In der vergangenen Woche erlebte der Bitcoin Kurs seine zweite signifikante Korrektur seit dem bullischen Ausbruch über das Allzeithoch aus dem Dezember 2017. On-Chain Daten von Glassnode weisen nun darauf hin, dass diese Korrektur ein Ende gefunden hat.

Da vergeht mal eine Woche ohne neues Allzeithoch und schon beginnt laut einer Fülle an Artikeln der (Krypto-)Medienlandschaft der Bärenmarkt. Dem ist nicht so! Während die vergangene Woche für Bitcoin (BTC) bei 57.539 USD startete, ging es aber zunächst um rund 25 % runter auf 43.343 USD.

Andere Kryptowährungen reagierten auf diese Korrektur mit ähnlichen, bärischen Preisbewegungen. Doch seit dem Wochenabschluss bei 45.135 USD, scheint der Bitcoin Kurs wieder zu drehen. Ob die Korrektur wirklich schon ein Ende gefunden, könnten uns die On-Chain Daten von Glassnode verraten. Schauen wir also mal rein!

Disclaimer: Dieser Report basiert auf Daten und dem wöchentlichen Newsletter in englischer Sprache von Glassnode und wird in dieser Form nur bei Bitcoin2Go erscheinen. Wir freuen uns euch jede Woche die frischen Glassnode On-Chain Daten für den Bitcoin präsentieren zu dürfen.

Quelle: Glassnode

Bitcoin Korrektur setzt Marktdynamiken zurück

Signifikante Korrekturen sind wichtig. Warum? Weil solche Korrekturen das „schwache Geld“ durch Spekulationen, Trading mit Hebel oder auch einfach nur durch schwache Hände aus dem Markt spülen. Danach kann es dann preislich betrachtet mit „stärkeren“ Marktteilnehmern wieder in die Trendfortsetzung gehen.

Der Bitcoin Kurs erlebte eine solche signifikante Korrektur in der vergangenen Woche. Mit dem positiven Wochenstart scheint der Preis nun einen „Boden“ gefunden zu haben, der zu wieder steigenden Preisen führen könnte. Diese Bodenfindung sehen wir in gleich mehreren Indikatoren, z.B. dem Open Interest in den Bitcoin Futures und der Funding Rate.

Quelle: Glassnode

Der Open Interest (OI) der Bitcoin Futures, also die Summe aller offenen Handelspositionen, brach um knapp 4 Mrd. USD ein in der vergangenen Woche. Eine Reduktion um 21,7 %. Der OI korreliert hier also mit dem Preis von BTC, und scheint trotz des Einbruchs noch immer über ehemaligen Hochs zu bleiben. Ein starkes Signal einer Bodenfindung.

Quelle: Glassnode

Die Funding Rate der Perpetual Bitcoin Futures hat auch – sichtlich – einen Reset hingelegt. Ehemalige Kombinationen von nachlassendem OI und einem Reset bei der Perpetual Funding Rate führten dabei zu einer Verlagerung der Marktdynamiken vom Hebeltrading hin zum Kassamarkt. Dies ging auch mit Preissteigerungen einher.

Die Daten des Open Interest der Bitcoin Futures und der Perpetual Funding Rate, vor allem in Kombination, geben uns also eine solide Annahme, dass die Korrektur tatsächlich einen Endpunkt erreicht haben könnte. Aber mit Daten aus den Futures alleine, können wir das noch nicht abschließend beurteilen.

Weitere BTC On-Chain Metriken kühlen ab

Deshalb nehmen wir uns die angepasste Spent Outputs Profit Ratio (aSOPR) zur Hand. Denn diese gibt an, ob Investoren ihre Bitcoins durchschnittlich im Plus (Gewinn) oder Minus (Verlust) bewegen. Und siehe da: Zum ersten Mal im gegenwärtigen Bullenmarkt bewegten Investoren ihre Coins im Minus bei einem Tiefstand der aSOPR von 0.988.

Quelle: Glassnode

Ein Reset der aSOPR war schon einmal Thema unserer wöchentlichen Glassnode Reports. Und damals gab uns diese Metrik ziemlich genau an, wann es zu einer Trendfortsetzung kommen könnte. Mit einem Reset der aSOPR unter den Wert von 1 bekommen wir diesmal ein noch stärkeres Signal, da Investoren schlicht kein Interesse an Coins im Minus haben.

DeFi-Feature: Liquidität auf UniSwap und Korrelationen zum ETH Preis

Dass der Ethereum Kurs irgendwie mit DeFi verknüpft sei, wird vielerorts behauptet. Tatsächliche Untermauerungen dieser Behauptungen fehlen aber oftmals. Dabei zeigen On-Chain Daten sehr deutlich diese Verknüpfung. Sehen wir uns hierzu beispielsweise mal das Liquiditätsverhalten auf UniSwap (UNI) an und die Auswirkungen auf den Preis von Ether.

Quelle: Glassnode

Wie wir sehen können, wurde in der vergangenen Woche Liquidität in Höhe von 1,04 Mrd. USD von UniSwap abgezogen. Die Anzahl an Transaktionen auf UniSwap fielen schon vorher und erreichten ein Tief am 18. Februar 2021. Hätten wir diesen On-Chain Daten Beachtung geschenkt, hätten wir den Abverkauf bei ETH seit 22. Februar 2021 bereits ahnen können.

Eine eindrucksvolle Untermauerung der Verknüpfung von DeFi und den Netzwerken, auf welchen die DeFi-Protokolle entwickeln.

Lesetipp: Uniswap Anleitung – Einrichtung, MetaMask und wichtige Tipps!

Schlusswort

Natürlich könnte die Korrektur im Bitcoin Kurs anhalten und tiefer gehen. Allerdings scheinen Preise tiefer als 40.000 USD gegenwärtig eher unwahrscheinlich. Und selbst wenn: Wer würde nicht nochmal gerne günstig nachkaufen, in einem Bullenmarkt, der scheinbar erst noch so richtig Fahrt aufzunehmen scheint? In diesem Sinne: frohes HODLen!