Im neuen Format NFT News liefern wir euch immer Donnerstags die neuesten Einblicke in die Welt der Non-Fungible-Tokens (NFTs). Dabei blicken wir auf die jüngsten Entwicklungen im NFT-Markt und analysieren, welche Arten von NFTs auf welchen NFT-Ökosystemen florieren.
Interesse an NFTs auf einem neuen Tiefstand
Das Interesse an NFTs erlebte im letzten Jahr einen fulminanten Hype, der genauso sagenhaft wieder abflachte, als die Kryptowährungen in diesem Jahr größtenteils bedingt durch die US-Notenbankpolitik zu korrigieren begannen und den Krypto-Winter auslösten.
Ein aktueller Bericht von NonFungible bestätigt nun, dass besonders das dritte Quartal dem NFT-Markt noch einmal ordentlich belastet hat. Der quartalsweise erscheinende Report von NonFugible analysiert hierbei alle NFT-Vorgänge auf der Ethereum-, Ronin- und Flow-Blockchain.
Das Gesamthandelsvolumen auf allen drei Blockchains hat sich seit dem Q2 2022 um -77 Prozent von 7,3 Mrd. auf 1,67 Mrd. verringert.
Dies lässt sich zwar einerseits mit der Gesamtmenge an NFT-Verkäufen erklären, die um 5 Prozent eingebrochen ist. Schlimmer ist jedoch, dass man die digitalen Bildchen kaum noch zu den Fantasiepreisen losbekommt, die noch vor etwa einem Jahr auf den Tisch gelegt wurden.
Wir erinnern uns: Im Oktober 2021 wurde der CryptoPunk #9998 für sage und schreibe 124.000 ETH (529,7 Mio. US-Dollar) verkauft. Dies war der mit Abstand teuerste NFT-Verkauf in der Geschichte. Derzeit liegen keine Angebote für diesen CryptoPunk vor, doch der Marktpreis dürfte weit unter dem damals gezahlten Kaufpreis liegen und nur noch einen Bruchteil dessen betragen.
Dies bestätigen auch die Daten von NonFungible: Der Gesamtprofit durch NFT-Verkäufe ist allein im letzten Quartal um 84 Prozent eingebrochen und betrug von Juli bis September gerade einmal noch 326 Mio. US-Dollar.
Während ein NFT im zweiten Quartal 2022 noch durchschnittlich 643 US-Dollar gekostet hat, waren es in den letzten drei Monaten gerade einmal 154 US-Dollar (- 76 Prozent).
Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass die Anzahl an NFT-Käufern um 22 Prozent von 1,158 Mio. auf 903.000 zurückgegangen ist. Ähnlich ernüchternd verhält es sich mit den aktiven NFT-Wallets, die sich ebenfalls um 17 Prozent verringert haben.

Noch immer gibt es mehr NFT-Käufer als Verkäufer
Auch wenn die NFT-Verkäufe eingebrochen sind, beschwichtigt das Analyse-Team von NonFungible die Zahlen. Denn unter dem Strich gebe es immer noch mehr Käufer als Verkäufer, mit einem Verhältnis von etwa 1,3 Käufer pro 1 Verkäufer. Zum Ende des dritten Quartals scheint sich das Verhältnis weiter zu stabilisieren. Für 150.000 Käufer würde es 110.000 Verkäufer geben.
Umstrukturierung des NFT-Marktes
Eine der größten Veränderungen in dem letzten Quartal ist die Umstruktierung des Marktes, wodurch der NFT-Markt weniger zentralisiert auf einige wenige NFT-Projekte geworden ist. Die Kollektionen von Yuga Labs (Bored Apes Yacht Club, CryptoPunks, Otherside und Meebits) machten im zweiten Quartal noch knapp über 30 % aus. In dem 3. Quartal machten sie zusammen lediglich 17 % des gehandelten USD-Volumens aus.
Etablierte Unternehmen steigen ins NFT-Geschäft ein
Zurückzuführen ist die Umstrukturierung auf die Veränderung bei den Akteuren, die in die NFT-Branche einsteigen. Etablierte Marken (Tiffany, Starbucks, Microsoft, MTV, die Stadt Shanghai, Ticketmaster) aus allen Bereichen starten NFT-Initiativen, was bestätigt, dass der NFT-Markt langsam und leise ein Mainstream-Publikum erreicht.
Außerdem konzentriert sich der NFT-Markt nicht mehr nur auf digitale Sammlerstücke, auch wenn diese den Markt mit einem Marktanteil von 60 Prozent noch immer dominieren. Trotzdem steigen auch die Marktanteile anderer Segmente.
NFT-Sammlerstücke sind immer noch dominant, Kunst und Utility-NFTs nehmen zu
So schnappen sich vor allem die Segmente Kunst (14 Prozent) und Utility-NFTs (13 Prozent) ein zunehmendes Stück vom Kuchen. Das Volumen der Utility-NFTs ist zudem im letzten Quartal um 44 Prozent gestiegen mit einer zunehmenden Liquidität.

Fazit zu den aktuellen NFT News
Die Analysten sehen die Lage am NFT-Markt als nicht so prekär an, wie es die schlechte Datenlage im Report vermuten lässt. Denn während die Analysten einige NFT-Projekte für tot erklären und das Gesamthandelsvolumen deutlich eingebrochen ist, sei der Großteil der Industrie dahinter nicht automatisch unbrauchbar.
"Die Ära des NFT-Markts, in der Profit und Spekulationen regierten, ist vorbei. Nach und nach wird eine neue Geschichte dieser Technologie geschrieben."