💡Krypto-Steuern Deutschland: Das Wichtigste in Kürze
- Der Handel mit Kryptowährungen fällt in Deutschland unter § 23 Abs. 1 Satz. 1 Nr. 2 EStG und stellt ein privates Veräußerungsgeschäft dar.
- Der Handel mit Krypto-Derivaten hingegen betrifft § 20 EStG und fällt unter Kapitaleinkünfte.
- Staking, Mining, Trading, Airdrops, Liquidity Mining und der Handel mit NFTs stellen steuerbare Ereignisse dar.
- Mining und Staking unterliegen § 22 Nr. 3 EStG (Einkünfte aus sonstigen Leistungen).
- Es gibt eine Freigrenze von 1.000€ für private Veräußerungsgeschäfte und eine Freigrenze von 256€ für Einkünfte aus sonstigen Leistungen.
- Steuer-Tools können bei der lückenlosen Dokumentation sowie der automatisierten Erstellung von Steuerreports helfen.
- CoinTracking ist das beste Steuer-Tool für Kryptowährungen.
Steuerliche Behandlung von Kryptowährungen
»Wie werden Kryptowährungen in Deutschland versteuert?« - Für den Handel mit Kryptowerten gilt in der Regel § 23 Abs. 1 Satz. 1 Nr. 2 EStG (privates Veräußerungsgeschäft). Das Mining und Staking unterliegt § 22 Nr. 3 EStG (Einkünfte aus sonstigen Leistungen), während der Handel mit Kryptoderivaten § 20 EStG (Einkünfte aus Kapitalvermögen) betrifft. Es können auch gewerbliche Einkünfte (§ 15 EStG) vorliegen.
Steuerbare Ereignisse bei Kryptowährungen
Um eine bessere Übersicht über die verschiedenen Aktivitäten mit Kryptowährungen zu geben, haben wir nachfolgend eine kurze Übersicht für Dich erstellt. Dort findest Du kurz und knapp alle wichtigen Informationen zum jeweiligen Thema.
Krypto Staking Steuern
»Wie wird Krypto Staking in Deutschland versteuert?« - Beim Staking handelt es sich um die Teilnahme am Proof-of-Stake-Konsensmechanismus einer Kryptowährung. Dabei erhalten Validatoren Zinsen als Aufwandsentschädigung für das Bereitstellen eines Stakes. Krypto Staking Steuern werden wie folgt abgeführt:
- Staking-Einnahmen ab einem Betrag von 256 Euro unterliegen der Steuerpflicht.
- Die Besteuerung richtet sich nach dem persönlichen Einkommenssteuersatz.
- Der entscheidende Zeitpunkt für die Besteuerung ist der Tag des Zuflusses der Staking-Einnahmen.
- Es existiert keine 10-jährige Haltefrist für Staking Erträge.
Wenn Staking Rewards verkauft werden, gelten sie am Tag des Zuflusses als angeschafft und werden nach § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 EStG behandelt. Es werden Steuern nur auf die Staking-Erträge selbst gezahlt, nicht auf den Gewinn aus dem Verkauf.
Mehr Informationen zur Besteuerung von Staking findest Du in unserem detaillierten Artikel »Staking und Steuern«.
Krypto Mining Steuern
»Wie wird Krypto Mining in Deutschland versteuert?« - Mining ist der Prozess, durch den neue Transaktionen in einer Blockchain verifiziert und in die öffentliche Hauptbuchdatenbank eingefügt werden. Dies geschieht, indem komplexe mathematische Probleme gelöst werden, wodurch Miner belohnt werden. Hier findest Du die wichtigsten Aspekte zur Besteuerung von Bitcoin Mining:
- Mining wird steuerlich als gewerbliche Tätigkeit betrachtet, was pauschal angenommen wird.
- Mining von Proof-of-Work Kryptowährungen erfordert Investitionen in Hardware und laufende Betriebskosten.
- Beim Cloud Mining bestehen eventuell Einkünfte aus sonstigen Leistungen (§ 22 Nr. 3 EStG).
Mehr Informationen zur Besteuerung von Mining findest Du in unserem detaillierten Artikel »Mining und Steuern«.
Krypto Trading Steuern
»Wie wird Krypto Trading in Deutschland versteuert?« - Beim Trading mit Kryptowährungen ergeben sich einige Besonderheiten. Hier gilt es zunächst zu unterscheiden zwischen den verschiedenen Derivaten und dem Spot-Markt. Hier sind die wichtigsten Punkte:
- Krypto-Derivate, wie Futures, Optionen und Perpetual Swaps, werden als Kapitaleinkünfte mit einem pauschalen Steuersatz von 25% versteuert.
- Anders als beim Spotmarkt unterliegen Kapitaleinkünfte keiner 12-monatigen Spekulationsfrist, und Werbungskosten können nur bis zu 1000 EUR abgesetzt werden.
- Privatanleger dürfen Verluste nur bis zu 20.000€ verrechnen, was bedeutet, dass das Finanzamt möglicherweise höhere Gewinne besteuert, als tatsächlich erzielt wurden.
Wenn Du ausführlichere Informationen zu diesem Thema suchst, dann wirf einen Blick in die folgenden Artikel:
- Krypto Futures und Steuern
- Krypto CFDs und Steuern
- Krypto Optionen und Steuern
- Krypto Leverage Trading und Steuern
- Krypto Zertifikate und Steuern
Steuern auf Airdrops
»Wie werden Airdrops in Deutschland versteuert?« - Airdrops sind eine beliebte Methode, um kostenlose Kryptowährungen zu erhalten. Sie werden meist aus Marketinggründen an Nutzer eines Netzwerks verteilt. Die wichtigsten Aspekte zu Steuern auf Airdrops findest Du hier:
- Verkäufe von Airdrops gelten steuerlich als Einkünfte aus privaten Veräußerungsgeschäften nach § 23 EStG.
- Die Anschaffungskosten von Airdrops betragen null, wodurch der gesamte Verkaufserlös versteuert werden muss.
- Der Verkauf von Airdrops ist nach Ablauf einer 12-monatigen Haltefrist steuerfrei.
Mehr Informationen zur Besteuerung von Airdrops findest Du in unserem detaillierten Artikel »Airdrops und Steuern«.
Liquidity Mining Steuern
»Wie wird Liquidity Mining in Deutschland versteuert?« - Liquidity Mining ist ein Prozess im Bereich der dezentralen Finanzen (DeFi), bei dem Benutzer Kryptowährungen in einem Liquiditätspool bereitstellen, um Transaktionen zu ermöglichen. Als Belohnung für ihre Beteiligung erhalten die Benutzer neue Token. Diese Token müssen versteuert werden.
- Beim Liquidity Mining werden drei Phasen betrachtet – die Hingabe der Token, die Teilnahme am Liquidity Pool und die Entnahme der Token.
- Rewards können entweder als Kapitalerträge oder als sonstige Einkünfte eingeordnet werden. Die Entnahme der Token aus dem Pool unterliegt ebenfalls der Besteuerung.
Mehr Informationen zur Besteuerung von Liquidity Mining findest Du in unserem detaillierten Artikel »Liquidity Mining und Steuern«.
NFT Steuern
»Wie werden NFTs in Deutschland versteuert?« - NFTs, oder Non-Fungible Tokens, sind einzigartige digitale Vermögenswerte, die auf einer Blockchain-Technologie basieren. Im Gegensatz zu Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum besitzt jedes NFT eine eindeutige Identität.
- Beim privaten Handel mit NFTs wird ein privates Veräußerungsgeschäft gemäß § 23 Abs. 1 Satz. 1 Nr. 2 EStG angenommen.
Mehr Informationen zur Besteuerung von NFTs findest Du in unserem detaillierten Artikel »NFTs und Steuern«.
Gewerblicher Handel mit Kryptowährungen
Wer seinen Handel mit Kryptowährungen professionalisieren möchte, muss als Gewerbe Steuern abführen. Hierbei gibt es einige wichtige Unterschiede zur privaten Steuerlast:
- Im privaten Bereich unterliegen Gewinne dem persönlichen Steuersatz (bis zu 45%), in Personengesellschaften etwa 30%
- Für Personengesellschaften entfällt die Steuerfreiheit nach 12-monatige Haltedauer
- Im Gegensatz zu privaten Anlegern können GmbHs Verluste unbegrenzt verrechnen
Mehr Informationen zur Besteuerung von gewerblichem Handel findest Du in unserem detaillierten Artikel »Steuern bei gewerblichem Handel mit Kryptowährungen«.
Du betreibst Staking, Liquidity Mining oder handelst einfach nur mit Kryptowährungen und Steuern sind für Dich ein lästiges Thema?
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Freibeträge und Freigrenzen für Kryptowährungen in Deutschland
»Welche Freibeträge gelten bei Kryptowährungen? « - Wer Kryptowährungen veräußert, dem stehen verschiedene Freibeträge und Freigrenzen in Deutschland zu. Hier findest Du eine kurze Übersicht der wichtigsten Zahlen und Daten für Freibeträge bei Kryptowährungen:
- Für Krypto-Gewinne im Rahmen der privaten Veräußerungsgeschäfte nach § 23 EStG gilt eine Freigrenze von 1.000€.
- Für Einkommen aus Kryptowährungen, wie Staking, privates Mining oder Lending, gilt eine eigene Freigrenze für »Sonstige Leistungen« nach § 22 EStG in Höhe von 256€.
- Bei Kapitaleinkünften gilt ein Freibetrag von 801€, der Sparer-Pauschbetrag. Dieser ist jedoch nur auf Krypto Derivate anwendbar, da diese Kapitaleinkünfte darstellen.
Mehr Informationen zu Krypto Freibeträgen und Freigrenzen findest Du in unserem detaillierten Artikel »Krypto Haltefristen und Freibeträge«.
Wie viele Steuern zahlen Deutsche auf Kryptowährungen?
Beim Spot-Handel mit Kryptowährungen wird die Steuer gemäß dem persönlichen Einkommensteuersatz des Anlegers berechnet. Das bedeutet, dass die individuelle Besteuerung von verschiedenen Faktoren abhängt. Nachfolgend findest Du eine kurze Übersicht über die Steuerlasten.
Zu versteuerndes Einkommen | Einkommensteuer-Grundtabelle | Einkommensteuer-Splittingtabelle |
---|---|---|
10.000 € | 0 € | 0 € |
20.000 € | 1.956 € | 0 € |
30.000 € | 4.700 € | 1.472 € |
40.000 € | 7.828 € | 3.912 € |
50.000 € | 11.343 € | 6.560 € |
60.000 € | 15.242 € | 9.400 € |
70.000 € | 19.427 € | 12.432 € |
80.000 € | 23.627 € | 15.656 € |
90.000 € | 27.827 € | 19.074 € |
Welche Fristen gelten für Krypto-Steuern in Deutschland?
Kryptowährungen werden in Deutschland steuerlich als private Wirtschaftsgüter behandelt, nicht als Währungen.
Transaktionen mit Kryptowährungen können nach Ablauf einer Haltefrist von einem Jahr steuerfrei vollzogen werden. Für gewerblichen Handel gilt diese Frist jedoch nicht.
Übrigens: Im Falle eines Geschenks wird die Frist vom Beschenkten fortgeführt. Das bedeutet, wenn der Schenkende die Haltefrist bereits erfüllt hat, ist die Veräußerung für die beschenkte Person steuerfrei.
Eine weitere wichtige Frist, die im Krypto-Markt eine Rolle spielt, ist die 10-Jahre-Haltefrist auf Staking-Rewards. Staking Rewards sind stets zu versteuern, unterliegen jedoch nicht der zehnjährigen Haltefrist.
Fristen gelten natürlich auch die für Abgabe der Steuererklärung. Hierfür sind folgende Daten relevant:
Steuerjahr 2022:
- Abgabefrist in nicht beratenen Fällen: 2. Oktober 2023
- Abgabefrist in beratenen Fällen: 31. Juli 2024
Steuerjahr 2023:
- Abgabefrist in nicht beratenen Fällen: 2. September 2024
- Abgabefrist in beratenen Fällen: 2. Juni 2025
Wie kryptofreundlich ist das deutsche Steuergesetz?
Die Frage danach, wie gut das deutsche Steuergesetz für Gewinne aus Kryptowährungen ist, hängt auch von anderen Ländern ab. Laut eines Berichts von Coincub schafft es Deutschland weltweit auf den 13. Platz.
Zu den kryptofreundlichsten Ländern zählen bezüglich der Steuer die Vereinigte Arabische Emirate, die Bahamas sowie Bermuda, Cayman Islands und Seychellen. In keinem der genannten Länder fällt aktuell eine Steuer auf Kryptogewinne an.
Im Vergleich zu den oben genannten Ländern hat Deutschland eine restriktivere Steuerpolitik in Bezug auf Kryptowährungen. In Europa schneiden jedoch nur Malta, Gibraltar und Liechtenstein besser ab.
Steuerhinterziehung bei Kryptowährungen in Deutschland
»Gibt es bei Kryptowährungen Steuerhinterziehung? « - Unter Steuerhinterziehung versteht man das vorsätzliche Verkürzen von Steuern oder das Erlangen ungerechtfertigter Steuervorteile durch falsche Angaben. Dies betrifft auch den Handel mit Kryptowährungen.
Die Strafen für Steuerhinterziehung bei Kryptowährungen können von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen reichen. Eine Selbstanzeige kann unter bestimmten Voraussetzungen zu einer Straffreiheit führen.
Mehr Informationen zu diesem Thema erhältst Du in unserem Beitrag »Steuerhinterziehung bei Kryptowährungen« genauer ein.
Wo gebe ich Kryptowährungen in der Steuererklärung an?
In der Steuererklärung können Einkünfte aus Kryptowährungen in der Anlage SO (sonstige Einkünfte) angegeben werden. In der Anlage KAP kannst Du Deine Kapitaleinkünfte aus dem Handel mit Derivaten angeben.
Einen ausführlichen Guide für die Steuererklärung findest Du in unserem Beitrag »Krypto Haltefristen und Freibeträge«.
Wie kann ich meine Krypto-Steuern optimieren?
Wer seine Krypto-Steuern optimieren möchte, dem bieten sich verschiedene Möglichkeiten. Die wichtigsten Strategien, die Du für eine geringere Steuerlast bei Kryptowährungen nutzen kannst, sind folgende:
- Krypto Haltefrist beachten: Gewinne aus Kryptowährungen sind nach einer Haltefrist von 12 Monaten steuerfrei.
- Freigrenze nutzen: Es gilt eine Freigrenze von 1.000 EUR bei privaten Veräußerungsgeschäften.
- Krypto Verluste realisieren: Durch die Strategie des "Tax Loss Harvesting" können Verluste aus Investitionen genutzt werden, um steuerliche Vorteile zu erzielen.
- Gründung einer Trading GmbH: Eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) kann eine Option sein, wenn die Haltefrist von 12 Monaten nicht genutzt wird. Dabei beträgt die Steuerlast auf erzielte Gewinne etwa 30 Prozent.
Fazit zur Besteuerung von Kryptowährungen in Deutschland
Deutschland rangiert weltweit auf Platz 13 in Bezug auf die Krypto-Steuergesetzgebung. Vor allem die Steuerfreiheit nach 12 Monaten Haltedauer stellt einen großen Vorteil in Deutschland dar.
Dies gilt jedoch nur für den Spot-Handel. Wer Krypto-Derivate nutzt, kann diese Möglichkeit nicht nutzen. Der Grund dafür ist, dass Kryptowährungen private Veräußerungsgeschäfte darstellen. Krypto-Derivate hingegen werden als Einkünfte aus Kapitalerträgen besteuert.
Zudem gibt es verschiedene Strategien, um die Steuerlast bei Kryptowährungen zu optimieren. Dazu gehören das Beachten der Haltefrist, das Nutzen von Freigrenzen und das Realisieren von Verlusten. Die Gründung einer Trading GmbH kann ebenfalls eine Option sein.
Häufige Fragen (FAQ) zu Krypto-Steuern in Deutschland
In diesem Abschnitt geben wir Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Versteueung von Kryptowährungen in Deutschland.
-
Wie werden Krypto-Gewinne besteuert?
Kryptowährungen gelten als private Veräußerungsgeschäfte und werden mit dem persönlichen Steuersatz versteuert. -
Welche Freibeträge gelten für Krypto-Gewinne?
Es gibt unterschiedliche Freibeträge, z.B. 1.000€ für private Veräußerungsgeschäfte und 801€ für Derivate. -
Wie kann ich meine Krypto-Steuern optimieren?
Die Haltefrist von 12 Monaten beachten, Freigrenzen nutzen und Verluste realisieren können die Steuerlast reduzieren. Gründung einer Trading GmbH ist eine Option, wenn die Haltefrist nicht genutzt wird. -
Wie werden Krypto-Derivate besteuert?
Krypto-Derivate wie Futures und Optionen unterliegen der Kapitalertragssteuer von 25%, es gibt keine 12-monatige Spekulationsfrist. -
Wie gebe ich Kryptowährungen in der Steuererklärung an?
Einkünfte aus Kryptowährungen werden in der Anlage SO (sonstige Einkünfte) angegeben, Kapitaleinkünfte aus Derivaten in der Anlage KAP.
Disclaimer: Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Philipp Hornung, dem cryptotax.lawyer, entstanden. Er beruht auf dem aktuellsten Kenntnisstand der Gesetzgebung, ersetzt jedoch nicht die professionelle Beratung in Sonderfällen und dient lediglich als Informationsgrundlage. Alle Angaben sind ohne Gewähr.