- Die Bitcoin-Volatilität nimmt in den letzten 7 Tagen zu - positive und negative Ereignisse überschlagen sich.
- Am Samstag trat Donald Trump auf der Bitcoin-Konferenz in Nashville auf und versprach, dass die USA, sollte er Präsident werden, kein Bitcoin verkaufen wird.
- Aktuell regieren jedoch noch anders gesinnte das Land - so bewegte die US-Regierung gestern 30.000 BTC an zwei verschiedene Adressen. Marktteilnehmer befürchten, dass es sich dabei um die Vorbereitung von BTC-Verkäufen handeln könnte.
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Bitcoin im politischen Rodeo
Noch am Wochenende war der Bitcoin-Kurs auf bestem Wege zu einem neuen Allzeithoch und schob sich bis knapp an die Marke von 70.000 US-Dollar, die Korrektur ließ jedoch nicht lange auf sich warten.
Befeuert wurde der zwischenzeitliche Anstieg durch sehr bullische Auftritte zweier US-Präsidentschaftskandidaten auf der Bitcoin Konferenz in Nashville.
Am Freitag präsentierte Robert F. Kennedy sich als erster US-Bitcoin-Präsident. Unter ihm würde Bitcoin ein legales Zahlungsmittel in den USA werden, sämtliche Steuern für Transaktionen zwischen BTC und US-Dollar wolle er abschaffen. Weiter verpflichtete er sich, die beschlagnahmte Bitcoin-Bestände der USA (insgesamt rund 200.000 BTC) als strategisches Asset und Inflationsschutz in die US-Treasury zu überführen.
Zudem plant RFK die führende Position der USA im Kryptosektor weiter auszubauen und würdigt Bitcoin dabei eine besondere Rolle. So kündigte er an, dass die USA mit ihm als Präsidenten regelmäßig Bitcoin kaufen würden, bis sie mindestens eine Position von 4 Millionen BTC aufgebaut haben.
Am Samstag folgte der Auftritt Donald Trumps, welcher sich zwar weniger umfangreich, aber ähnlich bullisch zu Bitcoin äußerte. Auch er sieht BTC und die breitere Kryptoindustrie als Schlüsselinstrument, um weiterhin die Technologieführerschaft der USA aufrechtzuerhalten.
Im Gegensatz zu RFK offenbarte er keine direkten Kaufabsichten, plädierte aber ebenfalls dafür, die beschlagnahmten BTC der USA in die Treasury zu verschieben, um sie dort langfristig aufzubewahren und offiziell auf das Balancesheet der USA zu bringen. Außerdem wolle er den Kampf der Biden-Harris-Administration gegen den Kryptomarkt stoppen und endlich klare Regulierungen für die Industrie auf den Weg bringen.
Obwohl sich die potenziellen nächsten Präsidenten sehr positiv zu Bitcoin und Kryptowährungen allgemein aussprachen, gibt es ein Problem:
Noch ist keiner von beiden an der Macht und dementsprechend auch nicht in der Position, ihre Pläne bezüglich BTC durchzusetzen.
So erschien es fast wie eine Trotzreaktion und Machtdemonstration als gestern plötzlich Teile der 200.000 beschlagnahmten US-Bitcoin bewegt wurden.
US-Regierung verschiebt BTC im Wert von 2 Milliarden US-Dollar
Auch wenn keine offizielle Verbindung zwischen der BTC-Verschiebung und den Auftritten von RFK und Trump gibt, ist das Timing durchaus bemerkenswert.
Wie bereits oben erwähnt hält die US-Regierung circa 200.000 BTC, welche zu großen Teilen aus Beschlagnahmungen wie zum Beispiel der Silk Road Stilllegung stammen. Insgesamt summiert sich der Wert der US-BTC-Bestände bei aktuellem Kurs auf knapp 12 Milliarden US-Dollar und würden nach Plänen von Trump und RFK auch weiterhin gehalten und möglicherweise sogar ausgebaut werden.
Von diesen Beständen wurden gestern jedoch BTC im Wert von 2 Milliarden US-Dollar verschoben, was für gehörige Unruhe am Markt sorgte.
Das Blockchain-Analyseunternehmen Arkham Intelligence teilte die Bewegung in einem X-Post mit der Öffentlichkeit. So wurden Arkham zufolge rund 30.000 BTC bewegt, welche dann auf zwei unterschiedliche Adressen aufgeteilt wurden.
Ein Anteil von 10.000 BTC floss dabei mutmaßlich an die Adresse eines institutionellen Verwahrungsdienstleisters, während die restlichen 19.800 BTC auf eine unbekannte Adresse versendet wurden.
Frühere Bewegungen deuteten oft auf bevorstehende Verkäufe von Vermögenswerten hin. So wurde auch diese Bewegung vom Markt als mögliche Vorbereitung für einen BTC-Verkauf durch die US-Regierung gewertet.
BTC fiel nach dem Transfer unter 67.000 US-Dollar und weitete damit seinen Rückgang gegenüber dem Höchststand von 70.000 US-Dollar vom Vortag aus.
Fazit zum möglichen Abverkauf von 30.000 BTC durch die U.S.-Regierung
Auch wenn zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht geklärt ist, warum die US-Regierung 30.000 BTC an verschiedene Adressen transferiert hat, reicht allein die Ungewissheit, um für Verkaufsdruck zu sorgen.
Erst die kommenden Tage werden zeigen, ob es sich nur um einen kurzen Schreckmoment gehandelt hat oder ob noch mehr dahinter steckt. Sollte die US-Regierung dem Beispiel Deutschlands folgen und nun damit beginnen, ihre beschlagnahmten BTC vollständig zu liquidieren, könnte sich ein massiver Verkaufsdruck von bis zu 12 Milliarden US-Dollar anbahnen.
Dieses Szenario scheint jedoch zum aktuellen Zeitpunkt sehr unwahrscheinlich und wäre wohl auch einer Wiederwahl der Demokraten unter Biden/Harris nicht förderlich.
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