- Bitcoin Futures Open Interest überschreitet zum ersten Mal seit November 2021 die Marke von 21 Milliarden US-Dollar. Zuletzt markierte dies das Allzeithoch des Bitcoin-Kurses bei knapp über 67.000 US-Dollar.
- Dennoch bleibt das Leverage am Markt insgesamt gering, was auf eine geringe Wahrscheinlichkeit plötzlicher liquidationsbedingter Preisschwankungen hindeutet.
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Über 21 Milliarden US-Dollar in Bitcoin Futures gebunden
Der US-Dollar-Wert, der in Bitcoin Futures-Verträgen gebunden ist, erreicht ein neues 26-Monats-Hoch.
Wie Daten von CoinGlass bestätigen, liegt das Bitcoin Futures Open Interest derzeit bei über 21 Milliarden US-Dollar. Damit ist es allein in diesem Jahr um 22 Prozent gestiegen und nähert sich seinem absoluten Rekordwert von knapp über 24 Milliarden US-Dollar.
Die letzten beiden Male, als derartig hohe Werte im Open Interest erreicht wurden, markierte dies jeweils ein Top und starke BTC-Kursverluste folgten. Am 14. April 2021 stieg das Open Interest bei einem Bitcoin-Preis von 63.421 US-Dollar auf 24,27 Milliarden US-Dollar - nur 9 Tage später notierte der Kurs bei 50.225 US-Dollar und sank im folgenden Verlauf bis Mitte Juli sogar unter die Marke von 30.000 US-Dollar.
Ähnliches wiederholte sich am 10. November 2021, als das Open Interest bei 23,04 Milliarden US-Dollar einen weiteren Höhepunkt erreichte - an diesem Tag markierte der BTC-Kurs sein Allzeithoch von knapp über 67.000 US-Dollar und begann den Eintritt in einen einjährigen Abwärtstrend, welcher erst Mitte Januar 2022 bei unter 16.000 US-Dollar sein Ende fand.
Laufen wir Gefahr, dass sich ein solches Szenario auch dieses Mal wiederholen könnte?
Open Interest eine Gefahr für Bitcoin?
In der vorangegangenen Betrachtung blickten wir ausschließlich auf den US-Dollar-Wert des Bitcoin Futures Open Interest. Dabei werden jedoch wichtige Aspekte außer Acht gelassen.
Zunächst einmal stellt das erneute Interesse an gehebelten Produkten wie Futures bei gleichzeitig steigendem Preis einen Zufluss neuer Gelder auf der bullischen Seite dar und bestätigt den Aufwärtstrend.
Wahr ist, dass Hebeltrading, sowohl die Gewinne als auch die Verluste vergrößert. Daher wird ein deutlicher Anstieg im Open Interest oft als Vorbote für erhöhte Volatilität angesehen. Muss das ein Problem für Bitcoin sein? Nein.
So gilt es, die Metriken richtig miteinander ins Verhältnis zu setzen. Betrachten wir zum Beispiel das Estimated Leverage Ratio (ELR), ist nicht davon auszugehen, dass die derzeitige Open Interest-Situation irgendwelche verheerenden Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs haben wird.
Das ELR setzt das ausstehende Open Interest mit den verfügbaren Reserven einer Derivate-Plattform ins Verhältnis. Ein hoher Wert indiziert, dass Trader generell überhebelt sind, während ein niedriger Wert auf ausreichende Kapitaldeckung hinweist.
Wie der Chart von CryptoQuant offenbart, ist das ELR nach wie vor unkritisch, was auf eine geringe Wahrscheinlichkeit von plötzlichen Liquidationen von Long-Positionen schließen lässt.
Unter Liquidationen versteht man die erzwungene Schließung von Long- oder Short-Positionen durch die Börsen aufgrund einer Margenknappheit (unzureichenden Reserven der Trader). Massenliquidationen von Long-Positionen führen dabei zu Kurseinbrüchen, während die Massenliquidation von Short-Positionen starke Kurs-Anstiege zur Folge haben.
Das ELR ist in letzter Zeit zwar leicht von 0,18 auf 0,20 gestiegen, aber ist nicht annähernd so hoch wie im August letzten Jahres. Betrachten wir das Open Interest zudem in BTC statt in US-Dollar, liegt es mit 430.500 BTC ebenfalls deutlich unter dem Höchststand von 660.000 BTC, welcher laut CoinGlass im Oktober 2022 erreicht wurde.
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