Synthetische Assets sind keine Neuheit in der Finanzwelt. In der traditionellen Finanzbranche werden sie oft als Derivate oder strukturierte Produkte bezeichnet. Sie ermöglichen es Anlegern, in verschiedene Asset-Klassen zu investieren, ohne den zugrundeliegenden Vermögenswert tatsächlich besitzen zu müssen. Egal, ob es sich um Aktien, Rohstoffe oder Währungen handelt.
Mit der rasanten Entwicklung der Blockchain-Technologie und dem Aufkommen von DeFi, kurz für „Dezentralisierte Finanzen“, öffnen sich auch für synthetische Assets neue Türen. Dieser Artikel soll Dir einen umfassenden Überblick über synthetische Assets im DeFi-Bereich geben.
DeFi Synth Assets: Das Wichtigste in Kürze
- Synthetische Assets sind digitale Darstellungen von Vermögenswerten, die den Wert eines anderen Vermögenswerts nachbilden, ohne ihn physisch zu besitzen.
- Synthetische DeFi Assets funktionieren durch die Verwendung von Smart Contracts, die auf einer Blockchain laufen. Sie koppeln den Wert des Synth Assets an den zugrundeliegenden Vermögenswert.
- Die Vorteile synthetischer Assets sind der Zugang zu Real-World Assets (RWA), die Dezentralisierung des Handelsprozesses und weltweite, grenzenlose Liquidität.
- Synthetix und Injective Protocol sind die wichtigsten Projekte im Bereich synthetischer Assets.
- Bitvavo und Bitpanda sind die besten zentralen Plattformen zum Kauf von Projekten für synthetische Assets.
Die besten Projekte für synthetische DeFi Assets
Direkt zu Anfang möchten wir uns zwei DeFi Projekte anschauen, die versuchen synthetische Assets über dezentralen Handel zugänglich zu machen. Diese Projekte bieten innovative Lösungen und ermöglichen es den Nutzern, auf eine Vielzahl von Vermögenswerten zuzugreifen, ohne die traditionellen Finanzintermediäre nutzen zu müssen.
Synthetix
Synthetix wurde im Jahr 2017 unter dem Namen „Havven“ von Kain Warwick gegründet und später umbenannt. Die Mission von Synthetix ist es, eine dezentrale Plattform für den Handel mit synthetischen Vermögenswerten zu schaffen. Diese synthetischen Vermögenswerte, auch als „Synths“ bezeichnet, sind digitale Token, die verschiedene Vermögenswerte nachbilden.
Die Produkte und Dienstleistungen von Synthetix umfassen:
- Perpetual Futures (Synthetic Perps): Eine dezentrale Handelsplattform für DeFi Hebelprodukte mit niedrigen Gebühren.
- Spot Synths: Synthetische Vermögenswerte, die den Wert realer Vermögenswerte wie Kryptowährungen, Fiatwährungen und Rohstoffe nachverfolgen.
- Synthetix-Token (SNX): Ein Token, der zur Sicherung des Netzwerks verwendet wird und zwei Hauptfunktionen erfüllt: Staking und Governance.
- Governance: Ein Modul für die dezentrale Governance des Protokolls, bei dem SNX-Holder Änderungsvorschläge einbringen und abstimmen können.
Was sind Synths?
Synths sind ein Schlüsselelement im Synthetix-Ökosystem und stellen eine innovative Möglichkeit dar, verschiedene Vermögenswerte auf der Blockchain nachzubilden.
Der Prozess beginnt, wenn ein Benutzer Kryptowährungen wie Ethereum (ETH) in eine dezentrale Synthetix-dApp einzahlt. Diese hinterlegten Kryptowährungen werden als Sicherheit verwendet. Auf Basis des Wertes dieser Sicherheiten können Benutzer Synths generieren.
Die generierten Synths können nun auf DeFi DEXes gehandelt werden, genau wie echte Vermögenswerte. Zum Beispiel kann jemand, der sUSD besitzt, es gegen sBTC (synthetischer Bitcoin) oder sETH (synthetisches Ether) eintauschen.
Der Synthetix-Token (SNX) hat zwei Hauptnutzen auf der Synthetix-Plattform:
- Staking: SNX-Token-Inhaber können ihre Token als Sicherheit hinterlegen (staken), um das Netzwerk zu besichern. Für dieses Staking erhalten sie wöchentliche Rewards. Diese Rewards werden auf zwei Arten ausgezahlt: Ein Teil der Rewards stammt aus den Handelsgebühren, die von den Nutzern des Netzwerks erhoben werden. Der andere Teil sind inflationsbasierte Rewards. Dabei handelt es sich um neu geminte SNX-Token, die für ein Jahr in einer Escrow gehalten werden.
- Governance: SNX-Token-Inhaber haben auch eine wichtige Rolle in der Governance des Synthetix-Protokolls. Sie sind berechtigt, über Änderungen und Upgrades im Protokoll abzustimmen. Die Abstimmung erfolgt durch das on-chain Synthetix Governance Modul. Die Stimmgewichtung der SNX-Staker wird quadratisch gewichtet, außer im Fall des Treasury Council. Das bedeutet, dass je mehr SNX-Token ein Staker hält und stakt, desto mehr Einfluss hat er auf die Entscheidungen und die Entwicklung des Protokolls.
Injective Protocol
Injective ist eine Blockchain, die sich auf den Finanzsektor spezialisiert hat. Sie zeichnet sich durch neuartige Module und Möglichkeiten aus, darunter ein vollständig dezentralisiertes Orderbuch, das es Entwicklern ermöglicht, anspruchsvolle Anwendungen zu erstellen.
Der Weg zur Integration synthetischer Assets auf Injective begann mit Pyth Network, einer dezentralen Oracle-Lösung. Pyth Network ermöglicht es, Echtzeitdaten von realen Vermögenswerten auf die Blockchain zu bringen. Eine der bahnbrechenden Entwicklungen war die Einführung von synthetischem Gold (XAU) auf Helix, das auf Injective aufgebaut ist. Mit dieser Innovation können Benutzer Gold (XAU) vollständig On-Chain und mit Hebel handeln.
Was sind synthetische Assets?
Synthetische Assets sind finanzielle Instrumente, die die Eigenschaften eines anderen Vermögenswerts nachbilden, ohne dass der Investor diesen Vermögenswert tatsächlich besitzen muss. Sie werden oft durch eine Kombination von Finanzprodukten wie Derivaten erstellt, um die Preisbewegungen des zugrunde liegenden Assets zu imitieren.
Im Kontext von DeFi werden sie durch Smart Contracts auf einer Blockchain erzeugt.
Dadurch wird die Notwendigkeit von Intermediären wie Banken eliminiert. Externe Datenanbieter, sogenannte Oracles, liefern Echtzeitpreisdaten für den zugrunde liegenden Vermögenswert, um sicherzustellen, dass der synthetische Vermögenswert seinen Wert entsprechend anpasst. Diese synthetischen Vermögenswerte können dann auf dezentralen Börsen gehandelt werden und bieten weltweite Zugänglichkeit.
Synthetische Assets in der traditionellen Finanzwelt
Synthetische Assets haben sich als wichtige Werkzeuge in der traditionellen Finanzwelt etabliert. Während herkömmliche ETFs einen Index durch den Kauf der darin enthaltenen Aktien nachbilden, nutzen synthetische ETFs Derivate, um dasselbe Ergebnis zu erzielen. Dies ermöglicht Anlegern, die Performance eines gesamten Marktes oder Sektors zu kopieren, ohne alle enthaltenen Aktien einzeln kaufen zu müssen.
Ähnlich funktionieren auch Contracts for Difference (CFDs), die es Anlegern ermöglichen, auf steigende oder fallende Kurse eines Assets zu setzen, ohne diese zu besitzen. Das bedeutet, du kannst potenziell von Marktbewegungen profitieren, ohne die mit dem Besitz verbundenen Pflichten und Kosten zu tragen.
Nun fragst du dich vielleicht, warum jemand synthetische Assets nutzen sollte, wenn er auch die "echten" Assets kaufen könnte? Der Schlüssel liegt in der Flexibilität. Synthetische Assets können dir den Zugang zu Märkten und Anlageformen eröffnen, die sonst schwer erreichbar wären. Sie ermöglichen es dir, dein Portfolio zu diversifizieren und dich gegen bestimmte Risiken abzusichern, und das oft zu geringeren Kosten und mit mehr Geschwindigkeit als traditionelle Anlageformen.
Wie funktionieren Synthetische Assets?
Du weißt wahrscheinlich bereits, dass Smart Contracts das Herzstück der DeFi-Welt sind. Wenn es um synthetische Assets geht, sind sie das, was den Motor am Laufen hält. Aber wie funktionieren sie genau?
Smart Contracts sind selbstausführende Verträge, die auf einer Blockchain laufen. In Bezug auf synthetische Assets sind sie die Grundlage, auf der alles aufgebaut ist. Diese intelligenten Verträge fungieren als Vermittler zwischen den Benutzern und den synthetischen Assets.
Die Tokenisierung ist der Schlüsselbegriff hier. Anstatt physische Vermögenswerte zu besitzen, werden sie in digitale Tokens umgewandelt und auf der Blockchain repräsentiert. Zum Beispiel kann ein synthetisches Asset den Wert von Gold nachbilden, aber Du besitzt nicht tatsächlich Goldbarren. Du besitzt einen Token, der den Wert des Goldes widerspiegelt.
Hier kommen Oracles ins Spiel. Oracles sind Drittanbieterdienste, die Echtzeitdaten aus der realen Welt in die Blockchain bringen. Sie übermitteln Informationen über den Preis des zugrunde liegenden Vermögenswerts an den Smart Contract, der den synthetischen Token repräsentiert. Dadurch bleibt der Wert des Tokens stets aktuell und korrekt.
Vorteile von synthetischen Assets
Oftmals ist es vielleicht schwierig zu verstehen, welche konkreten Vorzüge synthetische Assets mit sich bringen. Synthetische Assets bieten aber tatsächlich eine Vielzahl von Vorteilen, die sie zu einem bahnbrechenden Instrument im Krypto-Ökosystem machen.
- Zugang zu Real-World Assets (RWA): Mit synthetischen Assets wird die Tür zu einem breiten Spektrum von Real-World Assets geöffnet. Von traditionellen Aktien über Rohstoffe bis hin zu unkonventionellen Vermögenswerten können Anleger von der Blockchain aus nahezu alles handeln.
- Dezentralisierung: Synthetische Asset-Protokolle, wie Synthetix, sind dezentralisiert und arbeiten auf Blockchain-Basis. Dadurch entfällt die Notwendigkeit von Brokern oder Know-Your-Customer (KYC)-Systemen, was zu einer größeren Dezentralisierung und kostengünstigerem Handel führt.
- Weltweite, grenzenlose Liquidität: Synthetische Assets können auf Kryptobörsen weltweit gehandelt werden, ohne geografische Beschränkungen. Diese grenzenlose Liquidität ermöglicht es Händlern und Investoren, flexibler und effizienter zu agieren.
Real-World-Assets und Synthetic Tokens
RWA sind Vermögenswerte, die in der realen Welt existieren, wie beispielsweise Aktien, Rohstoffe, Devisen und sogar Immobilien. Traditionell war der Handel mit RWA in weiten Teilen auf Finanzinstitutionen und Großinvestoren beschränkt, da er komplexe Verträge und Abwicklungen erforderte. Blockchain-Technologie und synthetische Assets können genau hier ansetzen und zu einer weiteren Demokratisierung beitragen.
Der entscheidende Vorteil von Synthetic Tokens in Bezug auf RWA besteht darin, dass sie die Tür zu diesen realen Vermögenswerten öffnen, ohne dass ein physischer Besitz oder die Einhaltung komplexer regulatorischer Anforderungen erforderlich ist. Anleger können von der Preisbewegung von RWA profitieren, ohne diese tatsächlich zu besitzen. Dies ermöglicht einen breiteren und dezentralisierten Zugang zu Märkten, die zuvor nur für eine ausgewählte Gruppe zugänglich waren.
Fazit zu synthetischen Assets
Die Tokenisierung von Vermögenswerten eröffnet unzählige Möglichkeiten, von traditionellen Anlagen bis hin zu innovativen Bereichen wie Umweltschutz und CO2-Emissionshandel. Mit der wachsenden Vielfalt von Protokollen haben die Nutzer mehr Auswahl und Flexibilität, um ihre Anlagestrategien anzupassen.
Die zukünftige Entwicklung von synthetischen Assets wird auch von einer wahrscheinlichen Zunahme der DeFi Regulierung begleitet sein, was gleichzeitig ihre Integration in das etablierte Finanzsystem fördern könnte. Insgesamt versprechen synthetische Assets, die Finanzwelt zu transformieren und neue Chancen für Investoren und die Gesellschaft insgesamt zu schaffen.
Häufige Fragen (FAQ) zu synthetischen Assets
In diesem Abschnitt geben wir Antworten auf die wichtigsten Fragen zu synthetischen Assets.
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Wie funktionieren synthetische Assets?
Synthetische Assets werden mithilfe von Smart Contracts und Tokenisierungstechnologien erstellt. Sie sind in der Lage, den Preis eines zugrunde liegenden Vermögenswerts in Echtzeit zu verfolgen und diesen Preis auf der Blockchain abzubilden. -
Welche Vorteile bieten synthetische Assets?
Synthetische Assets bieten Vorteile wie globale Liquidität, grenzenlose Transfers, niedrige Handelskosten und die Möglichkeit, in traditionelle Vermögenswerte zu investieren, die normalerweise schwer zugänglich sind. -
Welche neuen Anwendungsfälle könnten sich für synthetische Assets ergeben?
Synthetische Assets könnten in Bereichen wie Versicherungen, Derivate und Asset-Backed Securities neue Anwendungsfälle erschließen. Sie könnten die Effizienz und den Zugang zu diesen Märkten verbessern.
