• Goerli Ether ist ein Testnet-Token, er soll Entwicklern dabei helfen, ihre Produkte zu testen, bevor sie auf dem Ethereum Mainnet live gehen.
  • Eigentlich sollte gETH kostenlos sein und jedem Entwickler zur Verfügung stehen, doch jetzt ist der Token innerhalb der letzten Woche von 0,10 USD bis auf teilweise über 1,60 USD geschossen.
  • Wie konnte das passieren und was bedeutet das für Goerli? Solltest Du investieren?
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Was ist Goerli Ether (gETH) überhaupt?

Bei Goerli Ether (gETH) handelt es sich nicht um den neuen Ethereum Killer, es ist keine neue Layer2-Lösung und auch kein trendiger ETH-Fork. Es handelt sich lediglich um eine Testnet-Version von Ethereum.

Die gETH-Tokens ermöglichen Entwicklern Transaktionen, Smart Contracts und andere Aktivitäten auf dem Goerli Testnet zu simulieren und zu testen, wie sie sich auf der Ethereum Blockchain verhalten würden.

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Testnetzwerke sind wichtig, da sie die "echte" Blockchain mit tatsächlicher Benutzeraktivität nachbilden. So lässt sich das eigene Produkt testen und kritische Fehler können behoben werden, bevor das Produkt auf der Ethereum Mainchain live geht. Gerade in Decentralized Finance (DeFi), wo mit echten Kundengeldern gehandelt wird und es schnell um einige Millionen US-Dollar gehen kann, ist ein ausführlicher Testprozess essenziell.

Doch wie kommt es nun zu diesem immensen Preisanstieg? Goerli Ether existiert eigentlich nur zu Testzwecken und dürfte außerhalb des Testnets keinen Wert haben. Entwickler sollten die Möglichkeit haben, jederzeit kostenlos an gETH heranzukommen, um so ihre Produkte zu testen.

Der kometenhafte Aufstieg von gETH

Um gETH zu bekommen, mussten Entwickler einen Faucet Service verwenden. Faucet bedeutet zu Deutsch so viel wie Wasserhahn. Diese Services sollen die kontrollierte Herausgabe von gETH regeln. Als Entwickler kann man sich bei einem Goerli Faucet anmelden und bekommt dann jeden Tag eine bestimmte Menge an Goerli Ether auf seine Test-Wallet überwiesen, mit der man dann auf dem Testnet interagieren kann.

Goerli Faucet Service Beispiel
Goerli Faucet Service Beispiel

Das Problem ist, dass die Distribution von gETH nur schleppend vorangeht und nicht jeder Entwickler einen einfachen Zugang zu diesem Token hat. Im Beispielbild sieht man, dass der Entwickler täglich 0,2 Goerli ETH pro Tag bekommt. Diese können beim Testen jedoch schnell durch Transaktionskosten aufgebraucht werden.

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So hat sich die Cross-Chain-Plattform LayerZero überlegt, wie sie den Zugang zu gETH vereinfachen können. Sie brachte am 22. Februar ein Tauschprodukt auf Uniswap heraus, dass es ermöglichte zu einem Preis von initial 10 Cent direkt gETH zu erwerben.

Dieser Schritt machte Goerli ETH jedoch zum Spielball des Kryptomarktes. Die Produktionsrate neuer gETH bleibt relativ konstant, so gibt es nur wenige Node-Betreiber, die gETH produzieren und in Umlauf bringen können. Das war mit der kontrollierten Verteilung über die Faucets kein Problem.

gETH Kurs der letzten Tage auf Uniswap, Quelle: dexscreener.com
gETH Kurs der letzten Tage auf Uniswap, Quelle: dexscreener.com

Jetzt kann jedoch jeder, egal ob Entwickler, Tester oder einfach nur Spekulant, gETH Tokens über Uniswap erwerben. So ist das Verhältnis von Angebot und Nachfrage ziemlich aus den Fugen geraten, was sich im spektakulären Preisanstieg des Tokens widerspiegelt, welcher gestern bis auf 1,60 US-Dollar schoss.

Heute hat sich die Situation wieder ein wenig beruhigt und der Token tradet um die 40-Cent-Marke. Der Preis des Tokens ist aber nach wie vor unberechenbar und weit weg von kostenlos, was er eigentlich sein sollte. Der Zugang zu gETH dürfte nicht so limitiert sein und Entwickler müssten selbst die Möglichkeit haben gETH zu erschaffen, um eine solche Spekulation um Testnet-Tokens in Zukunft zu unterbinden.

Fazit zu Goerli Ether

Von einer Investition ist auf jeden Fall abzuraten. Es könnte sehr gut sein, dass diese Preisentwicklung das Ende vom Goerli Testnet bedeutet. Durch die unberechenbaren und hohen Preise könnte das Testnetzwerk unbrauchbar für Entwickler werden und so seine Daseinsberechtigung verlieren.

Auf Twitter äußert sich Mudit Gupta, Chief Information Security Officer von Polygon, zu dem Fall.

Mudit Gupta betont, dass Testnet-Ethereum kostenlos sein sollte und dass der Preisanstieg durch Spekulanten und nicht durch erhöhte Nachfrage von Entwicklern zu erklären ist. In einem Folge-Tweet schreibt er:

"Das ist der Anfang vom Ende für das Goerli Testnet. Es hat uns gute Dienste erwiesen."
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