💡 Was ist The Graph (GRT)?

The Graph (GRT) ist ein Protokoll, das den Zugriff auf Blockchain-Daten deutlich vereinfacht. Während Netzwerke wie Ethereum die Basis für dezentrale Anwendungen (dApps) bilden, sorgt The Graph dafür, dass Entwickler die Daten aus diesen Blockchains effizient abrufen können – ohne eine eigene Infrastruktur aufbauen zu müssen.

Kernstück des Netzwerks sind sogenannte Subgraphs. Sie funktionieren wie öffentliche Schnittstellen, über die du gezielt Informationen aus der Blockchain abfragen kannst. Das spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten für dApps, Analysen und Web3-Plattformen. Unterstützt wird das System durch ein Netzwerk aus Indexern, Kuratoren und Delegatoren, die gemeinsam für eine zuverlässige Datenbereitstellung sorgen.

Seit seiner Einführung ist The Graph stetig gewachsen und kann mittlerweile über mehrere Milliarden Datenanfragen pro Quartal vorweisen. Trotz des Erfolgs steht The Graph aber auch vor Herausforderungen: etwa bei der Weiterentwicklung der Monetarisierung oder bei der Migration auf ein vollständig dezentrales Netzwerk.

Seit wann gibt es The Graph?

The Graph wurde im Dezember 2020 offiziell gestartet. Die Grundlagen für das Protokoll wurden bereits ab 2017 gelegt, als die Gründer Yaniv Tal, Jannis Pohlmann und Brandon Ramirez an einer Lösung arbeiteten, um einen dezentralen Zugang zu Blockchain-Daten zu ermöglichen. Nach einer längeren Entwicklungs- und Testphase ging das Netzwerk schließlich live – zunächst mit Fokus auf Ethereum.

Die wichtigsten Meilensteine von The Graph (GRT)
Von 2017 bis heute: Die wichtigsten Meilensteine von The Graph (GRT)

Wer hat The Graph erfunden?

The Graph wurde von Yaniv Tal, Jannis Pohlmann und Brandon Ramirez entwickelt – alle drei mit technischem Hintergrund und Erfahrung in der Softwareentwicklung. Später stieß Tegan Kline zum Team, die aus dem Finanzsektor kommt und den Bereich Business Development übernahm.

Hinter dem Projekt steht das Team um Edge & Node – einer Softwarefirma, die 2020 aus dem ursprünglichen The Graph-Kernteam entstand und seither die technische Weiterentwicklung verantwortet. Die Gründung der unabhängigen The Graph Foundation erfolgte im Oktober 2020 und markierte den Beginn einer institutionellen Unterstützung für das Protokoll.

Wie funktioniert The Graph?

The Graph ist ein dezentrales Protokoll zur Indexierung und Abfrage von Blockchain-Daten. Es basiert auf mehreren zentralen Komponenten, die gemeinsam dafür sorgen, dass Entwickler effizient auf relevante Informationen aus der Blockchain zugreifen können.

Subgraphs

Subgraphs sind das Herzstück von The Graph. Sie definieren genau, welche Daten aus einer Blockchain – zum Beispiel aus Ethereum Smart-Contracts – extrahiert und indexiert werden sollen. In einem sogenannten Subgraph-Manifest werden die relevanten Datenquellen, Events und Abfrage-Strukturen festgelegt. So lässt sich exakt steuern, wie die Informationen aus der Blockchain geordnet und bereitgestellt werden.

Erklärung von Subgraphs bei The Graph (GRT)
Subgraphs machen Blockchain-Daten über standardisierte Schnittstellen für jede Anwendung nutzbar.

Das Besondere: Entwickler müssen keine eigenen Schnittstellen mehr programmieren oder Daten manuell aus der Blockchain extrahieren. Stattdessen nutzen sie eine standardisierte GraphQL-Schnittstelle, um direkt auf vorverarbeitete Informationen zuzugreifen. Subgraphs sind öffentlich zugänglich und können von jeder Anwendung verwendet werden – das macht sie zu einer zentralen Infrastruktur für dApps, Web3 Analytics und viele weitere Blockchain-Anwendungen.

Proof-of-Stake

The Graph verwendet einen Proof-of-Stake Mechanismus, um das Netzwerk abzusichern. Teilnehmer, die Daten indexieren und bereitstellen wollen – sogenannte Indexer – müssen GRT-Token hinterlegen (staken). Dieses Hinterlegen von Token stellt sicher, dass sie ein wirtschaftliches Interesse daran haben, korrekt zu arbeiten.

Erklärung Proof-of-Stake Konsensmechanismus bei The Graph (GRT)
Proof-of-Stake sorgt bei The Graph durch Staking und Slashing für korrekte Datenbereitstellung im Netzwerk.

Gleichzeitig gibt es eine Slashing-Logik: Wenn Indexer absichtlich falsche oder fehlerhafte Daten liefern, verlieren sie einen Teil oder sogar den gesamten gestakten Betrag. Der zugrunde liegende Konsensmechanismus stellt so sicher, dass die Datenintegrität im Netzwerk erhalten bleibt – ganz ohne zentrale Kontrolle. Er schafft Anreize für korrektes Verhalten und schützt Nutzer vor Manipulationen.

Graph Node & Indexer

Der Graph Node ist die Software, die mit der Blockchain verbunden ist. Er liest alle relevanten Informationen aus der Blockchain aus, die zuvor im jeweiligen Subgraph definiert wurden, und speichert sie in strukturierter Form. So entsteht eine indexierte Datenbank, auf die später effizient zugegriffen werden kann.

Erklärung Graph Nodes & Indexer bei The Graph (GRT)
Graph Nodes und Indexer bilden das technische Rückgrat von The Graph und sorgen für die Datenverarbeitung im Netzwerk.

Indexer betreiben diese Graph Nodes und sind dafür verantwortlich, Anfragen von Nutzern zu beantworten. Sie stellen die Infrastruktur bereit, verarbeiten Daten, pflegen Subgraph-Indizes und verdienen im Gegenzug GRT Token für ihre Arbeit. Damit bilden sie das Rückgrat der technischen Funktionsweise von The Graph – vergleichbar mit Suchmaschinenservern im klassischen Web.

Die Rolle der Kuratoren

Kuratoren spielen eine wichtige Rolle bei der Qualitätssicherung im Netzwerk. Sie bewerten, welche Subgraphs besonders nützlich oder vertrauenswürdig sind. Dafür setzen sie GRT Token ein, um ihre Einschätzung zu signalisieren. Je mehr Vertrauen ein Subgraph genießt, desto höher fällt seine Gewichtung im Netzwerk aus.

Erklärung Kuratoren bei The Graph (GRT)
Kuratoren bewerten Subgraphs bei The Graph und lenken mit GRT den Fokus auf besonders relevante Datenquellen.

Diese Bewertung hilft Indexern dabei, sich auf besonders relevante Subgraphs zu konzentrieren. Für ihre Arbeit erhalten Kuratoren einen Anteil an den Gebühren, die durch Abfragen entstehen. So entsteht ein Anreiz, gut gepflegte und oft genutzte Subgraphs zu identifizieren und zu fördern.

Query Layer & Micropayments

Anwendungen, die Daten aus der Blockchain benötigen – etwa Wallets, DeFi-Plattformen oder Analyse-Tools – stellen ihre Anfragen über eine GraphQL-Schnittstelle an The Graph. Diese Anfragen werden im sogenannten Query Layer verarbeitet, der die Vermittlung zwischen Datenanfragen und den bereitgestellten Subgraphs übernimmt. Indexer, die Zugriff auf die Subgraphs haben, beantworten diese Anfragen.

Erklärung Query Layer & Micropayments bei The Graph (GRT)
The Graph verarbeitet Datenanfragen über Subgraphs und rechnet sie über GRT-Micropayments effizient ab.

Für jede Anfrage wird eine Gebühr in GRT fällig. Diese wird häufig über Micropayment-Kanäle abgewickelt, sodass der Datenaustausch effizient und kostengünstig bleibt. Der Gebührenmechanismus sorgt dafür, dass Indexer fair für ihre Arbeit entlohnt werden und Nutzer gleichzeitig schnellen Zugang zu relevanten Blockchain-Daten erhalten.

Anwendungen und Nutzung von The Graph

The Graph stellt strukturierte Blockchain-Daten über ein dezentrales Netzwerk bereit – ohne dass Entwickler eigene Infrastruktur betreiben müssen. Anwendungen wie Wallets, DeFi-Tools oder Analyseplattformen können über Subgraphs und APIs schnell, effizient und kostengünstig auf relevante Informationen zugreifen.

Die wichtigsten Anwendungsfälle von The Graph (GRT)
Die wichtigsten Anwendungsfälle von The Graph (GRT)

Damit bildet The Graph eine wichtige Datengrundlage für Web3-Anwendungen auf Blockchains wie Ethereum, Arbitrum oder Polygon. Besonders in den folgenden vier Bereichen kommt The Graph häufig zum Einsatz:

  • Decentralized Finance (DeFi)
    Protokolle wie Uniswap, Aave oder Synthetix nutzen The Graph, um Echtzeit-Daten zu Swaps, Liquidität und Zinsen bereitzustellen. Entwickler können dadurch genaue Informationen abrufen, ohne eigene Infrastruktur betreiben zu müssen.
  • NFT-Marktplätze
    NFT-Plattformen wie OpenSea und Rarible greifen auf Subgraphs zurück, um die Historie der Eigentümer, Metadaten und Transaktionen effizient anzuzeigen. Das sorgt für eine bessere Nutzererfahrung und entlastet die Plattformen.
  • DeFi-Wallets
    Wallet-Anwendungen wie Zerion oder Argent nutzen The Graph, um Kontostände, Transaktionsverläufe und Token-Werte aktuell darzustellen. Die Daten stammen direkt aus der Blockchain – ganz ohne zentrale Datenbank.
  • Transparente DAO-Verwaltung
    DAOs und Projekte wie Ethereum Name Service (ENS) verwenden The Graph, um Abstimmungsverläufe, Token-Stimmrechte und Nutzerbeteiligungen visuell aufzubereiten. So entsteht Transparenz über das Geschehen in dezentralen Organisationen.

Dank dieser flexiblen Einsatzmöglichkeiten ist The Graph heute ein zentrales Werkzeug in vielen Web3-Projekten. Es bildet das Rückgrat für datenbasierte Anwendungen, die ohne eine verlässliche Indexierung nicht in dieser Form möglich wären.

The Graph kaufen und verwahren

GRT ist der Token des The-Graph-Netzwerks. Er dient als Utility-Token sowie als Governance-Token des Netzwerks und wird verwendet, um Indexer zu bezahlen, Staking zu ermöglichen und an Governance-Entscheidungen teilzunehmen.In diesem Abschnitt erfährst du, wie du GRT kaufen kannst, und worauf du bei der sicheren Verwahrung achten solltest.

Wie und wo kaufe ich The Graph?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, GRT zu kaufen – je nach Erfahrung und Präferenz kannst du den passenden Weg wählen. Am einfachsten funktioniert der Kauf über eine zentrale Krypto-Börse, da diese einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu The Graph bietet.

Krypto-Börsen ermöglichen dir nicht nur den Kauf von GRT, sondern auch den Handel mit vielen anderen Coins wie Bitcoin oder Ethereum. In unserem Krypto-Börsen-Vergleich zeigen wir dir, welche Plattformen besonders sicher, günstig und benutzerfreundlich sind.

Unsere Testsieger sind BitvavoBitpanda und Kraken.

The Graph Kaufanleitung
Unsere The Graph Kaufanleitung: In 5 einfachen Schritten kannst du in GRT investieren

Um GRT zu kaufen und sicher zu verwahren, kannst du dich an diesen fünf Schritten orientieren:

  1. Krypto-Börse wählen
    Suche dir eine vertrauenswürdige Börse, die den Handel mit The Graph (GRT) ermöglicht. Bekannte Anbieter sind Bitvavo, Bitpanda oder Kraken.
  2. Konto einrichten
    Registriere dich bei der gewählten Plattform. In der Regel musst du deine E-Mail-Adresse bestätigen und dich verifizieren, um handeln zu können.
  3. Geld einzahlen
    Zahle Euro per Banküberweisung, Kreditkarte oder PayPal auf dein Konto bei der Börse ein. Die meisten Plattformen bieten mehrere Zahlungsmethoden an.
  4. GRT kaufen
    Suche nach dem Kürzel GRT, gib den gewünschten Betrag ein und führe den Kaufvorgang durch. Achte dabei auf Gebühren und aktuelle Marktkurse.
  5. GRT sicher verwahren
    Nach dem Kauf kannst du deine Token entweder auf der Börse belassen oder in eine eigene Wallet übertragen. Für mehr Sicherheit empfiehlt sich eine Hardware-Wallet.

👉 Für weiterführende Infos und eine ausführliche Anleitung empfehlen wir dir unsere The-Graph-Kaufanleitung. Dort findest du alle Details zu den verschiedenen Anbietern, Zahlungsmethoden sowie Gebühren.

Was sind die besten Wallets für The Graph?

Viele Nutzer bewahren ihre GRT Token nach dem Kauf direkt auf der Börse auf. Für kleinere Beträge ist das grundsätzlich in Ordnung – bei größeren Summen empfehlen wir jedoch eine eigene Wallet, insbesondere eine Hardware-Wallet. GRT basiert auf dem ERC-20-Standard und lässt sich dadurch mit vielen etablierten Wallets sicher verwahren.

Shift Crypto Startseite
Die BitBox von Shift Crypto ist eine sichere und benutzerfreundliche Hardware-Wallet für deine GRT.

Basierend auf unseren Erfahrungen gehören der Ledger Nano S Plus, die BitBox02 sowie der Trezor One zu den besten Hardware-Wallets für GRT. Diese Geräte speichern deine privaten Schlüssel offline und bieten dadurch ein hohes Maß an Sicherheit. Eine vollständige Übersicht über die besten Hardware-Wallets findest du in unserem Hardware-Wallet-Vergleich – dort erfährst du auch, welche Wallet am besten zu deinen Anforderungen passt.

🏆 Für Einsteiger empfehlen wir außerdem unsere Anleitung zur sicheren Verwahrung von Kryptowährungen – ideal, um typische Fehler bei der Aufbewahrung zu vermeiden.

Wie versteuere ich The Graph korrekt?

In Deutschland gilt GRT – wie alle Kryptowährungen – steuerlich als „anderes Wirtschaftsgut“ gemäß § 23 EStG. Das bedeutet: Gewinne aus dem Handel mit The Graph sind steuerpflichtig, wenn du GRT innerhalb eines Jahres nach dem Kauf veräußerst und die Freigrenze von 1.000 Euro überschreitest.

Wer GRT innerhalb eines Jahres mit Gewinn verkauft, muss diesen versteuern – sofern die Freigrenze überschritten wird.

Auch Einnahmen aus Staking mit GRT können steuerpflichtig sein. Wenn du dich genauer mit dem Thema befassen möchtest, empfehlen wir dir unseren Krypto-Steuer-Hub. Dort findest du praxisnahe Anleitungen, Tipps zur Steuererklärung und aktuelle Informationen zur Rechtslage in Deutschland.

💡 Tipp: Nutze Krypto-Steuer-Tools wie CoinTracking, um deine GRT-Transaktionen automatisch zu erfassen, Gewinne korrekt zu erfassen und deine Steuerdokumente sauber aufzubereiten. Das spart Zeit – und Nerven.

The Graph Staking

Bei The Graph gibt es zwei Möglichkeiten, am Netzwerk teilzunehmen: Entweder als Indexer, der eine eigene Infrastruktur betreibt und aktiv am Staking Prozess teilnimmt, oder als Delegator, der seine GRT Token einem Indexer zur Verfügung stellt.

Letzteres ist die deutlich einfachere und für die meisten GRT Inhaber sinnvollere Variante, da hierfür kein technisches Vorwissen oder eigener Server notwendig ist.

The Graph Staking Schaubild
Durch The Graph Staking lassen sich zusätzliche Belohnungen in Form von GRT verdienen

Im folgenden Abschnitt zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du als Delegator GRT delegieren kannst – einfach, sicher und direkt über den offiziellen Graph Explorer.

  1. Wallet verbinden
    Besuche das offizielle Staking-Dashboard und verbinde deine Wallet. Stelle sicher, dass sich ausreichend GRT und etwas ETH für Transaktionsgebühren in deiner Wallet befinden.
  2. Einen Indexer auswählen
    Du siehst eine Liste verfügbarer Indexer mit Angaben zu ihren Gebühren, Kapazität und bisherigen Leistungen. Wähle einen Indexer aus, dem du deine GRT anvertrauen möchtest.
  3. Delegation einrichten
    Klicke auf „Delegate“ beim gewählten Indexer. Gib den Betrag ein, den du delegieren möchtest, und bestätige die Transaktion in deiner Wallet. Beachte: 0,5 % der delegierten GRT werden als einmalige Delegation-Gebühr verbrannt.
  4. Unbonding-Zeitraum beachten
    Delegierte GRT können nicht sofort zurückgezogen werden. Wenn du deine Delegation beenden möchtest, beginnt eine 28-tägige Unbonding-Phase, bevor du wieder über deine Token verfügen kannst.
  5. Einnahmen verfolgen und verwalten
    Du erhältst automatisch einen Anteil der Belohnungen des Indexers. Diese werden nicht automatisch ausgezahlt, sondern erhöhen deinen delegierten Anteil. Du kannst deine Position jederzeit im Explorer überwachen.

Das Delegieren von GRT ist eine einfache Möglichkeit, ohne technisches Wissen am Netzwerk von The Graph teilzunehmen. Du unterstützt damit die dezentrale Infrastruktur und kannst gleichzeitig passive Erträge erzielen.

👉 Wenn du tiefer einsteigen möchtest, findest du weitere Infos und Details in der offiziellen Dokumentation von The Graph.

Chancen und Risiken von The Graph

The Graph bietet ein leistungsfähiges, dezentrales Protokoll für strukturierte Blockchain-Daten – ideal für Entwickler und Anwendungen. Aber auch hier gibt es spezifische Chancen und Herausforderungen, die wir im Folgenden gegenüberstellen – bevor wir zwei zentrale Kritikpunkte genauer beleuchten:

Vorteile von The Graph
  • Dezentralisierte Indexierung
  • Standardisierte Abfragen via Subgraphs
  • Ökonomische Anreize durch Staking und Delegation
  • Community-gesteuerte Qualitätskontrolle (Curators)
  • Unterstützung vieler Blockchains
Nachteile von The Graph
  • Stake-Konzentration bei wenigen Indexern
  • Risiken durch Manipulation bei Kuratierung
  • Kosten durch Gebühren und Slashing
  • Abhängigkeit von Subgraph-Qualität
  • Fragmentierung durch zahlreiche Blockchains

The Graph kombiniert dezentrale Datenabfragen mit wirtschaftlichen Anreizen und Community-Beteiligung. Die Stabilität des Netzwerks hängt unter anderem von der Stake-Verteilung unter Indexern und der Qualität kuratierter Subgraphs ab.

Stake-Konzentration bei Indexern

Ein zentrales Problem bei The Graph ist die ungleiche Verteilung der gestakten GRT-Token unter den aktiven Indexern. Netzwerkdaten zeigen, dass ein kleiner Teil der Indexer einen Großteil des gesamten Stakes kontrolliert. Diese Konzentration entsteht vor allem durch den Delegationsmechanismus: Viele GRT-Inhaber wählen aus Sicherheits- oder Sichtbarkeitsgründen etablierte Indexer, was die Verteilung weiter verzerrt.

Das kann zu einem „Winner-takes-most“-Effekt führen, bei dem kleinere oder neue Indexer kaum Chancen haben, genügend Stake für eine wirtschaftlich tragfähige Teilnahme zu erhalten. Die Folge ist eine sinkende Dezentralität – eine der Grundprinzipien von The Graph. Andere Protokolle wie Ethereum (dezentrale Staking-Pools) oder Cardano (Belohnungssysteme, Sättigungsgrenzen) versuchen diesem Effekt aktiv entgegenzuwirken. The Graph hingegen steht vor der Herausforderung, vergleichbare Anreizstrukturen zu schaffen, um eine breitere Verteilung des Stakes zu fördern.

Manipulationsrisiken bei Kuratoren

Kuratoren spielen im Ökosystem von The Graph eine zentrale Rolle: Sie setzen GRT-Token ein, um zu signalisieren, welche Subgraphs relevant und vertrauenswürdig sind. Dieses Signal hilft Indexern, Prioritäten beim Indexieren zu setzen.

Problematisch wird es, wenn Kuratoren absichtlich minderwertige Subgraphs unterstützen – etwa zur Maximierung von Belohnungen oder gezielten Lenkung von Anfragen. Zwar wirkt der „Curation Tax“-Mechanismus spekulativem Verhalten entgegen, Manipulation bleibt aber möglich – insbesondere bei unerfahrenen Teilnehmern.

Illustration für die Rolle von Kuratoren im The-Graph-Ökosystem
Kuratoren bestimmen durch Signalgebung, welche Subgraphs priorisiert werden – ein offener Mechanismus mit Missbrauchsrisiken.

Die Qualitätssicherung liegt bislang bei den Akteuren selbst – ein Risiko bei zunehmender Nutzung durch DeFi-, NFT- oder DAO-Projekte. Im Vergleich zu Chainlink, wo nur verifizierte Nodes Daten liefern, herrscht bei The Graph mehr Offenheit – aber auch mehr Spielraum für Missbrauch. Langfristig braucht es bessere Signalfilter, nachhaltige Anreize für Kuratoren und optional kuratierte Listen zur Vertrauensbildung.

Unsere Bewertung zu The Graph (GRT)

Im abschließenden Kapitel fassen wir die wichtigsten Erkenntnisse über The Graph zusammen. Dabei beleuchten wir zentrale Stärken, potenzielle Schwächen und die Rolle, die das Protokoll im Web3-Ökosystem einnimmt.

Das Wichtigste zu The Graph

  • Dezentrales Indexierungsprotokoll für Web3-Daten
    The Graph ist ein dezentrales Protokoll zur Indexierung und Abfrage von Blockchain-Daten – ein wichtiges Element für die Entwicklung datenbasierter dApps im Web3-Umfeld.
  • Subgraphs als technologische Grundlage
    Die Daten werden in sogenannten Subgraphs organisiert und von Indexern bereitgestellt. Entwickler können damit komplexe Abfragen effizient durchführen – ohne eigene Infrastruktur betreiben zu müssen.
  • GRT als multifunktionaler Utility- und Governance-Token
    Der native Token GRT wird für Abfragen, Staking und Governance eingesetzt. Nutzer können GRT delegieren, um passive Netzwerkbelohnungen zu generieren.
  • Etablierte Nutzung auf Ethereum & anderen Chains
    The Graph ist fester Bestandteil vieler führender Ethereum-dApps und unterstützt mittlerweile zahlreiche weitere Blockchains – darunter Polygon, Arbitrum oder Optimism.
  • Herausforderungen bei Dezentralität & Kuratierung
    Trotz technologischem Fortschritt gibt es Kritik an der ungleichen Stake-Verteilung unter Indexern sowie an möglichen Manipulationsrisiken im Kuratierungssystem. Diese Punkte sind zentral für das Vertrauen in die langfristige Netzwerkstabilität.

Persönliche Einschätzung zu The Graph

The Graph nimmt im Web3-Ökosystem eine besondere Rolle ein: Es handelt sich weder um eine Layer-1-Blockchain noch um eine klassische Smart-Contract-Plattform, sondern um eine dezentrale Infrastrukturkomponente zur effizienten Bereitstellung von On-Chain Daten. Diese Funktion macht The Graph zu einem unverzichtbaren Werkzeug für viele Anwendungen im dezentralen Web.

Persönliche Einschätzung zu The Graph (GRT)
The Graph liefert eine dezentrale Dateninfrastruktur mit zentraler Bedeutung für das Web3.

Überzeugend ist vor allem die konsequente Ausrichtung des Projekts: Mit Subgraphs hat The Graph einen offenen Standard etabliert, der sich bei zahlreichen Protokollen bewährt. Entwickler erhalten dadurch schnellen und zuverlässigen Zugriff auf strukturierte Blockchain-Daten – ob für DeFi-Protokolle, DAOs oder NFT-Plattformen. Die technische Relevanz ist hoch, auch wenn sie im Vergleich zu Projekten wie Solana oder Ethereum weniger mediale Aufmerksamkeit erhält.

Ein weiterer Vorteil liegt im Multi-Chain-Fokus: The Graph unterstützt neben Ethereum auch Blockchains wie Arbitrum, Optimism und Polygon. Damit positioniert sich das Protokoll als interoperable Datenschicht in einem zunehmend fragmentierten Blockchain-Ökosystem – ein strategisch wichtiger Ansatz mit wachsender Bedeutung.

Gleichzeitig bestehen offene Herausforderungen: Die ungleiche Verteilung des Stakes auf wenige Indexer sowie mögliche Fehlanreize bei der Kuratierung werfen Fragen zur Dezentralität und Fairness auf. Diese Punkte könnten langfristig die Governance und Akzeptanz des Netzwerks beeinflussen.

Insgesamt sehe ich The Graph als fundamentales Infrastrukturprojekt mit hoher Relevanz für das Web3. Es stellt eine zentrale Schnittstelle zwischen Blockchain-Daten und dezentralen Anwendungen dar – und erfüllt damit eine Kernfunktion für viele Web3-Protokolle.

Eine detaillierte Analyse über die Zukunft von The Graph findest du in unserer The Graph Prognose.

Häufige Fragen zu The Graph
In unserer FAQ-Sektion beantworten wir häufige Fragen rund um The Graph

Häufige Fragen zur Kryptowährung The Graph (GRT)

  • Wie viele GRT gibt es?

    Das maximale Angebot von The Graph (GRT) beträgt 10 Milliarden Token. Ein Teil davon wurde beim Start verteilt, der Rest wird durch Indexer-Belohnungen und andere Netzwerkanreize nach einem festen Emissionsplan ausgegeben.

  • Was macht The Graph (GRT)?

    The Graph ist ein dezentrales Protokoll zur Indexierung und Abfrage von Daten aus Blockchains. Es ermöglicht Anwendungen, effizient auf strukturierte On-Chain-Daten zuzugreifen, ohne eigene Infrastrukturen aufbauen zu müssen.

  • Was ist der GRT Token?

    GRT ist der native Token des The-Graph-Netzwerks. Er wird für das Staking, die Bezahlung von Abfragen und zur Delegation genutzt und stellt sicher, dass alle Teilnehmer im Netzwerk wirtschaftlich motiviert und abgesichert handeln.

  • Welche Wallets eignen sich für The Graph?

    Da GRT ein ERC-20-Token ist, kann es in jeder Ethereum-kompatiblen Wallet aufbewahrt werden. Besonders empfohlen werden Hardware Wallets wie Ledger Nano S Plus, BitBox02 oder Trezor One für maximale Sicherheit.

Literaturverzeichnis weiterer Quellen zu The Graph
Weitere Inhalte und Quellen zur Recherche findest du in unserem Literaturverzeichnis

Weitere Quellen und Informationen zu The Graph

Du möchtest das The Graph Projekt noch weiter kennenlernen? Im folgenden Literaturverzeichnis haben wir wichtige Webseiten und Ressourcen zusammengestellt, die dir vertiefte Einblicke und aktuelle Informationen bieten.