• Befürchtungen einer weiteren drohenden Bankenpleite befeuern den Bitcoin-Kurs und das Narrativ Bitcoins als sicheren Hafen.
  • In den letzten 24 Stunden stieg der Bitcoin Preis um mehr als 5 Prozent. Auslöser könnten die Probleme der First Republic Bank sein, deren Aktien gestern um mehr als 50 Prozent fielen.
  • Am 23. April gab die Bank neben anderen Zahlen bekannt, dass die Einlagen um mehr als 100 Milliarden US-Dollar gesunken seien und das Unternehmen "strategische Optionen" verfolge, um seine Finanzkraft zu stärken.

Bitcoin (BTC) profitiert von Zahlen der First Republic Bank

Gestern am 25. April ist die Aktie der First Republic Bank um mehr als 50 Prozent gefallen und wurde sogar zeitweise aufgrund ihrer hohen Volatilität vom Handel ausgesetzt:

Im selben Zeitraum konnte Bitcoin um mehr als 5 Prozent auf zeitweise über 30k zulegen. Nach Angaben von Matt Willemsen, Forschungsleiter der australischen Krypto-Bildungsplattform Collective Shift, könnten die beiden Ereignisse miteinander zusammenhängen.

Wie er auf Twitter feststellte, stieg der Bitcoin-Kurs unmittelbar nach der Meldung des Fox News Business-Reporters Charles Gasperino, dass Bänker, die mit der First Republic Bank zusammenarbeiten, erwarten, dass das Institut in die staatliche Insolvenz gehen wird.

Damit nimmt das Narrativ Bitcoins, als sicherer Hafen erneut an Pfad auf und wird durch weitere Daten der Krypto-Analyse-Firma Santiment bestätigt. Wie Santiment berichtet, kann sich Bitcoin immer mehr vom S&P 500 lösen.

Während die traditionellen Märkte mit Abverkäufen auf die News der First Republic Bank reagieren, können Bitcoin und der breite Kryptomarkt profitieren.

Genau "diese Anstiege ohne Abhängigkeit vom S&P 500 (seien laut Sentiment) ideal für die unabhängige Nachhaltigkeit des Marktes".

Die Probleme des Bankensektors zeigen, warum wir Kryptowährungen brauchen

Wie die Quartalszahlen der First Republic Bank und kleinerer Regionalbanken durchblicken lässt, ist die Bankenkrise weiterhin nicht überwunden. "(...) Mit Blick auf die Kreditklemme bzw. schlechtere Vergabe dürften die nächsten Quartale nicht wirklich das Ruder rumreißen können".

Die Probleme der First Republic begannen bereits Anfang März, was dazu führte, dass 11 der größten Bankinstitute der USA, darunter J.P. Morgan und die Bank of America, 30 Milliarden US-Dollar bei der angeschlagenen Bank hinterlegten.

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Selbst mit dieser Stütze durch andere Banken sanken die Kapitaleinlagen der Bank auf Jahresbasis um 35,50 Prozent auf 104,5 Milliarden US-Dollar. Ohne diese zusätzlichen Einlagen würden die Abflüsse sogar über 50 Prozent betragen.

Am 26. März berichtete Bloomberg, dass die US-Behörden die Einrichtung einer Notkreditfazilität erwägen, um die Bank bei der Bewältigung "struktureller Herausforderungen" in ihrer Bilanz zu unterstützen.

Anonymen Quellen zufolge erklärten die US-Behörden damals, dass sich die Einlagen der First Republic trotz Liquiditätsproblemen "stabilisieren" würde und die Bank nicht Gefahr laufe, "die Art von plötzlichem, schweren Ansturm" zu erleben, die Aufsichtsbehörden zur Schließung der Silicon Valley Bank veranlasste.

Wie sich nun herausstellte, war diese Einschätzung falsch, sodass die Aufsichtsbehörden die Bank schließen mussten.

Die Folge: Kunden der First Republic Bank können zeitweise nicht oder nur eingeschränkt auf ihr Geld zugreifen und laufen Gefahr, Liquiditätsengpässe zu erleiden.

Damit bestätigt sich einmal wieder - "Not Your Keys, Not Your Coins."

Selbst, wenn Du Dein Geld bei einer regulierten Bank hinterlegst, heißt das nicht, dass Du jederzeit uneingeschränkt darüber verfügen kannst.

Genau diesen Missstand beheben Bitcoin und andere Kryptowährungen. Sie geben Dir die Kontrolle über Deine Finanzen zurück, indem sie Dir die Möglichkeit der Selbstverwahrung geben.

Schafft der Kryptomarkt endgültig die Korrelation zu den traditionellen Märkten zu brechen?

Um diese Frage mit Sicherheit zu beantworten, ist es noch etwas zu früh. Fakt ist jedoch, dass der Kryptomarkt besonders in diesem Jahr immer wieder eigene Impulse, unabhängig von den Aktienmärkten, setzten konnte.

Jetzt zeigen die Ereignisse rund um die First Republic Bank erneut, dass immer mehr Investoren Bitcoin und andere digitale Assets als sicheren Hafen und Ausweg, aus dem bröckelnden Bankensystem sehen.

Damit sich dieses Narrativ zementieren kann, wird es jedoch weiterhin einiges an Aufklärungsarbeit über den Kryptomarkt benötigen.

Kleiner Funfact zum Abschluss: Jim Cramer, gemeinhin als Kontraindikator für finanzielle Entscheidungen bekannt, hat auch im Falle der First Republic Bank wieder einmal treffsicher zugeschlagen.