• Während der Aktienmarkt massiv unter Druck steht, bildet der Kryptomarkt und allen voran Bitcoin neue Jahreshochs aus.
  • In der Vergangenheit war die große Korrelation zwischen Tech-Aktien und Kryptowerten nicht zu leugnen, in den letzten Tagen kann sich der Kryptomarkt jedoch deutlich lösen und eigene Impulse setzen.
  • Kann sich Bitcoin endlich als eigene Anlageklasse etablieren und mehr als nur ein Tech-Wert sein?
  • Bitvavo eignet sich bestens für den Kauf von Bitcoin aufgrund der niedrigen Gebühren und einfach zu bedienenden Nutzeroberfläche.

Bitcoin steigt trotz Crash am Aktienmarkt

Bitcoin und andere große Kryptowährungen verzeichnen deutliche Zuwächse, während die Aktien der "Magnificent Seven" vorgestern einbrachen.

📌
Die sogenannten "Magnificent Seven" umfassen 7 der größten Technologieunternehmen der Welt, darunter Apple Inc, Alphabet, Nvidia, Amazon, Meta, Tesla und Microsoft.

In den letzten Tagen veröffentlichten vier von ihnen, namentlich Alphabet, Microsoft, Meta und Amazon neue Quartalszahlen für Q3. Die Erwartungen wurden bereits im Vorhinein nach unten angepasst, konnten jedoch trotzdem nicht erfüllt werden. In der Folge verloren die "Magnificent Seven" allein am Mittwoch, 25.10.2023, knapp 300 Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung.

Koppelt sich #Bitcoin von Aktien ab?

, fragt der populäre YouTuber Coin Bureau in seinem jüngsten Tweet (englisch). Demnach konnte Bitcoin seine Marktkapitalisierung unterdessen im Verlauf der Woche um 17 Prozent, etwa 93 Milliarden US-Dollar steigern. Schafft die größte Kryptowährung damit endlich die Abkopplung vom Aktienmarkt und den Weg hin zu einer eigenständigen Assetklasse?

Aktien der "Magnificent Seven" stürzen ab und lösen Rezessionssorgen aus

Wie The Kobeissi Letter in einem X-Post vom 25.10.2023 (englisch) hervorhob, ist die Dominanz der Magnificient Seven so hoch wie nie zu vor - knapp 30 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung des S&P 500 geht auf die sieben größten Techwerte zurück.

Darüber hinaus waren sie für über 90 Prozent der Kursgewinne des S&P 500 seit Jahresbeginn verantwortlich. Nun beginnt dieser wichtige Pfeiler jedoch zu bröckeln und reißt den gesamten Markt mit sich in die Tiefe.

Die Muttergesellschaft von Google, Alphabet, verzeichnete mit einem Verlust von 10 Prozent, was 200 Milliarden US-Dollar entspricht, den stärksten Rückgang - laut The Kobeissi Letter der schlimmste Tag für das Unternehmen seit März 2020.

Dies ist der größte Ausverkauf bei den Technologiewerten seit Monaten, der zu einem 5-Monats-Tief des S&P 500 geführt hat. So sieht es aus, wenn die wenigen Aktien, die den gesamten Markt stützen, zusammenbrechen. Sind die Tech-Aktien dabei, eine Rezession einzupreisen?

Nach Angaben von MarketWatch fiel Amazon um 5,58 Prozent, während Nvidia und Meta 4,31 Prozent bzw. 4,17 Prozent verloren. Tesla und Apple hielten kleinere Verluste von 1,89 Prozent bzw. 1,35 Prozent aus.

Lediglich der Quartalsbericht von Microsoft konnte positiv überraschen, die Aktie verzeichnete aber nur einen kleinen Anstieg von 3 Prozent und konnte den Markt damit nur mäßig stützen.

Wie The Kobeissi Letter anmerkt, könnten die Märkte damit eine Rezession einpreisen. Während die FED im Juli eine mögliche Rezession aus ihrer Prognose stricht, scheint der Markt diese Einschätzung nicht zu teilen:

»Der S&P 500 hat seit seinem Höchststand am 27. Juli offiziell 4 Billionen Dollar an Marktwert eingebüßt. [...] Als der S&P 500 das letzte Mal auf dem aktuellen Stand war, waren 3 Zinssenkungen für 2023 eingepreist. Jetzt sind die Zinsen höher und die Futures zeigen keine Zinssenkungen mehr bis Juli 2024 an. Preisen die Aktien eine Rezession ein?«

Anstieg der Kryptowährungen - Eine "Flucht zur Qualität"

Der Kryptomarkt kann nennenswerte Zuwächse verzeichnen, obwohl die Aktien der Magnificent Seven auf eine mögliche Rezession hindeuten.

Laut Daten von CoinMarketCap verzeichneten die 20 größten Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung, mit Ausnahme der Stablecoins USDT und USDC, in den letzten sieben Tagen alle einen beträchtlichen Anstieg. Der größte Gewinner war Chainlink mit einem Plus von 44 Prozent, gefolgt von Solana mit 23 Prozent. Bitcoin, Ethereum und Cardano konnten ebenfalls mit starken Zugewinnen von 16, 12 und 14 Prozent aufwarten.

In der Vergangenheit war die Korrelation zwischen Kryptowerten und Tech-Aktien unverkennbar hoch, dies scheint sich jedoch jetzt zu wandeln. Was könnten die Gründe dafür sein?

📌
Wie BlackRock CEO Larry Fink erst kürzlich in einem TV-Interview sagte, bewertet er den kürzlichen Anstieg der Kryptowährungen als eine "Flucht zur Qualität." Damit lässt sich ein entscheidender Wandel in der Wahrnehmung des Kryptomarktes erkennen.

Zuvor wurden sie, wie Tech-Aktien, als Risiko-Assets gehandelt, aktuell entwickelt sich jedoch insbesondere Bitcoin zu einem "Sicheren Hafen" für Investoren. Dies spiegelt sich auch in der steigenden Korrelation zu Gold wider.

Neben einer drohenden Rezession in den USA lodern verschiedene Krisenherde in Israel und der Ukraine. Diese makroökonomischen Unsicherheiten veranlassen Investoren dazu, in Gold zu flüchten.

Bitcoin Korrelation mit Gold

Über die letzten 3 Monate hinweg bewegt sich Gold in Tandem mit dem Bitcoin-Kurs. Die Bewegungen lassen sich fast 1 zu 1 aufeinanderlegen, auch wenn der Bitcoin natürlich mit höherer Volatilität daherkommt.

BTC/USD vs GOLD/USD Chart, Quelle: TradingView
BTC/USD vs GOLD/USD Chart, Quelle: TradingView

Besonders im letzten Monat konnte Gold gemeinsam mit Bitcoin eine starke Performance abliefern und verzeichnete einen Kursgewinn von knapp 6 Prozent, während BTC fast 30 Prozent dazugewann.

Fazit: Bitcoin und Co. als sicherer Hafen?

Die Story von Bitcoin als digitales Gold scheint sich immer mehr zu manifestieren. Gerade in diesen Krisen-geprägten Zeiten flüchten immer mehr Investoren in das digitale Asset.

📌
Bitcoin und andere Kryptowährungen werden zunehmend als eigene Anlageklasse gehandelt und können sich stückweise von ihrem Image als spekulatives Risiko-Asset abgrenzen. Larry Fink - "Eine Flucht zur Qualität."

Darüber hinaus ist die hohe Nachfrage nach Bitcoin natürlich auch durch die zunehmende Wahrscheinlichkeit der Zulassung eines ersten Bitcoin-Spot-ETFs in den USA getrieben. Dieser könnte die Schleusen für massive Geldzuflüsse durch institutionelle Investoren öffnen.

So pushen derzeit zwei starke Narrative die Preise der digitalen Währungen - die interne Story der institutionellen Adaption durch ETFs, sowie die externe Story als sicheren Hafen und Ausflucht aus dem derzeit bröckelnden traditionellen Finanzmarkt.

Wie der Kryptomarkt dann tatsächlich in einer Rezession performt, ist zu diesem Zeitpunkt schwer abzuschätzen. Derzeit kann er sich erfolgreich vom Aktienmarkt distanzieren und eigene Impulse setzen, es ist jedoch noch zu früh, um zu sagen, dass dies auch in Zukunft weiterhin der Fall sein wird.