Die Bitcoin On-Chain Analyse in Kürze

  • Uns liegen aktuelle Wirtschaftsdaten aus den USA vor. Auch wenn der Preisanstieg von Bitcoin enorm ist und der Kurs im letzten Monat wahrlich Stärke gezeigt hat, verhält sich der Markt entsprechend der Wirtschaftsdaten vielleicht zu positiv.
  • Auch in dieser Woche zeigt sich der Bitcoin unglaublich robust und erreicht damit eine Performance von über 40 Prozent im Januar. Seit Beginn der Aufzeichnungen hat Bitcoin erst ein einziges Mal seit seiner Entstehung einen so positiven Januar erlebt.
  • Das Marktumfeld dreht sich. Immer mehr Anleger gehen davon aus, dass Bitcoin im November letzten Jahres womöglich wirklich seinen Boden gefunden hat. Tatsächlich sprechen auch immer mehr On-Chain-Daten für ein ähnliches Szenario. Wir blicken auf die Bitcoin-Blockchain.
Bitcoin Prognose: BTC Entwicklung bis 2023, 2025 und 2030
Für unsere aktuelle Bitcoin Prognose analysieren wir die Charts, das Momentum am Markt sowie die fundamentalen Daten. Außerdem blicken wir auf das kurzfristige, mittelfristige und langfristige Potential von Bitcoin für die Jahre 2023, 2025 und 2030.

Wirtschaftsdaten aus den USA

Die aktuelle Woche war für die Märkte eine sehr wichtige. Es wurden neben den Quartalszahlen von META, Amazon und Alphabet viele Daten zur Wirtschaft und der Geldpolitik in den USA veröffentlicht. Und diese hat der Markt positiv aufgenommen.

Nahezu alle Märkte haben im Januar eine historisch starke Performance erzielt.

S&P 500, Quelle: Trading View
S&P 500, Quelle: Trading View

Wie von den Marktteilnehmern erwartet, hat die Federal Reserve den Leitzins um 25 Basispunkte auf nun 4,75 Prozent angehoben. Damit nähert sich der Leitzins endlich den akribisch angestrebten 5 Prozent.

Das sorgt für Hoffnung unter den Markteilnehmern. Vielleicht könnte es bedeuten, dass die FED künftig weniger aggressive Geldpolitik betreiben kann. In der FOMC Pressekonferenz am 01.02. hat der FED-Präsident Jerome Powell aber wortwörtlich gesagt:

„Auf Kurs bleiben, bis die Arbeit getan ist“

Ergänzend wurden die Arbeitsmarkt-Daten aus den USA veröffentlicht.

Die Arbeitslosenquote ist schon wieder gefallen. Von 3,6 Prozent auf 3,4 Prozent. Die Markteilnehmer hatten eigentlich einen Rückgang auf 3,5 Prozent antizipiert. Tatsächlich befindet sich die Arbeitslosenquote in den USA auf einem 50 Jahres-Tief.

Arbeitslosenquote seit 2000, Quelle: Forex Factory
Arbeitslosenquote seit 2000, Quelle: Forex Factory

Zusätzlich haben Arbeitsmarkt-Daten offenbart, dass die Beschäftigung in den USA außerhalb des landwirtschaftlichen Sektors um ganze 260.000 Stellen zugenommen hat. Die Marktteilnehmer haben aber mit dem Rückgang der Beschäftigung von fast 70.000 Stellen gerechnet.

Insgesamt bedeuten die Arbeitsmarkt-Daten für die traditionellen Märkte nichts Gutes, denn sie schaden der Inflationsbekämpfung.

Das Ziel einer Zentralbank ist für die Preisstabilität innerhalb einer Handelszone zu sorgen. Diese Stabilität kann aber durch beispielsweise Inflation ins Wanken geraten.

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Bei der Bekämpfung von Inflation geht es vor allem darum, mit dem Leitzins die Geldmenge zu verknappen, Geld somit wieder teurer zu machen und die Nachfrage der privaten Haushalte nach Waren und Dienstleistungen zu zerstören.

Der Arbeitsmarkt symbolisiert aber, dass private Haushalte durch den hohen Beschäftigungszuwachs und der niedrigen Arbeitslosenquote nach wie vor Geld verdienen und somit auch die Nachfrage weiter antreiben könnten.

Der Bitcoin Boom

Bitcoin performt nun die vierte Woche in Folge überaus stark. Dabei schafft es der Bitcoin Kurs immer wieder, neue Höhen zu erklimmen. Bemerkenswert ist, dass Bitcoin dabei kaum Rücksetzer erleidet. Ist das überhaupt nachhaltig?

BTC/USD 2H, Quelle: Eigene Grafik
Bitcoin Chart 2H, Quelle: Eigene Grafik

Natürlich kann Bitcoin im Preisbereich von 15.000 US-Dollar im letzten Jahr eine Boden-Formation gebildet haben. Das heißt aber nicht, dass Bitcoin nicht bald in eine Korrektur geraten könnte.

Korrekturen gehören zu einem gesunden Wachstum dazu und sollten deshalb auch im Interesse eines jeden Bitcoin-Anlegers liegen.

BTC/USD 1D, Quelle: Eigene Grafik
BTC/USD 1D, Quelle: Eigene Grafik

Bitcoin befindet sich aus technischer Sicht definitiv in einem wichtigen Bereich. Der Bitcoin-Preis tendiert nämlich inmitten der beiden wichtigen Unterstützungs-und Widerstandslinien bei 19.000 und 29.000 US-Dollar .

Natürlich zeigt Bitcoin aber Momentum. Das steht außer Frage. Deshalb ist auch eine Aufwärtsbewegung auf 30.000 US-Dollar ohne eine großartige Korrektur denkbar, aber in meinen Augen weniger als 50 Prozent wahrscheinlich.

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Wahrscheinlicher ist es, dass Bitcoin in Kürze korrigiert und die Preisbereiche rundum 21.000 US-Dollar testet. Wenn sich Bitcoin in diesen Preisbereichen konsolidieren kann, Stärke sammelt und mit der nächsten Aufwärtsbewegung ein neues lokales Hoch bildet, sieht es nach solidem Wachstum aus.
BTC/USD 4H, Quelle: Eigene Grafik
Bitcoin Chart 4H, Quelle: Eigene Grafik

Wenn Bitcoin die 21.000 USD-Marke nicht halten kann, wird Bitcoin wahrscheinlich den Preisbereich von 18.500 US-Dollar testen. Das ist dann die obere Range der Seitwärtsphase vom 4. Quartal letzten Jahres.

Bitcoin Bottom: Die Argumente für eine Bitcoin Bodenbildung

Nach dem starken Monat praktisch aller Anlageklassen ist die Stimmung der Marktteilnehmer zunehmend bullisch. Bitcoin konnte in diesem Monat über 50 Prozent Rendite erzielen. Immer öfter fällt das Wort Bodenbildung.

Aber gibt es auch On-Chain Daten, die beim Bitcoin auf eine Bodenbildung deuten? Kurz gesagt: Die gibt es!

Der beliebte On-Chain-Analyst Willy Woo geht davon aus, dass vor allem westliche Institutionen in den USA und Europa die treibende Kraft hinter der jüngsten Bitcoin-Rallye sein könnten.

Er sieht nämlich ein Muster im Stablecoin-Flow. Aktuell suchen immer wieder Stablecoins im Milliardenbereich ihren Weg auf die Wechselbörsen. Auffällig dabei ist, dass dies fast nur an Werktagen passiert.

Stablecoin-Inflows auch Exchanges, Quelle: Willy Woo
Stablecoin-Inflows auch Exchanges, Quelle: Willy Woo

Woo stellt auch fest, die Aufwärtsbewegung eher auf Spot-Käufe zurückzuführen sind und der Derivate-Markt in der Hinsicht hinterherhinkt. Ein Zeichen dafür, dass langfristig gesinnte, institutionelle Investoren über Spot-Käufe den Markt betreten.

Bitcoin-NUPL, Quelle: Glassnode
Bitcoin-NUPL, Quelle: Glassnode

Der nicht realisierte Nettogewinn/-verlust ist die Differenz zwischen dem relativen nicht realisierten Gewinn und dem relativen nicht realisierten Verlust. Mit Hilfe des NUPL kann man also einen guten Überblick über die Profitabilität der Marktteilnehmer gewinnen.

Im letzten Monat saßen über 30 Prozent der Anleger auf nicht realisierten Verlusten. Wenn man die aktuelle Korrektur mit den anderen Bärenmärkten vergleicht, wird eins schnell klar:

Historisch betrachtet hat Bitcoin immer einen Boden in der rote Kapitulations-Zone gebildet. Genau dann, wenn Anleger auf maximal hohen Verlusten sitzen.

LTH-Bestand, welcher im Verlust gehalten wird, Quelle: Glassnode
LTH-Bestand, welcher im Verlust gehalten wird, Quelle: Glassnode

Vor allem Long-Term Holder aktuell nicht bereit, ihre Bestände zu den niedrigen Preisen zu verkaufen. Sonst hätten sie es ja schon längst getan. Das sorgt letztendlich für eine Verknappung der Angebotsseite.

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Fazit zur aktuellen Bitcoin On-Chain-Analyse

Aktuell ist es unglaublich spannend, Bitcoin zu beobachten. Es ist immer wieder erstaunlich, wie Bitcoin sich entgegen der Erwartung der Markteilnehmer verhält.

Fakt ist, dass das Smart-Money und langfristig gesinnte Anleger die günstigen Preise zum Nachkauf genutzt haben. Die Verluste werden gerade einfach ausgesessen.

BTC-Bestand von LTH, Quelle: Glassnode
BTC-Bestand von LTH, Quelle: Glassnode

Bitcoin könnte tatsächlich den Boden schon gebildet haben. Das heißt aber nicht, dass der Bullrun bald startet und es für den Bitcoin jetzt ausschließlich nach oben geht.

Eine Korrektur ist längst überfällig und wird auch ganz sicher bald kommen. Wenn Bitcoin in der nächsten Abwärtsbewegung dann wichtige Preisbereiche wie die 21.000 US-Dollar als Support halten kann, ist das ein klaren Zeichen von Stärke.