- Die US-Regierung verschiebt zum wiederholten Mal Bitcoin an Coinbase Prime. Bereitet sie sich damit auf einen Abverkauf vor? Insgesamt geht es um 10.000 BTC im Wert von rund 600 Millionen US-Dollar.
- Den BTC-Kurs scheint dies kaum zu interessieren. Zwar fiel BTC kurz nach der Meldung um -4,5 %, konnte jedoch intraday alle Verluste wettmachen und notiert sogar aktuell 1,5 % im Plus bei 59.300 US-Dollar.
- Die Einschätzung des CryptoQuant-Analysten Axel Adler ist deutlich: »10.000 BTC von einer US-Regierung haben keine Auswirkungen, aber die bloße Tatsache löst eine solche Reaktion auf den Markt aus.«
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Plant die US-Regierung den Verkauf von 10.000 Bitcoin?
On-Chain-Daten von Arkham zufolge hat die US-Regierung 10.000 Bitcoin (BTC) an den institutionellen Service Coinbase Prime überwiesen. Spekulationen legen nahe, dass diese Bitcoin nun veräußert werden sollen, da solche Einlagen bei Börsen üblicherweise auf einen geplanten Verkauf hindeuten.
Tatsächlich könnte dieses Mal jedoch ein anderes Motiv dahinterstecken, insbesondere im Hinblick auf die jüngste Partnerschaft zwischen dem US Marshals Service und Coinbase Prime.
Institutionelle Anleger nutzen Coinbase Prime für die Verwahrung und den Handel mit Kryptowährungen großer Unternehmen. Daher muss die Übertragung auf die Plattform nicht unbedingt auf einen Verkauf hindeuten. Es ist jedoch schwierig, die Bewegung von Geldern genau zu verfolgen, nachdem sie zu zentralisierten Börsen verschoben wurden.
In jedem Fall scheint die Transaktion im Wert von circa 593,5 Millionen US-Dollar Wirkung auf den Märkten zu zeigen. Im Gleichschritt mit dem Transfer fiel der Bitcoin-Kurs in einer steilen Abwärtsbewegung um 4,5 Prozent und stürze von seinem kürzlichen Hoch bei 61.680 US-Dollar auf aktuell 58.712 US-Dollar. Zum aktuellen Zeitpunkt erholte sich der Kurs wieder auf über 59.000 US-Dollar.
Reicht das als Beweis, dass die US-Regierung tatsächlich verkauft hat? Wohl eher nicht. So verzeichneten alle börsengehandelten Bitcoin-Spot-ETFs in dieser Woche erstmals einen Nettoabfluss von 81,4 Millionen US-Dollar und könnten ebenfalls für den Rücksetzer verantwortlich sein.
Der aktuelle Transfer von 10.000 Bitcoin ist zudem nicht der erste in diesem Jahr. Laut Daten von Spot On-Chain übertrug die US-Regierung dieses Jahr insgesamt 15.999 BTC von ihren knapp 203.600 BTC an Coinbase Prime.
Der letzte öffentliche Verkauf durch die Regierung fand hingegen im März 2023 statt, sodass es sich bei den aktuellen BTC-Verschiebungen durchaus um eine Diversifizierung der Verwahrstellen handeln könnte und nicht direkt auf eine Verkaufsabsicht geschlossen werden muss.
Und selbst wenn die US-Regierung 10.000 BTC verkauft hat oder bald verkaufen wird, wäre dies laut Axel Adler, Mitarbeiter der On-Chain-Analyseplatform CryptoQuant, nicht der Rede wert.
Bitcoin-Verkäufe der US-Regierung „haben keine Auswirkungen“
Wie Axel Adler erklärt, habe ein Verkauf durch die US-Regierung allein kaum eine Auswirkung auf den Markt. Viel mehr seien es große Marktteilnehmer, welche die News des Transfers zum Anlass nehmen, um Auswirkungen auf den Kurs zu nehmen:
»Jedes Mal, wenn Arkham über Coin-Bewegungen twittert, beginnen die Bären sofort, den Markt zu dumpen. [...] 10.000 BTC von einer US-Regierung haben keine Auswirkungen, aber die bloße Tatsache löst eine solche Reaktion aus.«
Deutlich wurde dieses Phänomen erst in den letzten beiden Monaten, als die deutsche Regierung sich dazu entschloss, all ihre beschlagnahmten BTC am Markt zu veräußern.
Noch Anfang Juni besaß Deutschland rund 50.000 BTC im Wert von damals etwa 3,5 Milliarden US-Dollar, am 12. Juli sank der Bestand nach einer Serie von Verkäufen dann endgültig auf null. Kurzfristig sorgten die News für Unruhe an den Märkten - genauso schnell, wie der BTC-Kurs nachgab, erholte er sich jedoch auch wieder.
So verlor die deutsche Regierung innerhalb nur einer Woche nach dem finalen Abverkauf bereits 124 Millionen US-Dollar an möglichen Profiten und der Markt bewies, dass er einen Verkauf von 50.000 BTC problemlos auffangen kann.
Der bekannte Social Media Kommentator und YouTuber Quinten prognostizierte kurz und knapp:
»Dies wird als einer der größten Fehler in die Geschichte eingehen, den eine Nation machen kann.«
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