Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine bewirkte starke Kursveränderungen am Kryptomarkt. Der Bitcoin-Kurs hat sich mittlerweile erholt. Jetzt explodiert das Handelsvolumen von BTC durch den Krieg.

Ukraine-Konflikt: Bitcoin Kurs steigt wieder

Noch gestern zeichneten sich tiefrote Zahlen ab. Die gerade erst aufkommende bullische Stimmung war offenbar schon wieder geschwunden. Nur einen Tag nach der Kriegserklärung Russlands an die Ukraine dreht sich dieser Trend um 180 Grad.

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Im 24-Stunden-Trend sieht ein Großteil des Marktes bereits zweistellige Gewinne. Der Bitcoin wuchs immerhin um neun Prozent auf über 38.500 US-Dollar. Andere Kryptowährungen verzeichnen noch viel größere Gewinne.

Ihr Kurs wächst so stark, dass sogar der 7-Tage-Trend wieder im grünen Bereich liegt. Gewinner der Woche ist Terra (LUNA) mit einem Anstieg von 27 Prozent in den letzten sieben Tagen auf über 65 US-Dollar.

Terra im 7-Tage-Trend. Deutlich sichtbar: die gestrige Kursexplosion

Ein möglicher Grund dafür ist die stark wachsende Nachfrage nach einem algorithmischen Stablecoin. Durch dieses Prinzip ist die Währung stabil, aber dennoch dezentralisiert. Somit lässt sich ein konstanter Wert ohne Fremdeinwirkung nach eigenem Willen verschieben.

Bitcoin und Krypto explodieren durch Ukraine-Konflikt

Grundlage für die steigende Nachfrage scheint unter anderem der Wille zu sein, Gelder während des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland zu transferieren, ohne auf die traditionellen Finanzwege zurückgreifen zu müssen.

Außerdem kennen Kryptowährungen keine Grenzen. Die Transaktionsgebühren knüpfen nicht an Staatsgrenzen und auch am Wochenende geschehen Transaktionen in Windeseile.

Die ukrainische Krypto-Börse Kuna, die Handelspaare mit dem russischen Rubel und dem ukrainischen Griwna anbietet, verzeichnet eine Verdreifachung des Handelsvolumens. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag stieg das Volumen von 1,5 Millionen US-Dollar auf fast 5 Millionen US-Dollar.

Volumen auf Kuna - BTC erreicht nach USDT Rang zwei. Quelle: Coingecko.com

Besonders beliebt ist der weitverbreitete Stablecoin USDT. Erst auf Platz zwei folgt der Bitcoin.

Ukrainer verwenden in der Krise vermehrt Kryptowährungen

Und noch etwas zeichnet sich ab: Der Bitcoin ist in der Ukraine so gefragt, dass er im Vergleich zu anderen Ländern zu einem Premiumpreis gehandelt wird. Tatsächlich liegt der Kurs des Bitcoins auf Kuna bereits bei über 42.000 US-Dollar.

Dieses Phänomen erinnert an den Markt in Nigeria. Dort stieg der Preis durch ein landesweites Krypto-Verbot enorm und ist global bis heute Spitzenreiter. Nigerianer müssen P2P-Börsen verwenden, da sie auf gewöhnlichen Krypto-Börsen nicht mehr zugelassen sind.

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Durch eine andere Geschäftspraktik sind die Gebühren beim P2P-Handel deutlich höher. Ein Preis, den am Ende die Käufer ausgleichen müssen. Entwicklungen dieser Art sind naheliegend, denn sie geben den Menschen viel mehr Freiheit.

Statt auf den guten Willen von Banken und Regierungen können sie durch Kryptowährungen über ihr eigenes Geld entscheiden.

Am Donnerstag limitierte die ukrainische Nationalbank Geldauszahlungen auf 3.300 US-Dollar pro Tag und sperrte grenzübergreifende Transaktionen. Das waren jedoch nur zwei der 15 Maßnahmen.

Offenbar war der Maßnahmenkatalog Grund genug für viele Ukrainer, Fiatwährungen möglichst zu vermeiden.

Elliptic: Kriegsfinanzierung durch Kryptowährungen?

Blockchain-Analysten vom Unternehmen Elliptic haben auch anderswo einen extremen Anstieg wahrgenommen; bei Spenden an ukrainische und russische Nichtregierungsorganisationen und Freiwilligenorganisationen.

Während vor dem Krieg Spenden mit Kryptowährungen nahezu bedeutungslos waren, machen sie inzwischen umgerechnet sechsstellige Beträge in US-Dollar aus. Der neue Trend erfasst beide Kriegsparteien. 2021 stiegen Krypto-Spenden um über 900 Prozent.

In einem ausführlichen Bericht beleuchtet Elliptic, welche Organisationen die finanziellen Zuwendungen erhalten. Darunter befinden sich Hackerkollektive wie Ukrainian Cyber Alliance oder Belarusian Cyber Partisans.

Außerdem fließt Geld an Organisationen, die militärische Ausrüstung besorgen – etwa die Gruppen Come Back Alive und SaveTheDonbass. Der Myrotvorets Center sammelt persönliche Daten, um Kriegsteilnehmer aufseiten Russlands zu identifizieren.

Die von Elliptic untersuchten Organisationen erhalten trotz neuerlicher Veränderungen angeblich immer noch einen Großteil der Spenden durch klassische Banktransaktionen. Die Quellen von Elliptic sind allerdings (noch) nicht bekannt.

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