💡 Was ist Dai (DAI)?

Dai (DAI) ist ein dezentraler Stablecoin, der seinen Wert an den US-Dollar koppelt. Im Gegensatz zu zentralisierten Alternativen wie USDT oder USDC wird Dai durch das Maker-Protokoll auf der Blockchain von Ethereum verwaltet. Nutzer hinterlegen Kryptowährungen als Sicherheiten, um neue Dai zu erzeugen.

Seit seiner Einführung im Jahr 2017 hat sich Dai als einer der führenden Stablecoins etabliert und wird häufig in dezentralen Finanzanwendungen (DeFi) verwendet. Im Rahmen des „Endgame“-Plans wurde MakerDAO Ende 2024 in Sky umbenannt. Dabei wurde der neue Stablecoin USDS sowie der Governance-Token SKY eingeführt. DAI und MKR bleiben derzeit weiterhin bestehen, womit Nutzer freiwillig auf USDS und SKY umsteigen können.

Trotz der Einführung von USDS bleibt DAI aufgrund seiner bewährten Stabilität und Dezentralität bei vielen Nutzern beliebt. Die parallele Existenz beider Stablecoins ermöglicht es der Community, je nach Bedarf zwischen den Optionen zu wählen.

Seit wann gibt es Dai?

Dai wurde im Dezember 2017 eingeführt. Hinter dem Stablecoin steht MakerDAO, eine dezentrale autonome Organisation (DAO), die das Maker-Protokoll auf Ethereum steuert. Ziel war es, eine stabile und transparente Alternative zu zentralen Stablecoins wie USDC oder USDT zu schaffen. Auch nach der weitreichenden Umstrukturierung durch das Rebranding zu Sky bleibt Dai weiterhin ein zentraler Bestandteil des Ökosystems.

Die wichtigsten Meilensteine von Dai
Von 2015 bis heute: Die wichtigsten Meilensteine von Dai.

Wer hat Dai erfunden?

Dai wurde von Rune Christensen erfunden. Er entwickelte ab 2015 die Idee eines dezentralen, kryptobesicherten Stablecoins und gründete dazu die Organisation MakerDAO. Unter seiner Leitung entstand das Maker-Protokoll, das bis heute die Grundlage für die Ausgabe und Verwaltung von Dai bildet. Die MakerDAO übernimmt dabei als dezentrale autonome Organisation die Steuerung wichtiger Entscheidungen wie zu Sicherheiten, Zinsen oder Upgrades des Systems.

Wie funktioniert Dai?

Dai ist ein Stablecoin, der nicht von einer zentralen Stelle, sondern durch ein System aus Smart Contracts gesteuert wird. Die Ausgabe und Stabilität des Coins basieren auf besicherten Krediten, dezentraler Governance und automatisierten Mechanismen im Maker-Protokoll. Die wichtigsten Funktionsweisen werden im Folgenden erläutert.

Smart Contracts

Das Dai-System läuft komplett automatisiert über Smart Contracts auf der Ethereum-Blockchain. Nutzer können Dai erzeugen, Kredite absichern oder Rückzahlungen leisten – ohne zentrale Instanz. Alle Abläufe sind im Code festgelegt und transparent einsehbar. Vertrauen entsteht durch die programmierte Logik, nicht durch Vermittler.

Erklärung Smart Contracts bei Dai
Dai läuft vollständig über Smart Contracts – automatisch, transparent und ohne zentrale Instanz.

Ein zentraler Bestandteil dieser Architektur sind Blockchain Oracles. Sie übermitteln aktuelle Marktpreise von Kryptowährungen wie ETH an das Maker-System. Diese Preisdaten werden automatisch in den Smart Contracts verarbeitet – eine Voraussetzung, um den Wert der Sicherheiten korrekt zu berechnen und gegebenenfalls Liquidationen auszulösen.

Die MakerDAO

Hinter Dai steht die MakerDAO, welche im Zuge des Rebrandings zu Sky umbenannt wurde – eine dezentrale autonome Organisation (DAO), die alle zentralen Entscheidungen rund um das Maker-Protokoll trifft. Sie bestimmt, welche Sicherheiten zugelassen werden, wie hoch die Zinssätze ausfallen und ob neue Funktionen implementiert werden. Entscheidungen werden dezentral getroffen, indem Inhaber des Governance-Tokens MKR (bzw. SKY) über Vorschläge abstimmen.

Erklärung der Rolle von Maker DAO bei Dai
Die MakerDAO steuert das Dai-System durch dezentrale Abstimmungen und die Anpassung zentraler Parameter.

Zur Steuerung des Systems passt die DAO regelmäßig sogenannte Systemparameter an. Dazu gehören unter anderem die Stability Fee (eine Art Kredit-Zins), die Debt Ceiling (maximale DAI-Menge pro Sicherheit) oder der Liquidationsbonus. Diese Stellschrauben helfen dabei, das Gleichgewicht im System zu halten und den Zielwert von 1 DAI = 1 US-Dollar möglichst konstant zu sichern.

Vaults für die Erzeugung von Dai

Wer Dai erzeugen möchte, muss zuerst Sicherheiten hinterlegen – z. B. ETH oder wBTC. Diese werden in einem Smart Contract gespeichert, der als sogenannter Vault dient. Nutzer können über das Maker-Protokoll selbstständig Vaults eröffnen und auf Basis der hinterlegten Sicherheiten Dai als Kredit aufnehmen. Die Höhe des auszahlbaren Dai richtet sich dabei nach dem aktuellen Kurswert der eingezahlten Token.

Erklärung Vaults bei Dai (DAI)
Vaults sind Smart Contracts, in denen Nutzer Sicherheiten hinterlegen, um daraus Dai zu erzeugen – dezentral und flexibel.

Die Vaults sind vollständig im Besitz der Nutzer – es gibt keine zentrale Instanz, die sie kontrolliert. Rückzahlungen können jederzeit erfolgen, ebenso wie die Schließung eines Vaults. Erst nach vollständiger Rückzahlung der ausgegebenen Dai erhalten die Nutzer ihre Sicherheiten zurück. Vaults bilden somit das Kernstück der dezentralen Dai-Schöpfung.

Überbesicherte Kredite

Damit das System sicher bleibt, verlangt MakerDAO eine Überbesicherung. Das bedeutet: Wer Dai erzeugen möchte, muss mehr Sicherheiten hinterlegen, als der Kredit in Dai wert ist. So ist gewährleistet, dass selbst bei Kursschwankungen genug Puffer besteht, um den Wert des Stablecoins abzusichern.

Erkärung Überbesicherung bei Dai (DAI)
Die Überbesicherung und die Stability Fee sorgen dafür, dass Dai trotz Marktschwankungen seinen Zielwert von 1 US-Dollar halten kann.

Ein weiteres wichtiges Steuerungsinstrument ist die Stability Fee (dt. „Stabilitätsgebühr“). Dabei handelt es sich um einen Zinssatz, der auf offene Vaults erhoben wird. Die Höhe der Gebühr beeinflusst, wie viel Dai erzeugt wird. Ist die Gebühr hoch, nehmen weniger Nutzer neue Kredite auf. Auf diese Weise wirkt die Stability Fee auch auf die Preisbindung des Dai ein.

Liquidationen schützen Dai vor Wertverlusten

Fällt der Wert der hinterlegten Sicherheiten unter ein bestimmtes Niveau, greift das Liquidationssystem. Es sorgt dafür, dass der Vault automatisch geschlossen wird und die Sicherheiten verkauft werden – meist über Auktionen oder andere automatisierte Prozesse. Das Ziel ist, die ausgegebenen Dai zurückzuholen und so das gesamte System abzusichern.

Erklärung Liquidationen bei Dai (DAI)
Das Liquidationssystem sorgt automatisch dafür, dass unterbesicherte Vaults geschlossen und Sicherheiten verkauft werden – zum Schutz der Preisstabilität von Dai.

Für Nutzer bedeutet das: Wer einen Vault eröffnet, muss die Kurse der hinterlegten Token im Blick behalten, um eine Liquidation zu vermeiden. Das System agiert dabei streng regelbasiert – ohne manuelle Eingriffe. Die Liquidationen sind ein zentrales Element, um die Preisstabilität von Dai langfristig zu garantieren.

Anwendungen und Nutzung von Dai

Dai (DAI) ist ein dezentraler Stablecoin, der auf der Ethereum-Blockchain basiert und durch verschiedene Kryptowährungen besichert wird. Seine Stabilität und Vielseitigkeit machen ihn zu einem wichtigen Bestandteil im Bereich der dezentralen Finanzen (DeFi).

Die wichtigsten Anwendungsfälle von Dai (DAI)
Die wichtigsten Anwendungsfälle von Dai (DAI)

Dai wird in vielen Bereichen des Kryptomarkts aktiv eingesetzt. Als dezentraler Stablecoin kombiniert er Preisstabilität mit der Flexibilität eines digitalen Assets und dient sowohl als Zahlungsmittel als auch als Baustein für komplexe Anwendungen:

  • Zahlungen und Überweisungen
    Dai eignet sich ideal für alltägliche Transaktionen – ob lokal oder international. Dank der Dollarbindung ist Dai ein beliebtes Mittel für schnelle und stabile Zahlungen – auch in Regionen ohne stabiles Finanzsystem.
  • Decentralized Finance (DeFi)
    Auf DeFi-Plattformen wie Aave oder Compound wird Dai genutzt, um Kredite aufzunehmen oder zu vergeben. Nutzer können Dai als Sicherheit hinterlegen oder sich Dai leihen, ohne dabei auf Banken angewiesen zu sein. Der gesamte Prozess läuft über Smart Contracts.
  • Passives Einkommen mit DAI und USDS
    Nutzer können sowohl über die Dai Savings Rate (DSR) als auch über die neue Sky Savings Rate (SSR) Zinsen verdienen. Während DSR weiterhin für Dai verfügbar ist, bietet SSR die Möglichkeit, passives Einkommen mit USDS, dem neuen Stablecoin von Sky, zu erzielen. Beide Mechanismen funktionieren ohne feste Sperrfristen und machen DAI sowie USDS interessant für langfristige Strategien mit stabilen Erträgen.

Dai ist mehr als nur ein Stablecoin – er ist ein vielseitiges Werkzeug im dezentralen Finanzsystem. Durch seine breite Einsetzbarkeit, stabile Wertbindung und Unabhängigkeit von zentralen Stellen gehört Dai zu den meistgenutzten digitalen Assets im Kryptomarkt.

Dai kaufen und verwahren

Dai (DAI) ist ein Stablecoin, der im Kryptomarkt häufig für Zahlungen, den dezentralen Handel und DeFi-Anwendungen genutzt wird. In diesem Abschnitt erfährst du Schritt für Schritt, wie du DAI einfach kaufen und sicher verwahren kannst.

Wie und wo kaufe ich Dai?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, den ERC20-Token Dai (DAI) zu kaufen – jedoch ist der Kauf über zentralisierte Krypto-Börsen wie Bitvavo oder Bitpanda derzeit nicht mehr möglich. Grund dafür ist die neue MiCA-Regulierung im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), die strengere Anforderungen an Stablecoins wie Dai stellt. Viele Krypto-Börsen haben den Handel mit DAI für EWR-Nutzer daher eingestellt.

Um dennoch Dai kaufen zu können, müssen Nutzer auf eine dezentrale Börse (DEX) wie Uniswap ausweichen. Dort kann Dai gegen andere Kryptowährungen getauscht werden – ohne zentrale Zwischeninstanz.

Dai Kaufanleitung
Unsere Dai Kaufanleitung in 5 einfachen Schritten

Um Dai (DAI) auf einer DEX zu kaufen, folge einfach diesen Schritten:

  1. Krypto-Wallet einrichten
    Erstelle eine Krypto-Wallet wie MetaMask, um auf dezentrale Börsen zugreifen zu können. Für zusätzliche Sicherheit lässt sich MetaMask auch mit einer Hardware-Wallet wie dem Ledger verbinden.
  2. Ethereum kaufen
    Kaufe ETH auf einer zentralen Krypto-Börse wie Bitvavo oder Bitpanda. Da Dai aktuell nicht direkt auf diesen Plattformen handelbar ist, benötigst du ETH, um später Dai auf einer DEX zu tauschen.
  3. ETH in die Wallet übertragen
    Sende das gekaufte ETH von der Börse an deine MetaMask-Wallet. Achte dabei auf die richtige Adresse und plane ausreichend Gas-Gebühren ein.
  4. Dai auf einer DEX kaufen
    Verbinde deine Wallet mit einer dezentralen Börse (DEX) wie Uniswap. Tausche dein ETH dort gegen Dai (DAI). Die Transaktion wird direkt über Smart Contracts abgewickelt.
  5. Dai sicher verwahren
    Nach dem Tausch verbleiben deine DAI automatisch in deiner Wallet. Für maximale Sicherheit empfehlen wir die Kopplung mit einer Hardware-Wallet.

Auch wenn der Kauf über zentrale Krypto-Börsen im EWR eingeschränkt ist, kannst du Dai problemlos über dezentrale Wege erwerben. Eine gute Wallet ist dabei unerlässlich – in unserem Krypto-Wallet-Vergleich findest du passende Empfehlungen für jeden Anspruch.

Was sind die besten Dai Wallets?

Da Dai (DAI) im Europäischen Wirtschaftsraum nicht mehr über zentrale Krypto-Börsen gehandelt werden kann, ist auch die direkte Verwahrung auf solchen Plattformen nicht möglich.

Stattdessen wird Dai grundsätzlich in einer eigenen Wallet aufbewahrt. Für den kurzfristigen Einsatz oder kleinere Beträge reicht eine Software Wallet wie MetaMask aus – insbesondere in Kombination mit dezentralen Börsen (DEXs) wie Uniswap.

Startseite Ledger
Ledger bietet gute und günstige Hardware-Wallets an, mit denen du deine DAI sicher verwahren kannst.

Für die langfristige Verwahrung oder bei größeren Beträgen ist jedoch eine Hardware Wallet unerlässlich, da sie die privaten Schlüssel offline speichert und so bestmöglichen Schutz vor Hacks oder Verlust bietet. Besonders empfehlenswert sind der Ledger Nano S Plus, der Trezor One sowie die Multicoin-Version der BitBox02.

🏆 Eine ausführliche Bewertung findest du in unserem Hardware-Wallet-Vergleich. Wenn du noch ganz am Anfang stehst, hilft dir auch unser Ratgeber zur sicheren Verwahrung von Kryptowährungen weiter.

Wie versteuere ich Dai korrekt?

Auch Stablecoins wie Dai (DAI) unterliegen in Deutschland der Steuerpflicht. Obwohl der Kurs von Dai möglichst gut den US-Dollar abbildet, können selbst kleinere Kursgewinne gegenüber dem Euro steuerlich relevant sein – insbesondere bei häufigem Handel oder größeren Summen.

Auch Gewinne aus dem Handel mit Dai sind steuerpflichtig, wenn sie über der Freigrenze von 1.000 Euro liegen.

Dai gilt wie andere Kryptowährungen als „anderes Wirtschaftsgut“ im Sinne von § 23 EStG. Wer Dai innerhalb von zwölf Monaten nach dem Erwerb mit Gewinn verkauft oder gegen eine andere Kryptowährung tauscht, muss diesen Gewinn versteuern – sofern die Freigrenze überschritten wird.

Für alle weiteren Informationen zu Themen wie Haltefristen, steuerfreien Veräußerungen, Staking und Sonderfällen empfehlen wir unseren umfassenden Krypto-Steuer-Hub sowie unserem Beitrag zu Stablecoins und Steuern.

💡 Tipp: Krypto-Steuer-Tools wie CoinTracking helfen dir, alle Wallet- und DEX-Transaktionen automatisch zu erfassen und korrekt für deine Steuererklärung aufzubereiten.

Dai Staking

Bei Dai (DAI) gibt es kein klassisches Staking, da es sich um einen Stablecoin handelt, der nicht zur Sicherung eines Netzwerks verwendet wird. Stattdessen ermöglichen DAI und USDS durch Zinsmodelle wie die Dai Savings Rate (DSR) und die Sky Savings Rate (SSR) ein passives Einkommen. Dabei handelt es sich nicht um echtes Staking, sondern um automatisierte Verzinsung über Smart Contracts im Maker- bzw. Sky-Protokoll.

Dai (DAI) Zinsen verdienen
Mit Dai (DAI) lassen sich über Spark flexibel Zinsen verdienen – ganz ohne Sperrfrist.

So funktioniert das „Staking“ über DSR und SSR:

  1. DAI oder USDS in eine Wallet übertragen
    Verwende eine kompatible Wallet wie MetaMask. Für zusätzliche Sicherheit kannst du MetaMask auch mit einer Hardware-Wallet wie dem Ledger verbinden.
  2. Zugang über Spark herstellen
    Besuche Spark.fi und verbinde deine Wallet. Die Plattform unterstützt sowohl DSR für Dai als auch SSR für USDS und ist dabei übersichtlich sowie benutzerfreundlich.
  3. DAI oder USDS im Protokoll hinterlegen
    Wähle den gewünschten Betrag, den du anlegen möchtest. Es gibt keine feste Sperrfrist – du kannst deine Stablecoins jederzeit wieder abziehen.
  4. Automatisch Zinsen verdienen
    Sobald dein Betrag eingezahlt ist, beginnt das Protokoll automatisch mit der Zinsvergabe. Die Höhe der Zinsen wird regelmäßig durch die Governance angepasst.
  5. Volle Kontrolle behalten
    Deine DAI oder USDS bleiben unter deiner Kontrolle – du kannst flexibel auf Marktentwicklungen reagieren und jederzeit umschichten oder abheben.

Neben DSR und SSR ist auch das Verleihen von DAI auf DeFi-Plattformen wie Aave oder Compound eine beliebte Methode, um zusätzliche Erträge zu erzielen – mit ähnlicher Funktionsweise, aber anderen Risiken.

💡 Einen vollständigen Überblick über verschiedene Plattformen für passives Einkommen findest du in unserem Krypto-Zinsen-Vergleich – inklusive Tipps und Risikoeinschätzungen.

Chancen und Risiken von Dai

Dai (DAI) ist ein dezentraler Stablecoin, der darauf abzielt, den Wert des US-Dollars nachzubilden. Trotz seiner Stabilitätsmechanismen und Dezentralisierungsbestrebungen bringt Dai sowohl Chancen als auch spezifische Risiken mit sich.

Vorteile von Dai
  • Dezentralisierte Struktur
  • Überbesicherung zur Stabilitätsgewährleistung
  • Transparente Governance durch MakerDAO
  • Integration in zahlreiche DeFi-Protokolle
  • Möglichkeit passiven Einkommens durch Spark
Nachteile von Dai
  • Abhängigkeit von zentralisierten Sicherheiten wie USDC
  • Komplexität des Systems für Einsteiger
  • Risiken durch Smart-Contract-Bugs oder Exploits
  • Nicht-MiCA-konform – kein Handel auf zentralen Börsen im EWR möglich
  • Potenzielle Machtkonzentration durch MKR-Governance

Im Folgenden beleuchten wir zwei zentrale Kritikpunkte an Dai, die sowohl regulatorische als auch strukturelle Herausforderungen betreffen.

Potenzielle Machtkonzentration durch die MKR-Governance

Die Steuerung von Dai erfolgt über das MakerDAO-Protokoll, bei dem MKR-Token-Inhaber über zentrale Entscheidungen abstimmen. Kritisiert wird dabei die ungleiche Verteilung der Stimmrechte, da große Akteure wie Gründer Rune Christensen oder VC-Investoren über signifikante MKR-Bestände verfügen. Das erhöht die Gefahr, dass Entscheidungen von wenigen Akteuren dominiert werden.

Ungleiche Stimmrechtsverteilung bei MakerDAO mit Einfluss auf Dai.
Wenige MKR-Inhaber kontrollieren einen Großteil der Stimmrechte bei MakerDAO – mit direktem Einfluss auf Dai.

Im Zuge des Endgame-Plans wurde diese Problematik offen angesprochen. Mit dem Rebranding zu Sky verfolgt das Projekt das Ziel, die Governance durch SubDAOs und klar definierte Zuständigkeiten breiter und transparenter aufzustellen. Ob dieses Vorhaben in der Praxis für mehr Dezentralität sorgt, wird sich mit der Zeit zeigen.

Nicht-MiCA-konform

Seit Inkrafttreten der MiCA-Verordnung dürfen im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) nur noch Stablecoins gehandelt werden, die den neuen regulatorischen Anforderungen entsprechen. Da Dai (DAI) diese Kriterien aktuell nicht erfüllt, wurde der Handel auf zentralisierten Plattformen wie Bitvavo oder Kraken für EWR-Nutzer eingestellt. Auch der deutlich größere Konkurrent USDT ist davon betroffen und wurde ebenfalls vom Handel auf zentralen Börsen im EWR ausgeschlossen.

Im Gegensatz dazu bleibt USDC – als MiCA-konformer Stablecoin von Circle – weiterhin auf zentralen Börsen handelbar und gilt derzeit als bevorzugte Alternative für europäische Nutzer. Für den Erwerb von Dai bleibt aktuell nur der Umweg über dezentrale Börsen (DEXs) wie Uniswap. Dies erfordert zusätzliche technische Kenntnisse sowie eine eigene Wallet, was insbesondere für Einsteiger eine Hürde darstellen kann.

Unsere Bewertung zu Dai (DAI)

Im abschließenden Kapitel fassen wir die wichtigsten Punkte zu Dai zusammen und geben unsere redaktionelle Einschätzung. Dabei geht es weniger um technische Details, sondern um die Aspekte, die für Nutzer, Anleger und DeFi-Interessierte besonders relevant sind.

Das Wichtigste zu Dai

  • Dezentraler Stablecoin
    Dai ist ein algorithmischer Stablecoin auf Ethereum, der ohne zentrale Emittenten, wie bei USDC oder USDT, auskommt. Im Zuge des Rebrandings zu Sky wurde zusätzlich der neue Stablecoin USDS eingeführt. Ziel der Umstrukturierung ist es, die Governance weiter zu dezentralisieren und das System langfristig robuster aufzustellen.
  • Überbesicherung als Stabilitätsmechanismus
    Zur Ausgabe von Dai wird mehr Sicherheit hinterlegt, als Dai erzeugt wird. Diese Überbesicherung soll dafür sorgen, dass der Stablecoin seinen Wert möglichst stabil bei 1 US-Dollar hält – selbst bei Kursschwankungen der hinterlegten Assets.
  • Governance durch MKR bzw. SKY
    Sky – die Nachfolgeorganisation von MakerDAO – steuert das Protokoll. Aktuell stimmen MKR-Inhaber über zentrale Parameter ab, künftig soll diese Rolle schrittweise von SKY übernommen werden.
  • Passives Einkommen mit DSR & SSR
    Sowohl über die Dai Savings Rate (DSR) mit DAI, als auch über die neue Sky Savings Rate (SSR) mit USDS können Nutzer Zinsen verdienen – ganz ohne Staking oder Sperrfristen.
  • Nicht MiCA-konform im EWR
    Dai kann im Europäischen Wirtschaftsraum aufgrund regulatorischer Vorgaben nicht mehr auf zentralen Krypto-Börsen gehandelt werden – im Gegensatz zu MiCA-konformen Alternativen wie USDC.

Persönliche Einschätzung zu Dai

Dai nimmt unter den Stablecoins eine besondere Rolle ein. Im Gegensatz zu zentral verwalteten Alternativen wie USDC oder USDT ist Dai dezentral organisiert und wird durch das Maker-Protokoll gesteuert. Dieses System funktioniert bereits seit 2017 zuverlässig – und das ohne zentrale Instanz, die den Token kontrolliert.

Persönliche Einschätzung zu Dai (DAI)
Dai überzeugt durch technologische Reife, langjährige Stabilität und echte Dezentralität – ohne zentrale Emittenten wie bei USDC oder USDT.

Was ich an Dai besonders spannend finde, ist seine Stabilität – und das ganz ohne klassische 1:1-Deckung durch Fiatgeld. Über die Jahre hinweg hat der Stablecoin seinen Kurs erstaunlich konstant gehalten. Das liegt daran, dass hinter Dai keine zentralen Versprechen stehen, sondern ein ausgeklügeltes System aus überbesicherten Krypto-Positionen, Smart Contracts und klug gesetzten Governance-Parametern. Diese Mischung aus technischer Reife, echter Dezentralität und der Möglichkeit, über Spark sogar Zinsen zu verdienen, macht Dai für mich zu einem richtig praktischen Werkzeug im DeFi-Bereich.

Mit dem Rebranding zu „Sky“ und der Einführung von USDS zeigt MakerDAO bzw. Sky ganz klar: Das Projekt entwickelt sich weiter. Ziel ist es, die Governance zu verbessern, das System besser zu skalieren und das Nutzererlebnis angenehmer zu gestalten. Ob das am Ende auch zu einer stärkeren Dezentralisierung führt, bleibt abzuwarten – aber es ist ein starkes Zeichen dafür, dass hier nicht einfach auf der Stelle getreten wird.

Für mich persönlich zählt Dai zu den spannendsten Stablecoins auf dem Markt. Gerade weil er eine echte Alternative zu den oft zentralisierten Stablecoins bietet – mit einem konkreten Nutzen im DeFi-Ökosystem.

Häufige Fragen zu Dai
In unserer FAQ-Sektion beantworten wir häufige Fragen rund um Dai

Häufige Fragen zur Kryptowährung Dai (DAI)

  • Was bedeutet Dai?

    Der Begriff „Dai“ stammt aus dem chinesischen „dàyì“ und kann mit „großes Prinzip“ oder sinngemäß als „Verpflichtung“ bzw. „Wertversprechen“ übersetzt werden. Im Kontext des Projekts steht Dai für das Ziel, einen stabilen, verlässlichen digitalen Dollar zu schaffen – ohne zentrale Kontrolle. Der Name passt daher gut zu einem Stablecoin, der dauerhaft einen festen Wert halten und gleichzeitig dezentral funktionieren soll.

  • Wie viele DAI gibt es?

    Die Menge an DAI ist nicht fest begrenzt, sondern richtet sich nach der Nachfrage. Neue DAI entstehen, wenn Nutzer Sicherheiten hinterlegen und im Gegenzug DAI erzeugen. Die Gesamtmenge schwankt also und passt sich dynamisch an das System an.

  • Was ist der DAI Coin?

    Der DAI Coin ist ein ERC20-Token auf Ethereum, der als dezentrale, kryptobesicherte Stablecoin fungiert. Er wird durch überbesicherte Positionen im MakerDAO-System erzeugt und soll stets möglichst nahe am US-Dollar handeln. Im Gegensatz zu zentralen Stablecoins gibt es keine zentrale Stelle, die Dai ausgibt oder verwaltet.

  • Ist Dai (DAI) sicher?

    Dai basiert auf öffentlich einsehbaren Smart Contracts und ist durch überbesicherte Sicherheiten abgesichert. Daher gilt das zugrunde liegende Protokoll als vergleichsweise robust und ausfallsicher – auch wenn Risiken wie Smart-Contract-Fehler oder extreme Marktbewegungen nie ganz ausgeschlossen werden können.

Literaturverzeichnis weiterer Quellen zu Dai (DAI)
Weitere Inhalte und Quellen zur Recherche findest du in unserem Literaturverzeichnis

Weitere Quellen und Informationen zu Dai

Möchtest du noch tiefer in die Welt von Dai eintauchen? In unserem Literaturverzeichnis haben wir eine Auswahl an weiterführenden Links und hilfreichen Ressourcen zusammengestellt, die dir mehr Einblicke bieten.