💡 Was ist Cosmos (ATOM)?
Cosmos ist ein Netzwerk aus vielen eigenständigen Blockchains, die über ein gemeinsames Protokoll – IBC (Inter-Blockchain Communication) – miteinander verbunden sind. Ziel ist es, Blockchains nicht isoliert zu betreiben, sondern sie interoperabel und skalierbar zu machen. Der Cosmos Hub bildet dabei das Zentrum des Netzwerks. ATOM, der native Token, wird für Staking, Gebühren und Abstimmungen innerhalb des Netzwerks verwendet.
Die technische Basis von Cosmos ist das Cosmos SDK – ein modulares Baukastensystem, mit dem sich individuelle Blockchains schnell entwickeln lassen. Durch IBC können diese Blockchains sicher miteinander kommunizieren und Werte austauschen. Projekte wie Celestia oder Injective setzen bereits auf Cosmos-Technologie, um eigenständige, aber vernetzte Anwendungen zu betreiben.
Wie bei vielen Blockchain-Projekten gibt es auch bei Cosmos Herausforderungen. Die Abstimmung zwischen den vielen unabhängigen Zonen erfordert gute Koordination, was nicht immer reibungslos gelingt. Trotzdem wird Cosmos von vielen als Schlüsseltechnologie für die Zukunft interoperabler Blockchains angesehen – und gewinnt weiter an Bedeutung im Kryptomarkt.
Seit wann gibt es Cosmos?
Cosmos wurde 2019 mit dem Start des Cosmos Hub offiziell eingeführt. Die Idee zum Projekt entstand jedoch schon früher: Bereits 2016 legte das Entwicklerteam rund um Tendermint die technische Grundlage, um verschiedene Blockchains miteinander zu verbinden. Die Umsetzung übernahm dabei das Unternehmen Tendermint Inc. (heute Ignite), das unter der Leitung von Jae Kwon das Cosmos SDK und das Konsensprotokoll CometBFT entwickelte.
Koordiniert und finanziert wurde die Entwicklung von der Interchain Foundation mit Sitz in der Schweiz, die bis heute eine zentrale Rolle im Cosmos-Ökosystem spielt. Nach einer längeren Entwicklungsphase und mehreren Testnetzwerken wurde Cosmos schließlich im Frühjahr 2019 öffentlich gestartet.

Wie viele ATOM gibt es?
Die Gesamtmenge an ATOM ist nicht begrenzt – Cosmos hat also kein festes Maximalangebot. Stattdessen wird die Anzahl der neu erzeugten ATOM durch das Staking-Verhalten im Netzwerk dynamisch angepasst. Je weniger ATOM gestakt sind, desto höher fällt die jährliche Inflationsrate aus – und umgekehrt. So soll das Netzwerk für Validatoren dauerhaft wirtschaftlich attraktiv bleiben.
Wie funktioniert Cosmos?
Cosmos (ATOM) basiert auf einem modularen System, das unabhängige Blockchains miteinander vernetzt. Dabei spielen standardisierte Protokolle, gemeinsame Sicherheitsmechanismen und eine flexible Architektur zentrale Rollen. Im Folgenden schauen wir uns die fünf wichtigsten technischen Konzepte an.
Cosmos ermöglicht individuelle Blockchains mit dem Cosmos SDK
Das Cosmos SDK ist ein modulares Baukastensystem, das es Entwicklern ermöglicht, eigene Blockchains zu erstellen – ohne von Grund auf neu beginnen zu müssen. Statt mit einer starren Architektur zu arbeiten, bietet das SDK wiederverwendbare Module, die flexibel kombiniert werden können. So lassen sich Funktionen wie Staking, Governance oder Token-Management direkt integrieren.

Der große Vorteil: Jede Blockchain kann exakt auf die Bedürfnisse eines Projekts zugeschnitten werden – sei es für dezentrale Finanzanwendungen, NFT-Marktplätze oder andere Lösungen im Web3. Projekte wie dYdX haben ihre Blockchain mit dem Cosmos SDK aufgebaut und nutzen die Technologie, um Teil des interoperablen Cosmos-Ökosystems zu werden.
Cosmos nutzt den CometBFT-Konsens
Tendermint Core, heute auch CometBFT genannt, bildet die Konsens- und Netzwerkschicht vieler Cosmos-Blockchains. Das System kombiniert einen klassischen BFT-Ansatz (Byzantine Fault Tolerance) mit Proof-of-Stake, sodass Blöcke schnell, effizient und sicher erzeugt werden können.

Im Gegensatz zu vielen anderen Netzwerken trennt Cosmos durch CometBFT klar die Anwendungsschicht vom Konsensmechanismus. Das macht die Architektur besonders flexibel. Entwickler können eigene Logiken umsetzen, ohne den zugrundeliegenden Konsens zu verändern – ein zentraler Vorteil bei der Entwicklung neuer Blockchains.
Cosmos Hub und Zonen
Der Cosmos Hub ist die erste und zentrale Blockchain im Cosmos-Netzwerk. Um diesen Hub herum existieren viele eigenständige Blockchains – sogenannte „Zonen“, die individuell entwickelt, aber miteinander verbunden sind. Jede Zone hat ihre eigene Logik, Token und Governance. Handelt es sich um speziell für eine Anwendung entwickelte Blockchains, spricht man von Appchains.

Diese Struktur ermöglicht es Projekten, unabhängig zu agieren und gleichzeitig Teil eines vernetzten Ökosystems zu sein. Der Cosmos Hub fungiert dabei als Vermittler und Koordinator – insbesondere bei der Weiterleitung von Token oder Daten über das IBC-Protokoll. So entsteht ein dezentraler, aber koordinierter Verbund vieler spezialisierter Chains.
Cosmos nutzt IBC für den Austausch zwischen Blockchains
Das IBC-Protokoll (Inter-Blockchain Communication) ist einer der Kernbausteine von Cosmos. Es ermöglicht Interoperabilität zwischen Blockchains durch sicheren und standardisierten Datenaustausch. Im Gegensatz zu Brückenlösungen anderer Netzwerke, welche eine Blockchain Bridge benötigen, ist IBC modular, offen und speziell für dieses Ökosystem entwickelt worden.

Das bedeutet: Zwei Blockchains im Cosmos-Universum müssen sich nicht „kennen“, um miteinander zu interagieren – sie müssen nur das IBC-Protokoll unterstützen. Derzeit sind über 120 Blockchains über IBC miteinander verbunden. Token, Daten und Anwendungen können so reibungslos übergreifend genutzt werden.
Cosmos bietet gemeinsame Sicherheit via Interchain Security
Mit Interchain Security, oft auch shared security genannt, können kleinere oder neu gestartete Blockchains die Sicherheitsinfrastruktur des Cosmos Hub übernehmen. Anstatt ein eigenes Validatorenset aufzubauen, „leihen“ sich diese Chains die validierende Kraft des Hubs – inklusive Staking-Mechanismus und Governance-Anbindung.

Diese Form der Sicherheit spart Ressourcen und erhöht gleichzeitig das Sicherheitsniveau für neue Projekte. Interchain Security stärkt so das gesamte Netzwerk, da mehr Projekte sicher starten können, ohne eigene Validatorennetzwerke aufbauen zu müssen. Für den Cosmos Hub bedeutet das: mehr Verantwortung – aber auch mehr Einfluss im Ökosystem.
Anwendungen und Nutzung von Cosmos
Cosmos ermöglicht eine Vielzahl an echten Multi-Chain-Anwendungen – von DeFi über NFTs bis zu Unternehmenslösungen. Dabei nutzt das Netzwerk seine besonderen Merkmale wie IBC und die Interchain Security, um vielseitige und interoperable Nutzungsszenarien zu schaffen.

Im Folgenden findest du die wichtigsten Anwendungsbereiche im Cosmos-Ökosystem:
- Cross-Chain →
Mit Cosmos können Token sicher zwischen verschiedenen Blockchains transferiert werden – ganz ohne zentralisierte Brückenlösungen. Plattformen wie Osmosis nutzen das IBC-Protokoll, um den Handel auf einer dezentralen Börse (DEX) zwischen verschiedenen Netzwerken zu ermöglichen. - Dezentrale Finanzanwendungen (DeFi) →
Cosmos bietet die Grundlage für spezialisierte Finanzanwendungen. Verschiedene Protokolle bilden Lending, Staking oder Governance ab – und sind dabei über IBC mit anderen DeFi-Ökosystemen verbunden. - Appchains →
Projekte können eigene, spezialisierte Blockchains starten und über Interchain Security auf die Sicherheitsstruktur des Cosmos Hub zugreifen. Das senkt den Aufwand für neue Projekte und stärkt die Sicherheit im gesamten Netzwerk. - Non-Fungible Token (NFTs) →
Cosmos erlaubt es, NFTs, Spielobjekte oder Identitätsdaten über mehrere Chains hinweg zu bewegen. Netzwerke wie Stargaze zeigen, wie Interoperabilität in diesem Sektor praktisch umgesetzt wird.
Cosmos hebt sich besonders durch seine modulare Architektur und standardisierte Inter-Blockchain-Kommunikation ab. Projekte müssen sich nicht auf einer einzigen Blockchain einrichten, sondern können spezialisierte Netzwerke aufbauen – und trotzdem nahtlos miteinander interagieren.
Cosmos kaufen und verwahren
Cosmos (ATOM) ist die native Kryptowährung im Cosmos-Ökosystem, welche für Transaktionen, Staking und als Governance-Token verwendet wird. In diesem Abschnitt erfährst du, wie du ATOM kaufen und anschließend sicher verwahren kannst.
Wie und wo kaufe ich Cosmos?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Cosmos (ATOM) zu kaufen – besonders einfach funktioniert dies über eine klassische Krypto-Börse. Diese Plattformen ermöglichen den schnellen Zugang zu ATOM, egal ob per App oder Webbrowser. Für Einsteiger ist dies meist der unkomplizierteste Weg.
Krypto-Börsen arbeiten ähnlich wie herkömmliche Handelsplätze: Nutzer können dort Kryptowährungen wie ATOM gegen Fiatgeld oder andere Coins kaufen und verkaufen. In unserem Krypto-Börsen-Vergleich zeigen wir dir, welche Anbieter besonders benutzerfreundlich, sicher und kosteneffizient sind.
Unsere Testsieger sind Bitvavo und Bitpanda.

So kannst du Cosmos (ATOM) sicher und unkompliziert kaufen:
- Krypto-Börse auswählen
Wähle eine Handelsplattform, die den Kauf von ATOM ermöglicht. Beliebte Optionen im deutschsprachigen Raum sind Bitvavo, Kraken und Bitpanda. - Konto erstellen
Registriere dich bei der ausgewählten Börse. Für den Kauf von Kryptowährungen ist meist eine Verifizierung deiner Identität erforderlich. - Einzahlung vornehmen
Zahle Euro auf dein Nutzerkonto ein – zum Beispiel per Banküberweisung, Kreditkarte oder einem anderen angebotenen Zahlungsmittel. - Cosmos (ATOM) kaufen
Suche nach dem Handelspaar für Cosmos (z. B. ATOM/EUR), gib den gewünschten Betrag ein und bestätige den Kauf zu aktuellen Marktpreisen. - ATOM verwahren
Für maximale Sicherheit solltest du deine ATOM nach dem Kauf in eine eigene Wallet übertragen. Alternativ kannst du sie auch vorübergehend auf der Börse belassen.
💡 Weitere Informationen zur Verwahrung und eine Anleitung mit Anbieter-Vergleich findest du in unserer ausführlichen Cosmos-Kaufanleitung. Dort erfährst du auch, wie du regelmäßig in ATOM investieren kannst – etwa per Sparplan-Funktion.
Was sind die besten Cosmos Wallets?
Wer Cosmos (ATOM) langfristig halten oder größere Beträge sicher verwahren möchte, sollte auf eine zuverlässige Wallet setzen. Zwar bieten viele Krypto-Börsen integrierte Wallets an, doch für mehr Sicherheit empfiehlt sich die Nutzung einer Hardware-Wallet.

Nach unserer Erfahrung zählen der Ledger Nano S Plus und der Trezor One zu den besten Wallets für Cosmos. Beide Geräte unterstützen ATOM und bieten eine einfache, aber sehr sichere Möglichkeit zur Offline-Verwahrung. Einen umfassenden Überblick mit allen Vor- und Nachteilen findest du in unserem Hardware-Wallet-Vergleich.
💡 In unserem Beitrag zur sicheren Verwahrung von Kryptowährungen findest du wichtige Sicherheitstipps und eine Übersicht verschiedener Verwahrmethoden.
Wie versteuere ich Cosmos korrekt?
Auch beim Handel mit Cosmos (ATOM) gilt in Deutschland: Gewinne unterliegen der Steuerpflicht. ATOM zählt steuerlich zu den „anderen Wirtschaftsgütern“ nach § 23 EStG. Werden Coins innerhalb eines Jahres verkauft oder gegen andere Kryptowährungen getauscht, ist ein möglicher Gewinn zu versteuern – sofern die Freigrenze von 1.000 Euro überschritten wird.
Gewinne aus dem Verkauf von Cosmos (ATOM) sind steuerpflichtig, wenn sie innerhalb eines Jahres erzielt werden und über der Freigrenze liegen.
Einnahmen aus dem Staking von ATOM gelten als zusätzliche Einkünfte und sind ebenfalls steuerlich zu berücksichtigen. Eine genaue Übersicht aller relevanten Regelungen – auch zu Themen wie Haltedauer, Verlustverrechnung oder steuerfreier Verkauf – findest du in unserem Krypto-Steuer-Hub.
💡 Tipp: Um deine Krypto-Transaktionen effizient zu dokumentieren und steuerlich sauber aufzubereiten, empfehlen wir dir den Einsatz spezialisierter Krypto-Steuer-Tools wie CoinTracking. So behältst du jederzeit den Überblick – auch bei mehreren Wallets und Börsen.
Cosmos Staking
Beim Staking von Cosmos (ATOM) delegierst du deine Token an einen Validator, der dabei hilft, das Netzwerk zu sichern und neue Blöcke zu erstellen. Du selbst musst dabei kein technisches Wissen mitbringen – das Staking erfolgt bequem über deine eigene Wallet und bietet dir die Möglichkeit eines passiven Einkommens.

So funktioniert das Cosmos Staking:
- Wallet einrichten
Nutze eine kompatible Wallet wie die Cosmostation oder LedgerLive in Kombination mit einer Ledger Hardware Wallet für maximale Sicherheit. - Validator auswählen
Wähle einen Validator in deiner Wallet aus. Achte dabei auf Zuverlässigkeit und die Höhe der Gebühren. - ATOM delegieren
Delegiere deine ATOM-Token an den Validator. Die Token bleiben dabei in deinem Besitz, sind aber während der Staking-Zeit gebunden und nicht frei verfügbar. - Belohnungen erhalten
Solange deine ATOM delegiert sind, erhältst du regelmäßig Belohnungen direkt in deiner Wallet. - Unstaking
Wenn du das Staken beenden und deine ATOM wieder frei verfügbar machen möchtest, kannst du die Delegation beenden. Die Freigabe erfolgt nach einer Wartezeit von 21 Tagen.
Staking ist ein zentraler Bestandteil des Cosmos-Netzwerks und ermöglicht es dir, aktiv zur Sicherheit des Systems beizutragen. Gleichzeitig kannst du deine ATOM-Token effizient einsetzen, ohne sie verkaufen zu müssen.
💡 Weitere nützliche Informationen und Anleitungen findest du in unserem Beitrag zum Krypto Staking Vergleich.
Chancen und Risiken von Cosmos
Cosmos punktet mit Interoperabilität, modularer Architektur und einem starken Fokus auf Entwicklerfreundlichkeit. Gleichzeitig bestehen technische und organisatorische Herausforderungen.
Im Folgenden findest du fünf zentrale Vorteile und fünf mögliche Risiken im Überblick – anschließend gehen wir ausführlicher auf zwei spezifische Kritikpunkte ein.
- Interoperabilität durch IBC
- Flexible Blockchain-Entwicklung mit dem Cosmos SDK
- Sicherheit durch den CometBFT-Konsens
- Aufbau spezialisierter Appchains über den Cosmos Hub
- Gemeinsame Sicherheit dank Interchain Security
- Komplexe Governance-Strukturen
- Sicherheitsrisiken in IBC- und SDK-Komponenten
- Fehlende Sicherheitsstandards bei Appchains
- Leistungsengpässe bei IBC-Relayer-Prozessen
- Konzentrationsrisiko durch begrenzte Anzahl an Validatoren
Cosmos bietet eine starke technische Grundlage für ein vernetztes Blockchain-Ökosystem und fördert Innovation und Sicherheit durch modulare Strukturen. Die Feinabstimmung von Governance, Sicherheit und Ökonomie bleibt jedoch essenziell für den langfristigen Erfolg.
Komplexe Governance-Prozesse bei Cosmos
Ein zentraler Kritikpunkt an Cosmos betrifft die vielschichtige Governance-Struktur. Entscheidungsprozesse sind über verschiedene Chains, Module und Protokolle verteilt – beispielsweise bei Parametern für Interchain Security, Software-Upgrades im Cosmos SDK oder tokenökonomischen Fragen (Tokenomics) rund um den Cosmos Hub. Jede Entscheidung erfordert Vorschläge, Abstimmungen und Community-Diskussionen, was den Prozess verlangsamt und teils intransparenter macht.
Diese Komplexität kann gerade für weniger erfahrene ATOM-Holder abschreckend wirken und führt mitunter dazu, dass nur eine kleine Gruppe besonders aktiver Validatoren und Entwickler effektiv Einfluss nimmt. Im Vergleich dazu setzen andere Blockchains wie Avalanche oder Near Protocol auf zentralere oder stärker automatisierte Upgrade-Mechanismen. Cosmos bietet damit zwar Flexibilität, geht aber das Risiko ein, dass Governance-Prozesse ausufern und nötige Entscheidungen zu spät getroffen werden.
Sicherheitsrisiken bei IBC und SDK
Cosmos setzt auf modulare Komponenten wie das Cosmos SDK und das Inter-Blockchain Communication (IBC)-Protokoll. Diese gelten als technologisch fortschrittlich, bringen aber auch sicherheitsrelevante Herausforderungen mit sich.
Im Jahr 2022 wurde eine gravierende Schwachstelle im IBC-Ratenlimit-Modul entdeckt, durch die erhebliche Tokenverluste hätten entstehen können. Auch Fehler im Cosmos SDK haben in der Vergangenheit bereits zu Ausfällen einzelner Chains geführt, was das Vertrauen einiger Entwickler beeinträchtigte.

Darüber hinaus stellen IBC-Relayer – also die Infrastrukturkomponenten für den Nachrichtenaustausch zwischen den Chains – ein sensibles Element dar. Fällt ein Relayer aus oder wird fehlerhaft konfiguriert, können Transaktionen blockiert oder unterbrochen werden. Mit der Einführung von Interchain Security wächst zudem die Komplexität des Sicherheitsmodells weiter.
Im Vergleich dazu bieten Plattformen wie Polkadot mit ihrer zentralisierten Relay Chain eine klar strukturierte Architektur. Cosmos hingegen bevorzugt ein offenes, modulares Design – was einerseits große Gestaltungsfreiheit ermöglicht, andererseits jedoch regelmäßige Audits und technische Sorgfalt unerlässlich macht.
Unsere Bewertung zu Cosmos (ATOM)
Im letzten Kapitel möchten wir eine Einschätzung zu Cosmos abgeben. Dabei fassen wir die aus unserer Sicht relevantesten Stärken und Schwächen zusammen und geben einen kurzen Ausblick aus redaktioneller Sicht.
Das Wichtigste zu Cosmos
- Interoperabilität als Kernelement
Cosmos ermöglicht durch das IBC-Protokoll die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Blockchains. So können Daten und Token standardisiert über Netzwerkgrenzen hinweg übertragen werden. - Modulare Architektur für individuelle Blockchains
Mit dem Cosmos SDK lassen sich maßgeschneiderte Blockchains entwickeln, die eigene Regeln, Tokenmodelle und Anwendungen integrieren – ohne dabei auf Interoperabilität zu verzichten. - CometBFT-Konsens
Cosmos nutzt CometBFT – einen byzantinischen Konsensmechanismus, der mit Proof-of-Stake kombiniert wird. Dadurch werden schnelle Blockzeiten, geringe Latenz und eine sichere Transaktionsabwicklung erreicht. - Dezentrale, aber komplexe Governance
Die Weiterentwicklung von Cosmos erfolgt durch Community-Governance. ATOM-Inhaber stimmen über Vorschläge ab – ein transparenter, aber mitunter langsamer und konfliktanfälliger Prozess. - Offenes Ökosystem mit Risiken und Verantwortung
Cosmos setzt auf eine offene, modulare Struktur ohne zentrale Instanz. Das ermöglicht Innovation, verlangt von Entwicklern jedoch auch hohe Eigenverantwortung bei der Sicherheit und Wartung.
Persönliche Einschätzung zu Cosmos
Cosmos zählt zu den technisch ambitionierten Infrastrukturprojekten im Kryptomarkt. Das Ziel, ein Ökosystem interoperabler Blockchains zu schaffen, adressiert ein zentrales Problem vieler isolierter Netzwerke. Mit dem Cosmos SDK, IBC und CometBFT stellt das Projekt ein modulares Baukastensystem bereit, das von vielen Entwicklerteams aktiv genutzt wird.

Besonders überzeugend finde ich den Fokus auf technische Skalierbarkeit und Interoperabilität – zwei Aspekte, die langfristig über die Relevanz von Layer-1-Protokollen entscheiden dürften. Cosmos positioniert sich hier bewusst anders als Plattformen wie Ethereum oder Solana, die stärker auf zentrale Systemarchitekturen setzen. Statt einer „One Chain to rule them all“ steht bei Cosmos der Ansatz „Many Chains, one Ecosystem“ im Vordergrund.
Kritisch sehe ich die bislang begrenzte Sichtbarkeit im breiten Markt – trotz technischer Stärke bleibt Cosmos bei der Endnutzer-Adoption noch hinter Ethereum oder Solana zurück. Auch die fragmentierte und teils konfliktanfällige Governance-Struktur erschwert strategische Entscheidungen. Zudem zeigen Sicherheitslücken in SDK- und IBC-Komponenten: Technische Offenheit bringt nicht nur Flexibilität, sondern auch Wartungsaufwand und Risiken mit sich.
Insgesamt sehe ich Cosmos als eine langfristig interessante Infrastruktur im Kryptomarkt – insbesondere für Entwickler und Projekte, die auf modulare Blockchain-Architektur setzen. Der Aufbau eines funktionierenden Interchain-Ökosystems erfordert jedoch Zeit, stabile Implementierungen und breite Akzeptanz.
Eine detaillierte Analyse über die Zukunft von Cosmos findest du in unserer Cosmos Prognose.

Häufige Fragen zur Kryptowährung Cosmos (ATOM)
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Wer hat Cosmos erfunden?
Cosmos wurde 2016 von Jae Kwon und Ethan Buchman konzipiert und später gemeinsam mit der Firma Tendermint Inc. umgesetzt. Die beiden entwickelten 2016 das Konzept für ein Netzwerk interoperabler Blockchains und veröffentlichten das erste Cosmos-Whitepaper. Gemeinsam gründeten sie das Unternehmen Tendermint Inc. (heute: Ignite), das die technische Entwicklung anstieß. Unterstützt wurde das Projekt von der Interchain Foundation, die bis heute eine zentrale Rolle spielt.
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Was ist das Ziel von Cosmos?
Cosmos möchte ein Netzwerk unabhängiger Blockchains schaffen, die miteinander kommunizieren können. Durch Interoperabilität sollen isolierte Blockchain-Systeme verbunden werden, um einen einheitlichen Krypto-Raum zu ermöglichen.
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Welche Rolle spielt der ATOM-Token im Cosmos-Ökosystem?
ATOM wird im Cosmos Hub für Staking, Netzwerk-Sicherheit und Governance verwendet. In manchen anderen Cosmos-Chains kann ATOM zusätzlich als Gas-Token für Transaktionen genutzt werden – meist kommen dort jedoch eigene Token zum Einsatz.
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Ist Cosmos dezentralisiert?
Ja, Cosmos nutzt einen dezentralen Proof-of-Stake-Konsensmechanismus (CometBFT), bei dem Validatoren für die Sicherheit des Netzwerks verantwortlich sind. Die Governance liegt bei der Community, die über ATOM-Token mitentscheiden kann.
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Wie funktioniert Interoperabilität bei Cosmos?
Cosmos nutzt das Inter-Blockchain Communication Protocol (IBC), um Daten sicher zwischen Blockchains auszutauschen. So lassen sich Token, Daten und Befehle standardisiert und dezentral zwischen verschiedenen Netzwerken übertragen.

Weitere Quellen und Informationen zu Cosmos
Du möchtest noch tiefer in das Cosmos-Ökosystem eintauchen? In unserem Literaturverzeichnis findest du weiterführende Links, die dir einen umfassenden Einblick in Technik, Tools und Community rund um Cosmos geben.
- Offizielle Webseite von Cosmos: cosmos.network
- Entwicklerportal für das Cosmos SDK: docs.cosmos.network
- Überblick zur Inter-Blockchain Communication (IBC): ibcprotocol.dev
- GitHub-Repository von Cosmos SDK: github.com/cosmos-sdk
- Blockchain-Explorer für Cosmos: www.mintscan.io
- Netzwerk-Monitoring von Cosmos-Zonen: mapofzones.com