Der Kryptomarkt in der KW 47 in Kürze
- Makro-Ökonomie: In China tagt heute die PBOC (People's Bank of China). Ein wichtiger makroökonomischer Faktor ist derzeit die Schuldenkrise von Evergrande und generell überschuldete Immobilienentwickler in China. Die Zentralbank könnte ihre Politik anpassen, um die Nachfrage nach Immobilien zu stimulieren, die in den letzten Monaten stark zurückgegangen ist. In den USA sind die Märkte aufgrund von Thanksgiving nur bis Mittwoch geöffnet.
- Unsicherheit über weitere Pleiten von Krypto-Firmen sorgen für weiterhin schlechte Stimmung am Krypto-Markt. Im Fokus steht derzeit vor allem die Digital Currency Group (DCG). Deren Tochterunternehmen Genesis Capital Trading benötigt schnellstmöglich 1 Mrd. US-Dollar, um sich vor einer Pleite zu retten.
- Derweil ist Bitcoin aus dem "Bearish Pennant"-Chart Pattern ausgebrochen, einem Trendfortsetzungsmuster nach einer kurzen Konsolidierungsphase, das auf weitere Kursverluste schließen lässt.
- Bedrückend kommt hinzu, dass der FTX-Hacker, der von der insolventen Krypto-Börse ca. Krypto-Gelder in Höhe von 600 Mio. US-$ erbeutet hat, beginnt, seine Assets in Bitcoin (renBTC) zu tauschen, was zum Einbruch des Ethereum-Kurses führt.

FTX-Contagion: Pleiten weiterer Krypto-Firmen gelten als wahrscheinlich
Unter Krypto-Investoren geht nach der FTX-Pleite Mitte November nun die Angst um, dass es zu weiteren Pleiten von Krypto-Unternehmen im Zuge des Ansteckungs-Effektes von FTX kommen könnte.
Besonders brenzlig ist es derzeit um die Digital Currency Group bestellt: Die Tochterfirma Genesis Capital Trading benötigt schnellstmöglich Kapital in Höhe von einer Milliarde US-Dollar, um nicht bankrott zu gehen.
Letzte Woche hatte Genesis bereits die weitere Kreditvergabe, sowie die Abhebungen von Geldern gestoppt, um größere Schäden abzuwenden. Dieses Vorgehen ist äußerst bedenklich und lässt auf eine heimliche Pleite schließen.

Bitcoin Chartanalyse: BTC bestätigt das "Bear Pennant"-Chart Pattern
Bitcoin konnte sich trotz der schlechten Umstände in Bezug auf Krypto-interne Situation rund um die FTX-Pleite bis zum Wochenende einigermaßen wacker halten. Der von vielen Krypto-Analysten prophezeite Dump blieb vorerst aus.
Trotzdem hat sich seit dem Crash im Zuge der FTX-Insolvenz beim Bitcoin ein sog. "Bear Pennant"-Chart Pattern gebildet, das auf weiter fallende Kurse hindeutet.

Durch den Bruch des Pennants am Wochenende wurde dieses Chart Pattern nun bestätigt, wodurch ein erneutes Antesten des Jahrestiefs bei ca. 15.500 US-Dollar wahrscheinlich ist.
Ethereum Chartanalyse: ETH leidet unter Verkaufsdruck des FTX-Hackers
Die weltweit größte Smart Contract Plattform Ethereum (ETH) hat es in der vergangenen Woche nicht geschafft, sich oberhalb der Unterstützungslinie bei 1.260 US-Dollar zu halten. Deshalb ist dieses Level nun neuer Widerstand für ETH, bei dem viele Investoren ihre Verkaufsorder platzieren werden.
Ethereum leidet durch die jüngsten Ereignisse rund um das FTX-Debakel unter verstärktem Verkaufsdruck. Immerhin hat der FTX-Hacker ETH im Wert von 250 Mio. US-Dollar erbeutet und damit einer der größten ETH-Wale überhaupt. Seit dem Wochenende beginnt der Hacker nun damit, Stück für Stück die ETH gegen renBTC, also wrapped BTC auf Ren zu tauschen, wodurch der Kurs von ETH unter Mitleidenschaft gerät.

Fazit zum Kryptomarkt in der KW 47
Aus makroökonomischer Sicht bessert sich die derzeitige Lage wieder etwas. Vor allem die Inflationszahlen (CPI und PPI) aus den USA machten den Anlegern wieder Mut, dass die restriktive Politik der FED bald ein Ende haben könnte.
Krypto-intern sieht es hingegen weiter düster aus.
Wenn diese Woche weitere Enthüllungen bzgl. der DCG bzw. Genesis ans Licht kommen, werden diese zweifelsohne für Kurssprünge an den Krypto-Märkten sorgen. Es bleibt die Hoffnung, dass Genesis gerettet werden kann. In diesem Fall könnte der Boden für BTC erreicht sein. Andernfalls sind neue Jahrestiefs wahrscheinlich.
