• Block Inc. kündigt ein eigenes Bitcoin Mining Development Kit an, um die Erstellung von Mining-Geräten zu erleichtern. So soll das Bitcoin-Netzwerk dezentraler werden.
  • Block will auch eigene Silizium-Chips herstellen und das Angebot an ASICs steigern.
  • Die SEC weitet ihre Maßnahmen gegen Kryptowährungen aus und fokussiert nun ASIC-Miner.

Jack Dorsey plant eigenes "Bitcoin Mining Development Kit"

Jack Dorsey, Mitgründer von Twitter und Block Inc, kündigte bereits 2021 ein Engagement für das Krypto-Mining an. Dabei soll es insbesondere um die Bereitstellung von ASICs für die Herstellung von Bitcoin gehen.

Umgesetzt werden soll das Projekt von Block. Das Unternehmen ist als Urheber der Finanzdienstleistungen Cash App und Square. Ziel ist es, das Schürfen von BTC stärker zu dezentralisieren und private Nutzer wieder verstärkt zu Minern zu machen.

Aktuell wird das Bitcoin-Netzwerk von Firmen dominiert, die große Mengen an ASICs in Mining-Zentren aufstellen. Diese Bitcoin-Farmen bilden jedoch eine zu große Angriffsfläche – vorwiegend gegenüber staatlichen Akteuren.

Je dezentraler es ist, desto widerstandsfähiger ist das Bitcoin-Netzwerk.

Erklärt Dorsey. Um zu dieser Entwicklung beizutragen, will Block künftig ein eigenes Bitcoin-Mining Development Kit veröffentlichen. Dieses soll es Entwicklern erleichtern, Geräte zu erschaffen, die Bitcoin-Mining betreiben können.

In der jüngsten Veröffentlichung zu dem Projekt erklärt Block, welche Geräte durch das MDK entstehen könnten.

“Wir erwarten, dass das MDK für Projekte nützlich ist, die sich auf die Integration von Bitcoin-Mining in verschiedene neuartige Anwendungsfälle konzentrieren – wie Heizungslösungen, Home-Mining oder intermittierende Stromanwendungen.”

Das Kit soll zudem Mining abseits des Stromnetzes erleichtern. Dazu liefert es ein fertiges und anpassbares Hashboard sowie ein Controller Board. Beide Anwendungen sollen über eine API und ein Web-Frontend im Browser verfügbar sein.

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Die Software folgt den FOSS-Prinzipien und ist daher quelloffen. Block sucht derzeit nach engagierten Partnern und fordert Nutzer dazu auf, Empfehlungen für die Erstellung des Mining Development Kits auszusprechen.

Durch Anleitungen und eine ausführliche Dokumentation soll die Implementierung und Anpassung der Software kinderleicht möglich sein.

Block entwickelt eigene Silizium-Prozessoren

Auch auf eine weitere Weise will Block zur verbesserten Dezentralisierung beitragen. So entwickelt das US-Unternehmen eigene Silizium-Prozessoren. Diese bilden das wichtigste Bauteil eines ASICs. Nach einer Einschätzung von Dorsey sei die Produktion dieser Chips aktuell zu zentralisiert und das Angebot daher unnötig knapp.

Durch die Herstellung eigener Chips will Dorsey den Energieverbrauch des Bitcoin-Minings deutlich senken. Die Entwicklung sei kostspielig und daher nur langfristig möglich. Block erklärte in einem Jahresbericht, das Vertrauen der Menschen in ein Finanzsystem durch sein Engagement in der Kryptobranche verbessern zu wollen.

Gemeinsam mit Blockstream und Tesla entwickelte Block bereits ein Bitcoin-Mining-Zentrum in Texas, das einzig und allein durch Solarenergie betrieben wird.

US-Behörde SEC attackiert ASICs

Der Krypto-Anwalt James A. Murphy teilte am Montag Informationen auf Twitter, denen zufolge die SEC aktuell versucht, die Infrastruktur des Bitcoin zu attackieren. Konkret seien dabei ASICs in den Fokus geraten.

Die SEC startete im Januar eine Anti-Krypto-Kampagne, von der bisher nur zentralisierte Unternehmen wie Binance und Kraken betroffen waren. Laut Murphy behauptet die SEC nun sogar, dass der Verkauf von Bitcoin-Minern einem Investmentvertrag entspricht, der dann unter der Aufsicht der Börsenaufsichtsbehörde stehen müsste.

In diesem Zusammenhang erhob die SEC im US-Bundesstaat Utah Anklage. Durch diese Entscheidung könnte die Behörde unter der Leitung von Gary Gensler versuchen, Teilnehmer des Bitcoin-Netzwerks zumindest in den USA unter Kontrolle zu bringen.

Um das Bestehen des Netzwerks zu gefährden, reicht die Intervention eines einzelnen Staates nicht aus. Erhält die SEC jedoch die gewünschten Befugnisse, könnten sich weitere Staaten diesem Vorbild anschließen.

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Anwalt Murphy glaubt, dass die SEC ihre Kompetenzen in diesem Fall noch deutlicher überschreitet, als in den letzten Konflikten um das Staking und um Stablecoins. Er fordert sogar eine Reaktion des US-Kongresses.

Quellen: Sec.gov, Bild: Techcrunch via Flickr