohe Privatsphäre.

Kontrolle der eigenen Vermögenswerte

Die Souveränität über das eigene Geld kann in DEXs frei ausgeübt werden: Nutzer haben die volle Verfügungsgewalt über ihre Vermögenswerte und können sie nach Belieben verwenden. Probleme wie das Einfrieren von Geldern oder das Blockieren von Abhebungen kommen bei DEXs äußerst selten vor.

Es ist anzumerken, dass nicht alle dezentralen Börsen gleich sind, und in der Praxis reichen sie von quasi-dezentralisiert bis zu vollständig dezentralisiert.

Die Nachteile einer DEX

Auch wenn dezentrale Börsen mit einer Vielzahl an Vorteilen überzeugen können, so gibt es doch auch einige Nachteile. Bevor also eine DEX genutzt wird, sollten unbedingt die Vorteile gegen die Nachteile abgewogen werden.

Probleme mit Liquidität

Die Liquidität wird von zentralen Börsen durch ein enormes Kapital erreicht. DEX haben in dieser Hinsicht oft ein Problem, da ihre Liquidität im Gegensatz zu zentralen Börsen stark von der Anzahl der Nutzer abhängt, die aktiv auf der Plattform handeln. Außerdem haben sie oft keinen Zugang zu einem Fund, der das Handeln merklich erleichtern würde.

Glücklicherweise hat die dezentrale Finanzwelt (DeFi) eine Lösung für dieses Problem gefunden - und zwar in Form von Liquiditätspools, die DEXs anzapfen können.

Geschwindigkeit der Transaktionen

Die Bearbeitung von Aufträgen auf DEXs kann langsam sein. Dies liegt daran, dass Handelsaufrufe zunächst an das Netzwerk gesendet und von Minern bestätigt werden müssen, bevor sie letztendlich verarbeitet werden. Aus diesem Grund ist es bei DEXs wahrscheinlicher, dass die Transaktion aufgrund von Wertveränderungen der getauschten Kryptowährungen nicht ausgeführt wird und es zu "Preisverschiebungen" kommt.

"Front-Running" ist auch ein Problem bei öffentlichen Orderbüchern. In diesem Szenario leiten Nutzer Geschäfte mit höheren Gasgebühren ein um sie früher auszuführen als solche, die noch ausstehen.

Schwachstellen bei Smart Contracts

Smart Contracts auf Blockchain wie Ethereum sind öffentlich zugänglich und jeder kann ihren Code überprüfen. Darüber hinaus werden die intelligenten Verträge großer dezentraler Börsen von renommierten Unternehmen geprüft, die zur Sicherheit des Codes beitragen.

Außerdem können sich auch einfach Fehler beim Programmieren einschleichen. So können ausnutzbare Bugs immer noch an Audits und anderen Codeüberprüfungen vorbeigehen. Die Prüfer sind möglicherweise nicht einmal in der Lage, potenzielle neue Schwachstellen vorherzusehen, die Liquiditätsanbieter ihre Token kosten können.

Die 4 größten dezentralen Börsen (DEX) auf Ethereum

Nicht jede DEX ist auch wirklich vertrauenswürdig und die Vergangenheit hat gezeigt, dass Hacks und Diebstahl starke finanzielle Schäden für die Nutzer nach sich ziehen können. Wir haben einmal die vier beliebtesten dezentralen Börsen auf der Ethereum-Chain herausgesucht und verraten, was sie so besonders macht.

Uniswap v3

Als Uniswap im Jahr 2018 auf den Markt kam galt es schnell als revolutionär: Die Tatsache, dass Nutzer Ethereum-basierte ERC20-Token auf der Ethereum-Blockchain ohne typisches Auftragsbuch tauschen konnte, war damals ein wahrhaftiges Kunststück. Stattdessen setzte Uniswap bereits damals auf Smart Contracts, die es den Nutzern ermöglichen ohne Zwischenhändler miteinander zu handeln, wodurch es tatsächlich dezentralisiert ist.

Darüber hinaus nutzte Uniswap als erste Plattform innovative Liquiditätspools um die für die Swaps benötigten Vermögenswerte zu generieren. Benutzer können Paare wie zum Beispiel ETH / DAI-Münzen hinzufügen um den Pool zu ergänzen. Im Gegenzug erhalten die Nutzer einen kleinen Prozentsatz wenn Vermögenswerte aus diesem Pool verwendet werden. Der Preis wird dadurch bestimmt, wie viel von dem jeweiligen Vermögenswert im Liquiditätspool übrig ist.

Auch das Interface von Uniswap ist ein besonders beliebter Pluspunkt: Nutzer können Uniswap schnell mit MetaMask verbinden und mit dem Tausch von Token beginnen. Es ist einfach, effektiv und - was für manche Krypto-Enthusiasten vielleicht noch wichtiger ist - dezentralisiert. Nicht ohne Grund ist die Uniswap-Plattform auch heute noch die größte und beliebteste ihrer Art.

Erfahre mehr zum Projekt Uniswap (UNI) in unseren Beiträgen:

SushiSwap

SushiSwap hat bereits auf den ersten Blick viele vor allem technische Gemeinsamkeiten mit Uniswap, da es tatsächlich eine Abspaltung von Uniswap ist.

Darüber hinaus ist SushiSwap durch den "Vampir-Angriff" auf Uniswap nach der Gründung am 28. August 2020 bekannt, der Uniswap die Liquidität entzogen hatte. Denn SushiSwap hat denjenigen, die zur neuen Plattform migriert sind, riesige Belohnungen und Anreize für den Wechsel angeboten.

Innerhalb von zwei Wochen wurden Kryptowährungen im Wert von über 1 Milliarde US-Dollar abgezogen. In einer weiteren Kontroverse nahm der anonyme Gründer sogar 14 Millionen US-Dollar aus dem Liquditätspool heraus. Allerdings bereute er diese Aktion anscheinend zu einem späteren Zeitpunkt und zahlte die Vermögenswerte zurück.

Seitdem hat sich SushiSwap allerdings tatsächlich zu einer der besten dezentralen Börsen gemausert: Die Reward-Ausschüttung - also der Anteil, den die Beteiligten für ihre Beiträge zum Liquiditätspool erhalten - ist so angepasst, dass auch diejenigen mit kleineren Anteilen gut entschädigt werden. Es gibt sogar witzig-charmante Belohnungen mit Sushi-Motiven.

dYdX

dYdX ist eine brillant ausgeführte dezentrale Krypto-Derivate-Börse mit einer Fülle von Margin-Handel und Perpetuals-Optionen für alle Nutzer. Neben dem cleveren Namen (dy/dx bezieht sich auf die Leibnizsche Notation in der Mathematik) hat dYdX eine überzeugende Nische im Bereich des Krypto-Handels besetzt.

Gegründet im Jahr 2017 von Antonio Juliano, einem ehemaligen Coinbase-Ingenieur, stieß dYdX sofort auf das Interesse von Investoren - und zwar in einer Höhe von 87 Millionen US-Dollar. Diese beträchtliche Kapitalzufuhr ermöglichte es den Entwicklern des Projekts, die Handelsplattform nach akribisch hohen Standards aufzubauen.

Der Großteil der dYdX-Krypto-Handelsprodukte befindet sich auf der Ethereum-Blockchain. Die dezentrale Börse hat jedoch vor Kurzem Layer 2 für sofort abgewickelte, kostengünstige Trades eingeführt.

1inch DEX Aggregator

1inch hebt sich von der Masse ab, da es hauptsächlich ein DEX-Börsenaggregator ist. Im Wesentlichen durchsucht es andere Börsen, um den Nutzern automatisch die günstigsten Preise zu liefern und leitet dann die Geschäfte über die Börsen um, die die besten Preise und Gesamtgebühren für die gewünschte Transaktion bieten.

Die mittlerweile zweite Version der Plattform wurde im November 2020 eingeführt und unterstützt 21 verschiedene DEXs, darunter Uniswap, SushiSwap und dYdX sowie das 1inch-eigene AMM, das 1inch Liquidity Protocol (früher bekannt als “Mooniswap”).

Einer der Vorteile der Nutzung von 1inch ist, dass es als DEX-Aggregator keine Wechselgebühren, Einzahlungsgebühren oder Abhebungsgebühren erhebt. Die einzigen Kosten für die Nutzer entstehen durch die gewählte dezentrale Börse, die für die Durchführung der Transaktion verwendet wird.

PancakeSwap: Die bekannteste DEX der Binance Smart Chain

PancakeSwap bietet von allen Tauschbörsen in unserem Artikel den größten “Spaßfaktor”: Auf der Startseite werden Nutzer mit Optionen wie Farming, Staking und der Teilnahme an einer Lotterie vor dem Hintergrund von Funken und Pfannkuchen konfrontiert. Das Design ist bewusst niedlich und schrullig gewählt - mit dem unverwechselbaren Logo, das einen lebenden Pfannkuchen mit Ohren darstellt.

Das Projekt wurde von Binance mit einem Kapital von 10 Millionen US-Dollar gestartet, um auf der Binance Smart Chain (BSC) zu agieren. Die Entwickler hinter PancakeSwap sind bisher komplett anonym. Ob dies potentielle Nutzer nun anlockt oder eher verschreckt, muss jeder selbst entscheiden.

Um immerhin die gewünschten Sicherheitsstandards zu gewährleisten wird das Protokoll von der Blockchain-Sicherheitsfirma CertiK geprüft. PancakeSwap arbeitet darüber hinaus auch mit ähnlichen Liquiditätspool-Protokollen wie die meisten anderen populären Swap-Börsen und ist in dieser Hinsicht absolut sicher.

TraderJoe: Dezentrale Börse auf Avalanche

Trader Joe ist eine One-Stop-Handelsplattform auf der Avalanche Chain: Avalanche bezeichnet sich selbst als die "schnellste Smart-Contracts-Plattform in der Blockchain-Branche”: Das Netzwerk kann beeindruckende 4.500 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten - verglichen mit nur 15-30 Transaktionen pro Sekunde bei Ethereum oder 250 Transaktionen pro Sekunde bei Cardano.

Die Trader Joe Plattform startete zunächst als DEX, hat allerdings Pläne eine neue Richtung einzuschlagen und bald DeFi-Lending zusätzlich anzubieten, um so einen gehebelten Handel den Kunden zur Verfügung zu stellen. Die einzelnen Produkte sind Community-getrieben, was es der Plattform ermöglicht, Gebühren aus Liquidationen und Swaps über den hauseigenen JOE/xJOE Staking-Mechanismus an die Nutzer zurückzugeben.

Viele Nutzer sind deshalb an Trader Joe interessiert, weil es eine Vielzahl an Funktionen sowie das beste Nutzererlebnis auf Avalanche anbieten kann. Hinzu kommen regelmäßige Weiterentwicklungen und die Integration neuer Funktionen sowie eine große Auswahl an Token für den Blockchain-Handel.

Raydium DEX für Solana

Raydium ist eine dezentralisierte Handelsplattform (DEX), die auf der Solana Blockchain aufbaut und als Automated Market Maker (AMM) fungiert.

Raydium ermöglicht es Benutzern, eigene Liquiditätspools zu erstellen und zu verwalten, und unterstützt dabei eine Vielzahl von SPL-Tokens. Die Plattform berechnet eine Transaktionsgebühr von 0,25% für den Tausch von Krypto-Paaren, wobei ein Teil dieser Gebühren an die Liquiditätsanbieter zurückfließt.

Darüber hinaus können Nutzer durch das Staking des nativen RAY-Tokens zusätzliche Belohnungen erhalten. Um Raydium zu nutzen, ist ein Solana-Wallet erforderlich, und es wird empfohlen, immer eine kleine Menge SOL zur Deckung der Netzwerkgebühren bereitzuhalten​​.

SundaeSwap: Erste dezentrale Börse für Cardano

SundaeSwap ist ein dezentralisiertes Handelsprotokoll, das nativ auf Cardano, einem der prominentesten Ethereum-Konkurrenten, läuft. Es ist das erste seiner Art auf der Cardano-Blockchain. Die Plattform begann ihre Entwicklung im Jahr 2021 und hat seitdem merklich an Fahrt gewonnen.

Ein Blick in das Whitepaper zeigt, dass das Design von Uniswap stark SundaeSwap inspiriert hat. Allerdings muss das Team dahinter dieses Modell natürlich an das Cardano-Netzwerk anpassen, das im Vergleich zu Ethereum einige Besonderheiten aufweist. Eines dieser einzigartigen Features von SundaeSwap ist der sogenannte “Constant Product Pool”, der das Swappen besonders effizient gestaltet.

Aber was SundaeSwap wirklich auszeichnet, ist die Anpassung der traditionellen AMM-Modelle an die Cardano-Blockchain, die ein anderes Buchhaltungsmodell und eine andere virtuelle Maschine nutzt. Das Team ist sich bewusst, dass die von ihnen vorgeschlagenen Lösungen noch im Entstehen begriffen sind und dass es noch Raum für Verbesserungen gibt, planet jedoch langfristige Verbesserungen am eigenen Konzept.

Fazit zu dezentralen Börsen

Dezentrale Börsen können gerade im Vergleich zu den zentralisierten Alternativen eine Menge an wichtigen Vorteilen bieten. Allerdings ist es nicht immer einfach, den Überblick über all die verschiedenen Anbieter zu behalten. Hinzu kommt, dass immer mehr neue DEX von der Ethereum-Blockchain abweichen und dadurch mit zusätzlichen Schwierigkeiten zurechtkommen müssen. Dafür können jedoch weitere Vorteile an die Kunden weitergegeben werden.

Es lohnt sich in jedem Fall vorab einen genaueren Blick auf die verschiedenen DEX zu werfen und sich genau zu überlegen, welche Schwerpunkte beim Krypto-Handeln für die eigenen Bedürfnisse wichtig sind. Nur so können unschöne Folgen vermieden werden.

Häufige Fragen (FAQ) zu dezentralen Börsen (DEX)

In diesem Abschnitt geben wir Antworten auf die wichtigsten Fragen zu dezentralen Börsen (DEX).

  • Was ist eine DEX?

    Bei einer DEX (Decentralized Exchanges) - oder auch dezentralen Börse - handelt es sich um eine dezentrale Anwendung (dApp) mit autonomen Handlungsfreiraum. Hier können sowohl Käufer als auch Verkäufer mit Kryptowährungen handeln ohne die Kontrolle der eigenen Vermögenswerte abgeben zu müssen. Damit unterscheiden sie sich von klassischen zentralen Börsen.
  • Wie funktioniert eine DEX?

    Es gibt verschiedene Arten von dezentralen Börsen, doch in der Regel werden die verschiedenen Aufträge direkt oder indirekt über die jeweilige Blockchain abgewickelt. So entsteht eine transparente Transaktion, die jedoch in der Regel Gebühren nach sich zieht. Immer häufiger setzen DEX auf Smart Contracts, die automatische Handelsgeschäfte vereinfachen und schneller durchführen.
  • Warum gibt es auf jeder Blockchain eine DEX?

    Die verschiedenen Blockchains punkten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Solana-Transaktionen sind zum Beispiel wesentlich preiswerter als Ethereum-Aufträge. Dafür punktet Ethereum mit einer hohen Programmierbarkeit und wird von vielen Experten als Kryptowährung 2.0 bezeichnet. Die Avalanche-Blockchain ist besonders schnell und Cardano gilt als besonders wissenschaftlich und verbraucht vergleichsweise wenig Energie beim Mining. Unterschiedliche DEX versuchen so von den verschiedenen Vorteilen zu profitieren und die Nutzer zu binden.