• Der Bitcoin Kurs ist in der Nacht in weniger als einer Stunde um 5 Prozent gefallen. Damit wurden Bitcoin im Wert von 250 Millionen US-Dollar liquidiert.
  • Besonders stark traf es Trader, die in Long-Positionen auf BTC und ETH investiert waren. Sie verloren circa 76 Mio. und 40 Mio. US-Dollar.
  • Probleme bei der Silvergate Bank werden als mögliche Auslöser gehandelt.
Bitcoin Prognose: BTC Entwicklung bis 2023, 2025 und 2030
Für unsere aktuelle Bitcoin Prognose analysieren wir die Charts, das Momentum am Markt sowie die fundamentalen Daten. Außerdem blicken wir auf das kurzfristige, mittelfristige und langfristige Potential von Bitcoin für die Jahre 2023, 2025 und 2030.

Bitcoin Kurs: Deshalb ist BTC über Nacht so stark gefallen

Ein plötzlicher Rückgang bei Bitcoin hat in der Nacht Liquidationen im ganzen Kryptomarkt ausgelöst.

Die größte Kryptowährung verlor, zur Öffnung der asiatischen Märkte, zwischen zwei und drei Uhr deutscher Zeit, rund 5 Prozent. So wurden innerhalb weniger Minuten Bitcoin im Wert von über 250 Millionen US-Dollar liquidiert.

Bitcoin zu USD Chart der letzten 24 Stunden, Quelle: CoinMarketCap
Bitcoin zu USD Chart der letzten 24 Stunden, Quelle: CoinMarketCap

Der Kurs von Bitcoin rauschte in freiem Fall von 23.400 USD auf 22.200 USD. Eine Kursbewegung von 5 Prozent ist zwar nichts Neues bei Bitcoin, aber so eine Bewegung haben wir gerade in dieser Geschwindigkeit seit Wochen nicht gesehen.

So haben wir laut Glassnode-Daten letzte Nacht die höchsten Liquidierungen seit August erlebt.

Bitcoin Liquidierungen auf allen Börsen, Quelle: Glassnode
Bitcoin Liquidierungen auf allen Börsen, Quelle: Glassnode

Der Bitcoin reißt den ganzen Markt mit sich, so verloren viele top Coins wie ETH, ADA, BNB und LINK ebenfalls zwischen -6 und teilweise über -8 Prozent. Aber was ist der Auslöser?

Silvergate Bank als Katalysator des Preissturzes

Die Silvergate Bank ist eine der wichtigsten Banken für den Kryptomarkt, sie arbeitet mit vielen Exchanges und anderen Krypto-Plattformen zusammen. Dabei stellt sie Liquidität zur Verfügung und fungiert als On- und Off-Ramp in den Kryptomarkt.

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Die US-Bank wurde hart vom FTX-Debakel getroffen und äußerte nun, dass man prüfen müsse, ob man das Geschäft weiterführen könne. Im selben Atemzug verzögert sie ihren Jahresreport an die Securities and Exchange Comission (SEC).

Dem Markt gefielen diese Entwicklungen gar nicht, so verlor die Aktie der Bank über 50 Prozent und auch der Kryptomarkt reagiert. So distanzierten sich jetzt Coinbase und andere wichtige Partner aus dem Krypto-Sektor von der Bank und lösten ihre Partnerschaften auf.

Es wird befürchtet, dass sich erneut ein Domino-Effekt durch den ganzen Markt ziehen könnte, wenn so ein wichtiger Player wie die Silvergate Bank in die Insolvenz geht. Die Bank verwaltet immerhin nach wie vor mehrere Milliarden US-Dollar, von denen auch ein guter Anteil in Krypto-Unternehmen investiert ist.

Ob die Befürchtungen um die Silvergate tatsächlich der ausschlaggebende Grund des Preisrückgangs war, lässt sich natürlich nicht mit Sicherheit sagen, aber die Thematik wird sicherlich ihren Part beigetragen haben.

Auf Twitter verkündet Mr. Whale noch einen anderen Grund. So hat seinen Angaben nach ein einzelner Mega Wal die Long-Liquidierungen durch seine Verkaufsorder ausgelöst.

Besteht Grund zur Sorge?

Ein Preissturz von 5 Prozent ist erstmal nichts Außergewöhnliches. Der Preis scheint sich nach dem rapiden Ruck gut gefangen zu haben. Hauptsächlich hat der schnelle Crash wohl gezeigt, dass zu viele Long-Positionen am Markt offen waren.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass große Wale auf den Preis einwirken, um Liquidierungen abzuholen. Gerade wenn ein großes Ungleichgewicht zwischen Long und Short-Positionen am Markt besteht und genau das scheint hier geschehen zu sein.

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Die Entwicklungen rund um Silvergate behalten wir natürlich weiterhin im Auge. Wenn die Bank tatsächlich ihren Betrieb einstellt, was nach jetziger Informationslage nicht unwahrscheinlich scheint, dürfte es zumindest kurzfristig nochmal ungemütlich im Markt werden. 

Dass der Kryptomarkt mit solchen Ereignissen fertig wird, hat er jedoch im letzten Jahr mehrfach bewiesen und auf der Habenseite wird die Anzahl an schlechten Akteuren und möglichen Pleitekandidaten zunehmen geringer.