Privacy Coins sind anonyme Kryptowährungen, die großen Wert auf Datenschutz legen. Mithilfe der Blockchain ermöglichen sie das vertrauliche Bezahlen und Handeln verschiedener Güter. Dabei unterscheiden sie sich von den bekannteren Krypto Coins wie Bitcoin oder Ethereum.

Der große Unterschied liegt darin, dass sie anonym und privat eingesetzt werden können. Auch eine Rückverfolgung von Transaktionen ist nicht möglich. Wenn du also ein großes Interesse an deiner Privatsphäre im Internet hast, und Anonymität dir wichtig ist, dann solltest du einen genauen Blick auf unsere Top 3 Privacy Coins werfen.

In diesem Artikel beantworten wir dir folgende Fragen:

Was sind Privacy Coins? - Definition und Erklärung

Bei Privacy Coins handelt es sich um verschlüsselte Kryptowährungen, die die Anonymität von Transaktionen gewährleisten.

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Privacy Coins lassen sich am besten mit Bargeld vergleichen: Die Blockchain zeichnet zwar genau wie eine Bank auf, wenn Währungen abgehoben oder eingezahlt werden. Wofür die Gelder letztendlich eingesetzt werden, kann jedoch weder die Bank noch die Blockchain feststellen.

Die Gründe für den Einsatz einer vertraulichen Kryptowährung sind vielfältig. Ein Verkäufer könnte etwa den Kontostand eines potenziellen Käufers über die Blockchain einsehen und seine Preise erhöhen. Auch persönliche Daten werden heutzutage von Unternehmen schnell an andere Unternehmen weiterverkauft. Außerdem möchtest du vielleicht anonym Medikamente kaufen, damit diese Informationen nicht an deinen Arbeitgeber weitergegeben werden können.

Gründe gibt es also viele, warum Privacy Coins immer beliebter werden. Möchtest du deine Daten schützen und möglichst sicher und anonym im Internet shoppen, dann sind die verschlüsselten Kryptowährungen eine sinnvolle Alternative.

Wie funktionieren anonyme Kryptowährungen?

Grundsätzlich kannst du bei Privacy Coins zwischen zwei Varianten unterscheiden: Es gibt Kryptowährungen, bei denen automatisch eine hohe Sicherheit der eigenen Daten implementiert wurde. Bei der zweiten Variante musst du selbst die Einstellungen ändern beziehungsweise bei Transaktionen auswählen. In beiden Fällen wird dann eine der folgenden Methoden verwendet:

  • Masking: Bei dem sogenannten Masking wird der ursprüngliche Code einer Transaktion mit einem anderen Code überlagert. Dadurch wird die Identität des ursprünglichen Absenders verschleiert und es ist nicht mehr nachvollziehbar, woher genau die Kryptowährung stammt.
  • Ring-Signaturen: Bei dieser Methode gibt es einen bildlichen Ring voller echter Signaturen. Allerdings ist nur eine dieser Signaturen vom Absender, wodurch die Identität unter den anderen Transaktionen “versteckt” wird. Bekannt hierfür ist gerade die Kryptowährung Monero, die bereits 2017 die Technologie “Ring Confidential Transactions” (RingCT) eingeführt hat. Hierbei werden die Identitäten von Absender, Empfänger und außerdem der Betrag einer Transaktion verschleiert.
  • Stealth-Adressen: Bei dieser Variante werden die öffentlichen Schlüssel der jeweiligen Benutzer sowie der Betrag einer Transaktion beim Einsatz von Privacy Coins verborgen. Allerdings wird der Einsatz der Kryptowährung - also die gekauften Güter oder Dienstleistungen - weiterhin angezeigt. Das ist besonders bei anonymen Spendern beliebt.
  • Zero-Knowledge-Proof: Auch als “ZKP” bezeichnet, handelt es sich hierbei um eine recht spezielle Technologie des Krypto-Bereichs. So wird einerseits bewiesen, dass etwas existiert (zum Beispiel eine Transaktion), allerdings werden keine weiteren Informationen zu den Hintergründen preisgegeben. Ein Beispiel hierfür ist die Kryptowährung Zcash, die im Prinzip wie jede andere Kryptowährung funktioniert. Allerdings verschleiert sie automatisch Transaktionen, kann diese allerdings dank ZKP trotzdem verifizieren.

Welche dieser Methoden letztendlich bei einem Privacy Coin zum Einsatz kommt, hängt von der Kryptowährung selbst und den dahinterstehenden Entwicklern ab.

Achtung: Die meisten Privacy Coins sind nicht von Natur aus privat. Stattdessen musst du beim Ausführen einer Transaktion zwischen Anonymität oder Öffentlichkeit wählen. Ein Klick auf den falschen Button und eine geplante private Aktion ist für alle Nutzer der Blockchain sichtbar.

Die 3 besten Privacy Coins

Zwar gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Kryptowährungen mit Datenschutz, doch unterscheiden sich die verschiedenen Krypto-Projekte mitunter doch stark voneinander. Deshalb haben wir einmal die drei populärsten und besten Privacy Coins herausgesucht und stellen sie dir in den folgenden Abschnitten vor.

Monero (XMR)

Am besten lässt sich Monero (XMR) als eine dezentrale Kryptowährung beschreiben, die sich besonders stark auf zensurresistente und private Transaktionen fokussiert. Im Gegensatz zu vielen anderen Krypto Coins wird also keine transparente Blockchain genutzt. Damit ist es nicht möglich, Transaktionen nachzuverfolgen.

Monero setzt auf viele moderne Technologien, um die Anonymität und Sicherheit seiner Nutzer im Internet zu garantieren. Dazu zählen unter anderem Stealth Adressen und RingCT.

Welche Entwickler hinter dem Privacy Coin stehen, ist bis heute seit seiner Veröffentlichung weiterhin unbekannt. Lediglich zwei der sieben Entwickler haben sich bisher zu erkennen gegeben, während die anderen fünf lieber anonym bleiben möchten. Gerüchten zufolge soll der Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto selbst an Monero beteiligt gewesen sein.

Beim XMR Coin handelt es sich um den nativen Token des Monero-Netzwerks. Der XMR Token soll in erster Linie wie eine klassische Fiat-Währung zum anonymen Kauf von Waren und Dienstleistungen eingesetzt werden. So wird er bereits jetzt von einigen privaten Unternehmen als Zahlungsmittel akzeptiert. Gleichzeitig dient er auch als Anreiz für Krypto-Miner.

Zcash (ZEC)

Bereits 2016 erblickte Zcash das Licht der Welt. Das Ziel hinter der Kryptowährung mit Datenschutz war zunächst, dass die Entwickler einen wie Bitcoin funktionierenden Coin entwickeln wollten. Allerdings sollte der Fokus stärker auf Sicherheit und Anonymität der Nutzer gelegt werden. So entstand zunächst „Zerocoin“, der allerdings kurz nach seiner Veröffentlichung bereits zu „Zerocash“ wurde. Nach einigen Weiterentwicklungen folgte schließlich die Umbenennung zu Zcash.

Letztendlich ist Zcash (ZEC) als eine Bitcoin-Abspaltung zu verstehen, die einen anderen Algorithmus sowie verbesserte Sicherheitsprotokolle einsetzt.

Dabei verschlüsselt Zcash lediglich die Informationen zu einer Transaktion und vernichtet diese nicht. Trotzdem können diese dank moderner Technologien nicht nachverfolgt werden und bleiben geheim.

Für eine zusätzliche Ebene an Sicherheit haben die Entwickler hinter dem Privacy Coin zudem das eigene Sicherheitsprotokoll „zk-SNARK“ entwickelt. Dieses soll noch einmal die Anonymität der eigenen Nutzer erhöhen und gleichzeitig die Blockchain vor Angriffen von Hackern schützen.

Dash (DASH)

Bei Dash (nativer Token: DASH) handelt es sich um eine weitere Kryptowährung, die einen großen Wert auf Sicherheit und Anonymität bei Bezahlvorgängen legt. Gestartet wurde der Privacy Coin bereits 2014, damals noch unter dem Namen „XCoin“ und später „Darkcoin“. Das erklärte Ziel des Softwareentwicklers Evan Duffield ist, Dash zu einer Art digitales Bargeld zu machen.

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Das große Alleinstellungsmerkmal der verschlüsselten Kryptowährung DASH liegt darin, dass ein Master-Node-System genutzt wird. Wer mindestens 1.000 DASH-Token besitzt, der kann eine solche Master Node betreiben und dadurch zusätzliche Funktionen nutzen. Dazu gehören unter anderem InstantSend, bei denen Transaktionen innerhalb von zwei Sekunden bestätigt werden.

Außerdem gibt es die CoinJoin-Technologie, die eine Rückverfolgung von Transaktionen stark erschweren soll. Mitunter auch als „PrivateSend“ bezeichnet, werden hierbei Details, die potenzielle Informationen über Absender, Empfänger oder bezahlte Leistung beinhalten, verschleiert. Allerdings ist diese Technologie optional und muss selbst ausgewählt werden.

Wie haben wir die besten Privacy Coins ausgewählt?

Der Markt der Privacy Coins ist stetig am Wachsen. Gerade in der Krypto-Branche ist die Nachfrage für Sicherheit und Anonymität besonders groß. Entsprechend gibt es auch eine Vielzahl von Projekten, die vielversprechend aussehen und als Privacy Coin eine große Anzahl an Vorteilen bieten. Wir haben die Privacy Coins nach folgenden Kriterien ausgewählt:

Nutzerfreundlichkeit

Auch wenn viele Privacy Coins aus technischer Sicht sinnvolle Innovationen bieten, so sollten auch Krypto-Beginner die entsprechenden Projekte problemlos nutzen können.

Innovation

Niemand benötigt eine weitere Kopie von Bitcoin oder Ethereum. Stattdessen sind für uns innovative Technologien und kreative Ideen wichtig.

Use Case

Auch wenn die Theorie hinter einem Krypto-Projekt bereits spannend sein kann, so ist der letztendliche reale Nutzen ebenfalls wichtig. Ein Coin, der niemals eingesetzt werden kann und wird, ist unserer Meinung nach nicht sinnvoll.

Liquidität

Ein sinnvoller Privacy Coin lässt sich auf vielen dezentralen Börsen (DEX) handeln. Auch der Einsatz bei Händlern und Dienstleistern sollte vorhanden sein.

Alleinstellungsmerkmale

Wie genau unterscheidet sich eine vertrauliche Kryptowährung von bereits vorhandenen Projekten? Nur die Krypto-Token, die sich von der Masse abheben können, haben langfristig eine Chance auch genutzt zu werden.

Darüber hinaus ist natürlich auch die Art und Weise, wie mit den Privacy Features und dem Datenschutz umgegangen wird, ein wichtiger Punkt. Viele selbsterklärte Privacy Coins nutzen lediglich eine Pseudonymität, die letztendlich trotzdem eine gewisse Transparenz besitzt. So lohnt es sich durchaus, wenn du einen genauen Blick auf die Technologien wirfst, die ein Krypto-Projekt zum Schutz der Privatsphäre einsetzt.

Use Cases von anonymen Kryptowährungen

Bereits ein Blick auf eine Bitcoin-Transaktion zeigt, dass die viel gepriesene Anonymität bei transparenten Blockchain-Token eben nicht gegeben ist. Schließlich sind alle Details zu einer Bitcoin Wallet und den darüber laufenden Transaktionen der Öffentlichkeit zugänglich. Bei Privacy Coins ist dies allerdings nicht der Fall, wodurch niemand deine Wallet mit deinen Transaktionen in Verbindung bringen kann.

Gleichzeitig wird das Risiko verringert, dass deine Daten bei einem Hack der Blockchain veröffentlicht werden.

Als zum Beispiel 2020 über eine Millionen E-Mail-Adressen nach einem Hack im Internet auftauchten, konnten 9.000 davon Ledger-Nutzern zugeordnet werden. Das kompromittierte die Sicherheit von Cold Wallets.

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Durch die hohe Anonymität haben Regierungen nicht die Möglichkeit, Transaktionen zu verfolgen. Das ist besonders in Ländern praktisch, in denen die Bevölkerung durch die Regierung unterdrückt und verfolgt wird.

Privacy Coins und Regulierung

Derzeit ist die Nutzung von Privacy Coins innerhalb der Europäischen Union auch weiterhin legal, obwohl bereits im November 2022 erste Rufe laut wurden, die eine solche Nutzung verbieten wollen. Der Grund: Die vertraulichen Kryptowährungen könnten zur Geldwäsche eingesetzt werden. Einige Token sind bereits in Australien und Südkorea verboten und dürfen dort nicht mehr über Krypto-Börsen verkauft werden.

Es steht also derzeit noch in den sprichwörtlichen Sternen, ob Privacy Coins in der Zukunft stärker reguliert werden oder ob sie weiterhin wie bisher anonym eingesetzt werden können.

Fazit zu anonymen Kryptowährungen

Privacy Coins sind nur ein logischer nächster Schritt der Blockchain-Technologie. Während Bitcoin und Co. eine hohe Transparenz bieten, gibt es viele Gründe, warum du deine Käufe lieber anonym ausführen möchtest. Hier versprechen die vielen verschiedenen Technologien einen hohen Datenschutz.

Achte allerdings darauf, dass sich die verschiedenen Privacy Coins mitunter stark voneinander unterscheiden können. Gerade im Hinblick darauf, welche Technologien genutzt werden und wie diese deine privaten Informationen verschleiern.

Häufige Fragen (FAQ) zu Privacy Coins

In diesem Abschnitt geben wir Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Privacy Coins.

  • Sind Privacy Coins legal?

    Derzeit ist die Nutzung von Privacy Coins innerhalb der Europäischen Union auch weiterhin legal. Allerdings gibt es bereits erste Diskussionen innerhalb des EU-Parlaments, ob eine stärkere Regulierung oder gar ein Verbot notwendig ist.
  • Kann man Privacy Coins nachverfolgen?

    Eine exakte Nachverfolgung von Transaktionen ist bei dem Einsatz von Privacy Coins nicht möglich. Wie genau die Daten einer Transaktion allerdings verschleiert werden, hängt vom jeweiligen Krypto-Projekt und den verwendeten Technologien ab.
  • Welche Privacy Coins gibt es?

    Es gibt eine Vielzahl an Privacy Coins, die mit unterschiedlichen Technologien potentielle Nutzer überzeugen möchten. Wir empfehlen, einen genaueren Blick auf die Kryptowährungen Zcash, Monero und Dash zu werfen, die uns besonders überzeugen können.