Was ist ein Algorithmischer Stablecoin?

Grundsätzlich können Stablecoins in drei Kategorien unterteilt werden: (1) Off-Chain-besicherte Stablecoins, (2) On-Chain-besicherte Stablecoins, und (3) algorithmische Stablecoins.

Was ist der Unterschied zwischen einem algorithmischen Stablecoin und einem gewöhnlichen Stablecoin?

Die erste Kategorie der Off-Chain-Stablecoins nutzt Bankeinlagen, um sich abzusichern. Sie werden regelmäßig geprüft und von einer zentralisierten Stelle geprägt. Ein Beispiel hierfür ist Tether.

Bei der zweiten Kategorie, den On-Chain-Stablecoins, handelt es sich um Stablecoins, die erlaubnisfrei durch DeFi-Protokolle herausgegeben werden. Eine Preisbindung wird durch die Unterlegung mit ausreichend Kryptowährungs-Sicherheiten erreicht.

Auch bei der dritten Kategorie, den algorithmischen Stablecoins, handelt es sich um Stablecoins mit dem Ziel, Preisstabilität erreichen zu können. Im Gegensatz zu den anderen beiden Kategorien verwendet der algorithmische Stablecoin einen Algorithmus, der mehr Coins ausgeben kann, wenn der Preis steigt bzw. mehr Coins kaufen kann, wenn der Preis fällt.

Wie funktionieren algorithmische Stablecoins?

Algorithmische Stablecoins basieren vollständig auf dezentralen Systemen und verwalten sich daher ohne Regulierungsbehörden. Das Verfahren wird vollständig vom Algorithmus bestimmt, dessen Code Zielpreise sowohl für das Angebot als auch für die Nachfrage enthält.

Angebot und Nachfrage des Stablecoins können daher durch das Protokoll dynamisch gesteuert werden.

Das Protokoll agiert daher im Wesentlichen wie eine Zentralbank. Die Regeln sind in einem Smart Contract eingebettet, Änderungen der Regeln können nur durch Konsens im Blockchain-Netzwerk bestimmt werden.

Sind algorithmische Stablecoins sicher?

Algorithmische Stablecoins sind an Fiatwährungen gekoppelt und gelten damit als vergleichsweise sicher. Sie sind jedoch nicht durch Fiatwährungen gedeckt, was eine potentielle Schwachstelle ist. Sie vernwenden Algorithmen in ihren Smart Contracts, die das Angebot zur Anpassung der Preise algorithmisch beeinflussen, sodass eine Hinterlegung von Sicherheiten nicht notwendig ist.

Potentielle Angriffsvektoren bei algorithmischen Stablecoins sind:

  • Potentielle Angriffe auf das Underlying, das heißt die zugrundeliegende Währung
  • Notwendigkeit des vollständigen Vertrauens in Algorithmen
  • Fehler im Smart Contract

Welche algorithmischen Stablecoins gibt es?

Das relevanteste Projekt für algorithmische Stablecoins war vor allem der Terra Luna Stablecoin TerraUSD (UST).

Weitere bekannte Beispiele sind DAI (DAI), Ampleforth (AMPLE) sowie der USDD der Tron Blockchain.